2882 Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Reedereien etc. Südspanien ausgedehnt. Der Flottenbestand ist Ende 1921 folgender: 22 Dampfer, 3 Schlepp- dampfer, 2 Dampfbarkassen, 2 Motorbarkassen, 1 Motorleichter u. 19 eiserne Leichter. Kapital: M. 170 000 000 in 6000 St.-Aktien à M. 500, 117 000 St.-Aktien à M. 1000 u. 50 000 Vorz.-Akt. in à M. 1000. Das A.-K. wurde 1882 von M. 3 000 000 auf M. 5 000 000 erhöht, 1885 wieder auf M. 3 000 000 herabgesetzt u. wieder erhöht 1888 auf M. 5 000 000, 1890 auf M. 7 000 000 u. 1895 auf M. 10 000 000. Die G.-V. v. 28./2. 1900 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 5 000 000. Die G.-V. v. 25./3. 1903 beschloss fernere Erhöh. um M. 5 000 000. Dann wurden lt. G.-V. v. 24./3. 1906 weitere M. 5 000 000 ausgegeben. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./6. 1920 um M. 35 000 000 (auf M. 60 000 000) in 35 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, davon M. 25 000 000 angeboten den alten Aktion. v. 9.–27./7. 1920 1:1 zu 180 %. Die restl. M. 10 000 000 neuen Aktien wurden von einer Interessengemeinschaft Bremer Reeder zu 170 % übernommen. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 2./12. 1921 um M. 110 000 000 in 60 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. (Direktion der Disconto-Ges. Fil. Bremen) zu 178 %, davon M. 30 000 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 vom 28./12. 1921 bis 16./1. 1922 zu 210 % Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von M. 50 000 000 in Vorz.-Akt. à M. 1000, aus- gestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. zweifachem Stimmrecht. Eine Div.-Ber. der Vorz.-Akt. tritt erst nach deren Vollzahl. ein. Die restl. M. 30 000 000 St. Akt. wurden bestmöglichst zugunsten der Ges. verwertet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 500 St.- Aktienbesitz = 1 St. 1 Vorz.-Aktie = 4 St = Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), alsdann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div., soweit nicht zu Spez.-Res. Ist der R.-F. zur Deckung von Verlusten in Anspruch genommen, so fällt jede Div. über 4 % fort, bis jener die urspr. Höhe wieder erreicht hat. Der A.-R. kann bestimmen, dass das Risiko auf Schiffe etc. ganz oder zum Teil von der Ges. selbst getragen werden soll; in diesem Falle fällt die ersparte Prämie für die Schiffe dem Assekuranz-R.-F. zu; hat dieser die Grenze mit M. 5 000 000 erreicht, so wird die verdiente Prämie dem Jahresgewinn oder dem Assekur.-R.-F., und zwar ganz oder teilweise nach Beschluss des A.-R. überwiesen. Der Assekuranz-R.-F. dient zur Deckung der Havarien, Schäden und Kosten der in Selbstversicherung versicherten Schiffe und Frachten, soweit dieselben nicht durch die dagegen zu verrechnenden Prämien gelder des laufenden Jahres gedeckt werden. Der A.-R. ist berechtigt, wenn der Asse. Kuranz-R.-F. mehr als M. 5 000 000 beträgt, zu beschliessen, dass etwaige Schäden und Havarien ganz oder zum Teil aus dem Assekuranz-R.-F. und nicht aus den Prämiengeldern des laufenden Jahres gedeckt werden, jedoch nur soweit der Assekuranz-R.-F. dadurch nicht unter M. 5 000 000 sinkt. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Schiffahrts-Kap. 132 995 000, Neubauten 8 112 352, Immobil. 550 000, Reparatur-Werkstätten 36 000, Mobil. 100, Kassa 82 500, Effekten 40 699 539, Warenlager 12 314 491, Wechsel 1 241 055, Zs. 294 119, Beteilig. 3 489 958, Debit. 290 203 005. – Passiva: St.-A.-K. 120 000 000, Vorz.-Akt.-K. (50 000 000, davon 25 % eingez.) 12 500 000, R.-F. 105 900 000, Assekuranz-R.-F. 12 600 000, Spez.-R.-F. 4 000 000, Assekuranz-Vorträge 1 015 000, Talonsteuer-Res. 640 000, Div. einschl. unerhob. 6 175 700, Kredit. 226 695 057, Tant. 472 976, Pens.-Kasse 500 000, Vortrag 492 364. Sa. M. 490 018 122. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 4 256 937, Krankenkasse, Unfallversich. u. Invalid., Pens.-Kasse u. Angestellt.-Versich. 547 065, Reingewinn 7 465 340. – Kredit: Vortrag 335 578, Geschäftserträgnis 11 933 765. Sa. M. 12 269 344. Kurs der Aktien: In Berlin: Ende 1912–1921: 290.25, 268.25, 218.50%, –, 228, 341.50, 164.50, 324, 338, 550 %. – In Bremen: 292, 268, –, —, 228, –, 164*, 327, 335, 530 %. Dividenden 1912–1921: 20, 20, 6, 0, 0, 0, 0, 10, 10, 10 %. C.-V.: 4 J. (F.) Vorstand: E. Hartmann, Ad. Stein, Herm. Helms. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Fritz Möller jr., Stellv. Emil Wätjen, Senator Fr. C. Bier. mann, Konsul J. G. Aug. Dubbers, Dr. jur. F. Boner, Bankier J. F. Schröder, Gen.-Konsul F. H. Hincke, Bremen; Otto von Mendelssohn-Bartholdy, Berlin; Herm. Marwede, Ober- neuland b. Bremen. Zahlstellen: Für Div.: Bremen: Disconto-Ges., J. F. Schröder K.-G. a. A., Nationalbank f. Deutschl.; Berlin: Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind., Deutsche Bank, Dresdner Bank. Hamburg-Bremer Afrika-Linie A.-G. in Bremen. Gegründet: 12./12. 1887 unter der Firma Chinesische Küstenfahrt-Ges. in Hamburg. Jetzige Firma seit 27./10. 1906. Die a. o. G.-V. v. 29./6. 1907 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Hamburg nach Bremen infolge Beteilig. des Nordd. Lloyd an dem Unternehmen. Zweck: Betrieb der Personen- u. Güterbeförderung, vorzugsweise nach der afrikanischen Küste, mittels eigener Dampfer unter deutscher Flagge. Die Ges., die früher die chinesische Küstenfahrt betrieb und dann ihre Schiffe in freier Fahrt beschäftigte, errichtete lt. G.V v. 27./10. 1906 eine Westafrika-Linie. Die Firma wurde in Hamburg-Bremer ar Linie A.-G. umgeändert. Die Fahrten nach Deutsch-Südwest-Afrika begannen Ende Jan. 1907. Wegen Sanierung in 1911 siehe bei Kap. Ende 1907 kam eine Verständig. mit der Woermann Linfe u. der Hamburg-Amerika-Linie zustande, welche dem scharfen Konkurrenzkampf ein Ende setzte. Durch die Enteignung der für die Ablieferung in Frage kommenden Schiffs ―