Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Reedereien etc. 2885 Bremen u. Hamburg nach den Golf-Häfen der Vereinigten Staaten sowie kubanischen u. mexikanischen Häfen übertrug. Bekanntlich hat die Hamburg-Amerika-Linie einen auf anderer Grundlage beruhenden Vertrag mit der Harrimangruppe in den Vereinigten Staaten geschlossen. Das Recht zu freier Betätigung anf diesem Gebiete konnten sich die Linien angesichts der gegenüber dem Frieden völlig veränderten Verhältnisse gegenseitig nicht streitig machen. Doch kann erfreulicherweise festgestellt werden, dass bei keiner der beiden Linien die Absicht besteht, sich entgegen den Zielen, die mit der vor dem Kriege ange- bahnten Interessen- Gemeinschaft bezweckt wurden, den Wiederaufbau durch unnötigen Wettbewerb zu erschweren. Ferner schloss der Lloyd Verträge mit den bekannten Rhe- dereien Alfred Holt & Co., Liverpool, Ellermann & Bucknall Steamship Co. Ltd., London u. der Nippon Yusen Kaisha, Tokio, hinsichtlich Aufnahme des Verkehrs von Bremen nach dem fernen Osten, mit der Massgabe, dass der Lloyd die Interessen dieser Schiffahrtsgesell- schaften in Bremen vertrete. Der technische Betrieb des Nordd. Lloyd wurde 1920 in die Form einer selbständigen G. m. b. H. übergeführt. Als solche hat er sich zunächst mit der Reparatur von Eisenbahn- material beschäftigt neben der Tätigkeit auf seinem eigentlichen Gebiete, dem der Reparatur von Schiffen für Rechnung des Lloyd u. für fremde Rechnung. Auch die anderen Hafen- betriebe, wie die Agentur Bremerhaven u. die in eine G. m. b. H. umgewandelte Stauerei des Nordd. Eloyd usw. haben in der Abfertigung fremder Schiffe, teilweise solcher, deren Agenturgeschäfte der Nordd. Lloyd übernommen hat, den Zeitverhältnissen entsprechende u. ihre Unkosten deckende Beschäftigung gefunden. Im Früjahr 1920 wurde die Nordsee Kurbetrieb G. m. b. H. gegründet, die das in Norderney liegende staatliche Konversations- haus gepachtet hat. Durch die Abteilung Seebäderdienst wurde bereits im Jahre 1919 der Verkehr mit den Nordseebädern wieder aufgenommen u. im Jahre 1920 entsprechend ausgebaut. Auch Einriclitung der Linien Swinemünde-Danzig u. Danzig-Pillau-Libau. Auch hat sich der Lloyd in erheblichem Masse dem Luftverkehr zugewandt u. ist bei verschiedenen Luft- verkehrsgesellschaften beteiligt. Das Neubauprogramm umfasste am Ende des Berichts. jahres 234 037 Br.-R.-T., nämlich: 17 Personen- u. Frachtdampfer, 9 Frachtdampfer, 2 Hoch- seeschlepper mit zus. 28 Schiffen. Fertiggestellt wurden bis zum 31./12. 1921 die Dampfer Vegesacké“, „Bremerhavené“, „Minden“ u. die Hochseeschlepper „Widder“ u. „Stieré. Im Zus. hang mit der Abliefer. des für Rechnung der Ges. auf der Schichau-Werft in Danzig in Bau befindlichen D. „Columbus“ konnte ein Abkommen getroffen werden, dessen Ausführung die D. Yorck“, „Seydlitzé', „Göttingen“, „Gothaé“, „Westfalen“ u. „Holstein“ im Besitze der Ges. beliess. Das Schwesterschiff des abgelieferten D. „Columbus“, auf das der Name über- gehen soll, wird für Rechnung der Ges. fertiggebaut. Der Stapellauf dieses 32 000 Br.-R.-T. grossen Schiffes ist im Mai zu erwarten. Der Schiffsbestand wurde weiter durch den Ankauf der Schiffe „Nymphe“, „Grille“, „Hannoveré, „Hamelné, „Schlesien“ u. „Pfalzé ergänzt. Die Flotte besteht Ende 1921 aus 48 Seedampfer, 200 Schlepper, Barkassen u. Leichter usw., zus. 248 Fahrzeuge. Kapital: M. 600 000 000 in 475 000 St.-Akt. u. 125 000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. A.-K. in 28 643 Aktien zu 100 früheren Bremer Goldtalern (= M. 332.15); 1860: 10 665 Stück zu 28–30 % zurückgekauft; blieben 17 978 Akt.; dazu 1866 weitere 2022 Akt. begeben zu ca. 130 % u. Dez. 1867:5000, sowie Dez. 1868 noch 5000 Stück zu pari; macht 30 000 Akt.; dazu 1869: 10 000 Stück u. 1873: 20 000 Stück Lit. A zu pari angeboten, von denen jedoch nur 19 659 genommen, die übrigen erst 1880 begeben wurden; macht 60 000 Stück. Unterm 8./8. 1885 wurden dann die Aktionäre aufgefordert, 10 000 neue Aktien, je zu M. 1000 zu beziehen.. Weiter erhöht It. G.-V. vom 13./4. 1889 um M. 10 000 000; lt. G.-V. vom 25./4. 1898 um M. 20 000 000, lt. G.-V. v. 29./5. 1899 um M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000; lt. G.-V. v. 27./3. 1901 u. 19./4. 1902 erhöht um M. 20 000 000. Nochmalige Erhöh. 1906 um M. 25 000 000 (auf M. 125 000 000). Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 5./3. 1921 um M. 125 000 000 (also auf M. 250 000 000 in 125 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort., angeb. den bisher. Aktien 1: 1 zu 120 %. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1921 bzw. 8./2. 1922 um M. 350 000 000 auf M. 600 000 000 in 225 000 St.-Aktien u. 125 000 Vorz.- Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, erstere übern. von einem Bankenkonsort. zu 125 % u. angeb. den bisher. Aktionären M. 150 000 000 im Verh. 5: 3 v. Dez. 1921 bis 24./1. 1922 zu 135 %, letztere an die Bremer Reederei-Vereinigung A.-G. zu 100 % begeb. Die Vorz.- Aktien sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. einfach. bzw. in besond. Fällen zweifach. Stimmrecht ausgestattet. Solange diese Aktien nicht vollgezahlt sind, ruht das Recht auf Gewinnbezug. Anleihen: Für dieselben haftet der Lloyd mit seinem ganzen Vermögen, sie sind sämtl. gleichberechtigt, jedoch nicht hypothekarisch eingetragen u. haben im Falle der Liquid. kein Vorrecht vor den anderen Schulden. Die Stücke lauten auf den Inhaber. Es sind ausgegeben: M. 15 000 000 in 4 % Anleihe von 1883; 75 Serien à M. 200 000, Stücke à M. 200, 300, 500, 1000 u. 3000. Zs. 1./4. u. 1./10. Verl. in der G.-V. auf 1./10. Tilg. ab 1886 mit mindestens jährl. 2 Serien. Zahlst.: Bremen: Ges.-Kasse, Bank f. Handel u. Ind.; Berlin: Deutsche Bank, S. Bleichröder; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Elberfeld, Düsseldorf, Aachen, M.-Gladbach: Deutsche Bank. Kurs Ende 1912–1921: In Berlin: 93.40, 92, 93.80*, –, 89, , 85*, 98.50, –, 103.75 %. – In Bremen: 93, 90.50, 95*, –, 89, –, 85*, 98.50, 88, 96 %. –— Auch notiert in Hamburg.