2910 Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Reedereien etc. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1919 v. 1./7.–30./6). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Immobil. 648 000, Fahrzeuge 15 150 457, Wertp. u. Beteilig. 22 141 941, Waren 2 772 508, Kassa 112 295, Debit. 52 347 263. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Abschreib.-F. 1 945 813, R.-F. 500 000, ausserord. R.-F. 5 000 000, Kredit. 79 910 384, Div. 300 000, Vortrag 516 268. Sa. M. 93 172 466. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Unk. u. Zs. 6 988 259, Abschreib. 1 149 244, R.-F. 475 983, ausserord. R.-F. 5 000 000, Div. 300 000, Vortrag 463 083. Sa. M. 14 376 571. – Kredit: Betriebsüberschuss M. 14 376 571. Dividenden: 1918: 6 % (½ Jahr); 1918/19: 6 %. 1919–1920: 6, 6 %. Direktion: Emil Fr. C. Deters, Hugo Stinnes jun. Aufsichtsrat: Vors. Hugo Stinnes sen., Amtsrichter a. D. Herm. Thomas, Frau Cläre Stinnes-Wagenknecht, Mülheim-Ruhr. Bugsier-, Reederei- und Bergungs-Akt.-Ges. in Hamburg, Steinhöft 9. (Firma bis 1./5. 1919: Vereinigte Bugsier- und Frachtschiffahrt-Ges. in Hamburg.) Gegründet: 28./2. 1898. Die Ges. ist entstanden aus der Fusion der früheren „Leichter- Gesellschaft' zu Hamburg (gegr. 13./4. 1889) u. der früheren „Vereinigte Bugsir- Dampf- schiff-Gesellschaft“ in Hamburg (gegr. 1866). Zweck: Erwerb von Schiffen u. der Betrieb der Reederei, insbesondere auch die Aus- führung von Bergungen. Die Ges. kann sich an fremden Unternehmungen beteiligen, es können Zweigniederlassungen und Agenturen auf Beschluss des Aufsichtsrats auch an anderen Plätzen des In- u. Auslandes errichtet werden. Regelmässige Frachtdampferlinien werden unterhalten von Hamburg nach Kopenhagen und Amsterdam, ferner findet ein regelmässiger Verkehr mit Schleppschiffen nach den Weser- und Ems-Häfen statt. Auf Grund des Friedensvertrages wurden 4 Frachtdampfer von 4400, 3800, 1600 und 1500 t Tragfähigkeit, sowie ein Seeschlepper von 400 PS. enteignet und an die Entente ab- geliefert. Ein Frachtdampfer von 1400 t Tragfähigkeit ging während der nach dem Waffen- stillstand verlängerten Blockade durch Kaperung verloren, während ein nach Holland ge- flüchteter kleiner Seeschlepper auf Grund der Waffenstillstandsbedingungen an Belgien ab- geliefert werden musste. Zwei Frachtschiffe von zus. ca. 2000 t Tragfähigkeit wurden in Holland sequestriert, sie wurden jedoch im J. 1921 wieder freigegeben u. in Fahrt gesetzt. An Neubauten wurden der Ges. 1921 geliefert 5 Frachtdampfer mit zusammen 9360 t, 3 Schlepp- u. Bergungsdampfer mit 2300 PS. Zurückgekauft wurde 1 früherer Dampfer der Ges. mit 3900 t Tragf. Die Ges. verkaufte 1921 einen alten Dampfer mit 980 t und 3 Schlepper mit zus. 700 PS, sowie 2 kleine Leichter von 450 t. 1 Seeschlepper ging 1921 unter, dafür befindet sich ein Ersatzschiff v. 1000 Ps im Bau; ausserdem befanden sich 1921 ein Motorschlepper von 1000 P§S, 2 Dampfer von je 2000 t, 1 Dampfer von 1260 t und 2 Hebefahrzeuge im Bau. Der Bestand der Flotte betrug am 31./12. 1921 ingesamt: 17 Fracht- dampfer mit 23 790 t, 29 Schleppschiffe mit 19 235 t, 6 Bergungsfahrzeuge mit 5000 t, 15 Hafenfahrzeuge mit 2395 t, 24 Hochseeschlepper und Bergungsdampfer mit 12 840 P8S und 4 Hafenschlepper mit 400 Ps, zus. 95 Fahrzeuge mit 50420 t Tragf. u. 13 240 Die Ges. erwarb im Sommer 1920/21 die Majorität der Vereinigten Elbe- und Norder- werft A.-G. Die genannte Werft besteht aus einer Werft in Boizenburg a. E. und der früheren Norderwerft am Reiherstieg. Die Werft befasst sich sowohl mit dem Bau von Fluss- wie Seeschiffen und Schiffsreparaturen. Die Belegschaft der Werft beträgt insgesamt zurzeit ca. 1100 Mann. Beide Abteilungen der Werft sind modern eingerichtet und zurzeit ausreichend beschäftigt. Kapital: M. 21 000 000 in 21 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht 1890 um M. 500 000 u. 1898 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien; hiervon wurden 100 Stück den Aktionären zu 107 % angeboten, 900 Stück dienten zum Ankauf der früheren „Vereinigten Bugsir- Dampfschiff-Gesellschafté in Hamburg (s. oben). Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 4./6. 1918 um M. 4 000 000 (auf M. 6 000 000) in 4000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1918 P. r. t. über- nommen von der Deutschen Bank, angeb. den alten Aktion. zu 250 %, einzuzahlen, 25 % u. das Aufgeld bei Ausübung des Bezugsrechtes, 25 % am 2./1. 1919, restl. 50 % am 1./5. 1919. Die a. o. G.-V. v. 26./11. 1920 beschloss zwecks Bezahlung der in Auftrag gegebenen Neubauten (Frachtdampfer, Schlepper, Bergungsfahrzeuge) sowie zur Verstärkung der Be- triebsmittel das A.-K. um M. 15 000 000 durch Ausgabe von 15 000 neuen ab 1./1. 1920 ge- winnberechtigten Aktien à M. 1000 zu erhöhen. Die neuen Aktien sind von einem Konsort. unter Führung der Deutschen Bank Fil. Hamburg zum Kurse von 165 % übernommen und den alten Aktfonären derart zum Bezuge angeboten worden, dass auf 2 alte Aktien à M. 1000 fünf neue Aktien à M. 1000 zum Kurse von 165 % zuzüglich halben Schlusscheinstempel bezogen werden konnten. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), vom verbleib. Gewinn bis 10 % Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom überschiessenden Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Die Schiffe der Ges. sind zu versichern. Der A.-R. bestimmt Höhe und Art der Versicherung und kann beschliessen, dass die Ges. einen Teil des