„ „.. ――――― 2914 Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Reedereien etc. Zweck: Betrieb der Schiffahrt sowie der Betrieb aller Geschäfte und Unternehmungen und die Beteiligung an solchen, welche nach dem Ermessen des A.-R. den Zwecken der Ges. direkt oder indirekt dienen oder damit in Verbindung stehen. Bis 1914 Betrieb der Schiffahrt vorzugsweise nach den Häfen Central-Amerikas, der Südsee (namentlich Valparaiso, woselbst eigenes Bureau der Ges.), Chile, Peru etc. Im Sept. 1899 wurden die Fahrten nach San Francisco (Kalif.), Mexiko u. 1901 weiter nach den Häfen des Puget Sound ausgedehnt. Seit Ende 1912 wurde auch eine direkte Linie von Europa über Chile nach Honolulu gefahren. Die Schiffe der Ges. liefen bis zu 60 Häfen an. Die Flotte bestand ult. 1915 aus 34 Dampfern mit zus. 185 046 Brutto-Reg.-Tons, Tragfähigkeit 263 350 Tons; der Krieg und seine Folge- erscheinungen haben auch die Ges. ihrer sämtlichen Schiffe und der in Vollendung be- griffenen Neubauten beraubt. Der Wiederaufbau der Flotte wird entsprechend der der Ges. vom Reiche zufließenden Entschädigungssumme stattfinden. Die Ges. ist u. a. bei der Akt.-Ges. für In- und Auslands-Unternehmungen, der Allg. Nahrungsmittel Import Comp. m. b. H., sowie der Reederei-Versicherungs-Ges. m. b. H., sämtlich in Hamburg, beteiligt. Ihre regelmässige Schiffahrt nach der Westküste hat die Ges. mit 3 eigenen Schiffen bis jetzt wieder aufnehmen können. Mit der befreundeten Roland-Linie A.-G. Bremen werden in konkurrenzlosem Zusammenwirken, auf Grund eines für längere Jahre geschlossenen West- küsten-Gemeinschafts-Vertrages, 14 tägig Dampfer nach den Haupthäfen von Ecuador, Peru u. Chile durch den Panamä-Kanal bezw. durch die Magellanes-Strasse expediert. Diese Exped. haben am 5./3. 1921 begonnen. Auch hat die Ges. mit der Deutsch-Australischen Dampf- schiffs-Ges. in Hamburg eine enge Interessengemeinschaft vereinbart, die eine Personal- union im Aufsichtsrat und Vorstand beider Gesellschaften vorsieht und eine Verteilung der Betriebsergebnisse bedingt Ferner stellte die Ges. mit ihren Bremer Freunden monatlich einen Dampfer zur Fahrt nach Central-Amerika bereit, u. wird diese Fahrt im Laufe d. J. nach San Franzisko ausgedehnt; ausserdem wurde ein im Bau befindlicher kleinerer Fracht- dampfer „Theben“ von ca. 5600 t Tragfähigkeit, 4 Passagierdampfer u. 2 Frachtdampfer, von denen bereits 3 Dampfer in Betrieb genommen sind, erworben. Kapital: M. 84 000 000 in 60 000 St.-Akt. à M. 1000 u. 24 000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. A.-K. Tlr. 7 500 000, wovon Tlr. 2 500 000 mit 50 % Einzahl. ausgeg. waren u. wurde es 1875 auf M. 5 000 000 herabgesetzt, dann erhöht 1889 um M. 1 000 000, ferner 1895 um M. 2 000 000 u. 1898 um M. 3 000 000, zwecks Fusion mit der „Hamburg-Pacific-Dampfschiffs-Iünie-. Nochmals er- höht lt. G.-V. v. 23./3. 1907 um M. 3 000 000, angeboten den alten Aktionären zu 150 % Die alten Aktien lauteten bis März 1889 auf M. 400 u. wurden damals je 5 Stück à M. 400 in je 2 Stück à M. 1000 umgewandelt. Ein grosser Posten Aktien ging 1920 in den Besitz der Nationalbank für Deutschland in Berlin u. an die Fürst Henckel von Donnersmarcksche Verwaltung über. Der Antrag der Verwaltung in der a. o. G.-V. v. 28./2. 1920 über Aus- gabe von Vo. rz.-Aktien zur Vermeidung der Überfremdungsgefahr wurde deshalb zurück- gezogen. Wel ter erhöht lt. G.-V. v. 22./6. 1921 um M. 46 000 000 in 46 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1921, übern. von einem Konsort. (Nordd. Bank etc.) zu 135 0%, angeb. einen Teilbetr ag den bisher. Aktionären vom 14./7.–4./8. 1921 zu 135 %. Die gleiche G.-V. beschloss die A usgabe von M. 24 000 000 Vorz.-Aktien à M. 1000, ausgestattet mit 5 % (Max) Vorz.-Div. und einfachem Stimmrecht. Die Ausgabe erfolgt zum Nennwert. Das Nähere über Zeit u. Art der Begebung bleibt dem Ermessen des A.-R. überlassen, doch muss die Ausgabe bis 31./12. 1926 erfolgt sein, widrigenfalls der Beschluss hinfällig ist. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: spät. Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 6 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Dampfschiffe in Fahrt 9 500 000, Anzahl. an Werften für den Wiederaufbau 93 038 764, Kassa 11 773, Postscheck 721; Wechsel 36 277, Guth. bei Banken 23 473 945, Wertp. 87 833 313, Beteil. 2 521 000, Ausrüst.-Vorräte usw. 293 631, Kontor- einricht. 1, Schuldner 26 251 296, unerled. Reisen 14 087 093. – Passiva: A.-K. 60 000 000, Vorz.-Akt. (24 000 000, davon eingezahlt) 6 000 000, Rückl.: gesetzmässige 14 176 000, Versich. auf Schiffe 100 000, schwebende Havarien 1 350 000; nicht eingel. Gewinnanteilscheine 84020, Wiederaufbau-Rechn. 80 424 995, Gläubiger 87 766 414, Frachtrabatte u. vorausbez. Passage- gelder 3 446 385, Div. für 1921 3 700 000. Sa. M. 257 047 814. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Steuern 3 770 426, Ausgaben für Wohlfahrts. einricht. u. Unterstütz. an Angestellte 2 479 262, Vergüt. an den A.-R. 92 500, Abschr. auf Dampfschiffe 5 247 972, Reingewinn 3 833 841 (davon: an A.-R. 133 841, Div. 10 % 3 700 000). — Kredit: Vortrag 123 150, Betriebsgewinn 15 300 851. Sa. M. 15 424 001. Kurs Ende 1912–1921: 204, 207.50, 172.80*, –, 185, 277.90, 150*, 307.10, 545, 550 %. Notiert in Hamburg. Drrlenden: 1912–1915: 14, 16, 6; 6 . 19168–1920: Zus. 20 %. 1921: 10 %. C.-V.: 4 J. (. Direktion: Oscar Overweg, M. Böger, E. Chelius. Aufsichtsrat: Vors. Otto Harms, Stellv. Carl Vorwerk; Rob. Kirster, Dr. Rud. Brach, Bank-Dir. Jacob Goldschmidt, Landrat a. D. Ernst Gerlach, Neudeck (O.-S.): Gen.-Dir. Otto Gehres, Dir. Adolf Kühling, Bochum; Kurt von Sydow, H. F. Kirsten, Alfred Edye, Dietrich Hermsen, Vize-Admiral z. D. H. Dähnhardt, Exz., Otto Bock, Ernst Russ. Die Mitgl. des Vorst. u. des A.-R. müssen Reichsangehörige sein. Yahlstelle: Hamburg: Nordd. Bank; Berlin u. Bremen: Darmstädter u. Nationalbank. ――