Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Reedereien etc. 2915 Deutsche Ost-Afrika-Linie in Hamburg, Gr. Reichenstr. 27. Gegründet: 19./4. 1890; eingetr. 2./5. 1890. Die Ges. unterhielt bis 1914 ausser Linien nach Afrika Dampferlinien zwischen Bombay u. Ost- u. Süd-Afrika, sowie eine Küstenlinie an der Ostafrikanischen Küste. Die Flotte der Ges. bestand Mitte 1914 aus 36 Dampfern, die während des Krieges oder infolge des Friedens von Versailles sämtlich verloren gingen, einschl. Hilfsfahrzeuge 129 918 Brutto-Reg.-Tonnen umfassend. Der Wiederaufbau der Flotte ist in Angriff genommen. Mit den Linien des Deutschen Afrikadienstes der Woer- mann-Linie A.-G., der Hamburg-Amerika-Linie, Afrikadienst u. der Hamburg-Bremer Afrika- Iinie A.-G. werden jetzt gemeinschaftlich, zum Teil mit Charterdampfern, drei Linien nach Westafrika, 2 Linien nach Süd- u. Ostafrika u. Küstenlinie a. d. portug. Ostafrikaküste be- trieben. Der Dienst wurde im Juli 1920 wieder aufgenommen. Kapital: M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, herabgesetzt lt. G.-V. vom 22./3. 1895 um M. 1 000 000. Zwecks Bau der durch die Erneuer. des Sub- ventionsvertrages mit der Reichsregier, erforderl. neuen Schiffe u. Abstossung des im Juni 1900 auf M. 2 025 406 angewachsenen Vorschussktos beschloss die G.-V. vom 15./6. 1900 Erhöh. des A.-K. um M. 5 000 000 (auf M. 10 000 000) in 5000, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien. Dieselben wurden von einem Konsort. zu pari übernommen u. wurden von diesem 2500 Stück den Aktionären zu 102 % angeboten. Ein grosser Teil der Aktien ging 1916 an die Hamburg-Amerika Linie, den Norddeutschen Lloyd und Hugo Stinnes (Mülbeim-Ruhr). (Spät. veräuss. H. Stinnes seine Aktien a. d. Hamburg-Amerika-Linie u. d. Norddeutschen Lloyd). Die a. o. G.-V. v. 18./1. 1921 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 10 000 000 (also auf M. 20 000 000) in 10 000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, angeboten den alten Aktionären v. 15./1. bis 8./2. 1921 zu 100 %. Diese Kap.-Erhöh. dient in erster Linie zur Durchführung des mit der Woermann-Linie v. 1./1. 1921 ab auf 50 Jahre abgeschlossenen Interessengemeinschafts- vertrages. Nach diesem Vertrage werden die beiden Linien in Zukunft die Geschäfte gemeinsam führen. Anleihe: Über die Aufnahme von Vorrechts-Anleihen bis zur Hälfte des jeweiligen A.-K. beschliesst der A.-R., darüber hinaus die G.-V. M. 5 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 11./6. u. staatl. Genehmig. v. 8./7. 1901, Stücke (Nr. 1–5000) à M. 1000 auf Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1911 durch jährl. Ausl. von mind. M. 125 000 nom. am 1./4. auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Noch in Umlauf Ende 1921 M. 3 625 000. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.) Zahlst.: Hamburg: Nordd. Bank; Berlin: Disconto-Ges. Kurs in Hamburg Ende 1912–1921: 100, 98, –*, –, 91, –, 94*, 99, 90, 99 %. M. 3 000 000 am 3./8. 1901 zu 100.50 % zur Subs- kription aufgelegt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom verbleib. Betrage als Tant. 2 % an den Vors. und 1 % an jedes andere Mitglied des A.-R., jedoch nicht mehr als insgesamt 10 %; sollte dagegen diese Tant. des A.-R. nicht den Betrag von M. 4000 für den Vors. u. M. 2000 für jedes andere Mitglied erreichen, so wird, da ein jedes Mitglied diesen Mindestbetrag jährlich empfangen soll, der Rest unter den Verwalt.-Kosten verrechnet. Der dann verbleibende Rest wird als weitere Div. an die Aktionäre verteilt, insoweit die G.-V. nicht anderweitig darüber verfügt. – Die Schiffe der Ges. sind gegen die Gefahren der Seeschiffahrt zu versichern; über die Bildung eines Assekuranz- „ wie weit bis zu dessen Höhe eine Selbstversich. stattzufinden hat, entscheidet er A.-R. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Dampfer u. Hilfsfahrzeuge 57 489 145, Hinterleg. bei Behörden 136 365, Beteilig. 1 022 758, Bankguth. 4 617 777, Kassa 207 123, Wertp. u. Dar- lehen 13 517 669, Forder. 250 439 375, vorausbez Versich.-Prämien 1 490 339. – Passiva: A.-K. 20 000 000, Schuldverschr. 3 625 000, R.-F. 537 365, Schulden 22 404 556, Wiederaufbau-K. 275 134 516, unerledigte Reisen u. Verrechnungskonten 4 222 462, Reingewinn ohne Abschr. einschl. Vortrag 2 996 652. Sa. M. 328 920 552. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 6 199 792, Steuer 261 452, Schuldver- schreib.-Zs. 165 937, Wiederaufbau-K. 12 000 000, Reingew. 5 834 146 (davon Abschr. 2 837 494, R.-F. 147 714, Talonsteuer 42 375, satzungsm. Gewinnanteile 200 656, Div. 2 400 000, Vortrag 205 9060). – Kredit: Vortrag 1920 116 965, Betriebsergebnisse 24 344 365. Sa. M. 24 461 330. Kurs Ende 1912–1921: 124.30, 119.75, 121*, –, 108, 180.40, 104*, 188, 471.50, 457 %. Notiert Hamburg. Dividenden 1912–1921: 8, 8, 0, 0, 0, 0, 0, 8, 8, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Arnold Heinr. Amsinck, Lothar Bohlen, Professor Hans Hugo Jul. Dieckhoff, W. Fehling, Eduard Müller. Aufsichtsrat: Geh.-Rat Dr. Wilh. Cuno, Rich. Peltzer, Th. Ritter, Senator Just. Strandes, W. Schroeder, F. Warnholtz, Hamburg; Präsident Dr. Ph. Heineken, Geh.-Rat Stimming, C. Stapelfeldt, Bremen; Dir. K. Erich, Dr. Freih. v. Palm, W. Schroedter, Berlin. 183*