– – 2920 Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Reedereien etc. fremde Rechnung auszuführen, liess es der besseren Übersicht halber erwünscht erscheinen, den Kaibetrieb und den Werkstättenbetrieb in der Form von Gesellschaften m. b. H. selbst- ständig zu machen. Geschäftsjahr 1921: Die Ges. berichtet u. a.: Gemeinsam mit der zu den United American Lines gehörenden American Ship & Commerce Navigation Corporation machten wir von einer sich uns 1921 bietenden Gelegenheit Gebrauch, die Fracht- u. Passagierdampfer Hollandia, Frisia, Brabantia u. Limburgia vom Königl. Holländischen Lloyd zu erwerben. Während die beiden ersteren Dampfer in den Besitz unserer Ges. übergehen u. nach einem jetzt vorzunehmenden Umbau unter den Namen Hammonia u. Holsatia Verwend. finden, sind die beiden letzteren Dampfer von der amerik. Ges. übernommen worden. Da die Ges. beabsichtigt, diese beiden Dreischraubendampfer in der Fahrt zwischen New York u. Hamburg unter den Namen Resolute u. Reliance zu verwenden, werden sie in dem Interessenkreis unserer Ges. verbleiben. Den Verkehr nach Kuba u. Mexiko haben wir zunächst mit Charterdampfern u. im Verlauf des J ahres auch mit eigenen Dampfern wieder aufgenommen. Im Laufe des Berichtsjahres konnten wir unsere Bezieh. zu einem weiteren Verkehrsgebiet, der Westküste der Vereinigten Staaten, durch Übernahme der Vertret. der European Pacific Line von William Dimond & Co., San Francisco, wieder anknüpfen. J ene Linie wurde im Laufe des Jahres durch die zur Gruppe der United American Lines gehörige American Hawaiian S. S. Co. übernommen, sodass auch auf diesem Gebiete enge Bezieh. zwischen einer der bedeutendsten, dort interessierten Schifffahrtsges. u. uns hergestellt sind. Der mit der Kosmos-Linie bestehende Betriebsgemeinschaftsvertrag ist abgelaufen; unsere in zwanzigjähriger Beteilig. an der Fahrt nach der Westküste Amerikas erworbenen Rechte erfahren hierdurch keine Beeinträchtigung. Der Ausgestalt. des Verkehrs nach der Ost- küste von Südamerika haben wir, auch hier im Zus. arbeiten mit den United American Lines, besondere Aufmerksamkeit zugewandt. Wir stellten in diesen Dienst neben mehreren Frachtdampfern auch unsere früheren Fracht- u. Passagierdampfer Habsburg, nunmehr Teutonia genannt, u. Rugia ein. Im Verkehr mit Brasilien u. Argentinien entwickelte sich in beiden Richt. ein bedeutendes Frachtgeschäft, das sich jedoch wegen gleichfalls starker Konkurrenz bei sehr gedrückten Raten abspielte. Auch der für Südamerika bestehenden internationalen Passagekonferenz sind wir beigetreten. Wir erwähnten in unserem letzten Bericht, dass wir die Vertret. der englischen Linien Alfred Holt & Co., Liverpool, sowie der Ellermann & Bucknall Steamship Co. für den Verkehr nach dem fernen Osten übernommen hatten. Nachdem wir geeignetes Schiffsmaterial wieder erhalten haben, sind wir nunmehr im Verein mit dem Norddeutschen Lloyd in jenen Verkehr auch selbst wieder eingetreten unter gleichzeitigem Beitritt zu der Östasiatischen Dampferlinien-Konferenz, sodass wir jetzt zusammen mit dem Lloyd u. den genannten englischen Linien einen gemeinsamen Dienst ausführen. Der gemeinsam mit der Woermann-Linie A.-G., der Deutschen OÖst- Afrika-Linie u. der Hamburg-Bremer Afrika-Linie unterhaltene Afrikadienst hat sich befriedigend entwickelt. Unser Interesse an der Afrikafahrt erfuhr dadurch eine Er- weiterung, dass wir in Gemeinschaft mit dem Norddeutschen Lloyd den Aktienbesitz der Aktien-Ges. Hugo Stinnes für Seeschifffahrt u. Überseehandel in der Woermann-Linie u. der Deutschen Ost-Afrika-Linie erwarben. In der Levante-Fahrt waren 10 eigene Dampfer u. eine grössere Zahl Charterdampfer beschäftigt. Unsere kleineren Seedampfer u. unsere Seeleichterflotte wurden mit Nutzen im Ostseeverkehr verwendet, indem wir u. a. auch eine regelmässige Linie, die Hamburg-Lettland Linie, gemeinschaftlich mit einer anderen hiesigen Reederei eingerichtet haben. An dem Wiederaufbau der wirtschaftlichen Bezieh. zu Osteuropa sind wir auch dadurch beteiligt gewesen, dass wir gemeinschaftlich mit der Handelsvertret. der russischen Regierung in Berlin die Deutsch-Russische Transport-Ges. gegründet haben. Für den Seebäderdienst konnten wir unseren früheren Dampfer Kaiser zurückerwerben, von dessen Einstell. im kommenden Sommer wir eine Vermehr. dieses Verkehrs erhoffen. Der steigenden Bedeut. des Luftverkehrs für die Zukunft folgend, haben wir uns mit einigen anderen grossen Firmen zu der Aero-Union A.-G. zus. geschlossen. Von dem Wiederaufbauprogramm gelangten bisher 27 Ozeanschiffe mit einer Tonnage von 70 359 Brutto-Reg.-Tons zur Ablieferung. Im Bau befinden sich noch 43 Ozeanschiffe mit ca. 199 000 Brutto-Reg.-Tons. Die Ges. erwarb ferner den norwegischen Frachtdampfer Borga, 8160 Tons Tragfähigkeit, u. den dänischen Dampfer Mette Jensen, 7600 Tons Trag- fähigkeit. Diese Schiffe erhielten die Namen Altmark u. Sachsenwald. Ferner wurden angekauft, wie oben mitgeteilt, die Dampfer Hollandia u. Frisia, jetzt Hammonia u. Hol- satia genannt. Von den Alliierten sind zurückerworben, ausser den schon erwähnten Passagierdampfern Teutonia u. Rugia, noch die Passagierdampfer Thessalia sowie Dania, jetzt Tsad genannt, die Frachtdampfer Fürst Bülow, Emden, Otavi u. Liguria- Betriebsanlagen an Land vor dem Kriege. In Hamburg: Hauptverwalt.-Gebäude (Alster- damm 25; starke Vergrösser. durch Anbau im April 1913 begonnen) —k Verwalt.-Gebäude auf Kuhwüärder für Kai- u. Hafenbetrieb, Schiffsinspektion, Navigations-u. Sicherheitswesen, Schiffs- ausrüstungswesen, Proviant.- u. Wäschemagazin, Reparaturwerkstätten, Arztbureau usw. (siehe auch Lösch- u. Ladebetrieb in Hamburg). — Betriebsanlagen am J ohannisbollwerk (Rheinsee- dienst) und an den St. Pauli- Landungsbrücken (Seebäderdienst) — Auswandererhallen (60 000 qm, im Pavillonsystem erbaut, bieten 4000–5000 Auswanderern gleichzeitig Unter- kunft, wurden 1913 von 172 000 Auswanderern benutzt) — Gepäckabfertigungsstelle am Hauptbahnhof –— Grundstück in Wilhelmsburg mit Arb.-Wohnbäusern (das Grundstück