= Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften etc. 2995 worden sein. Die Deutsche Nationalbank in Bremen, als Führerin eines Konsort., brachte in die Ges. die ihr erteilte Sonderberechtigung auf Abbau von Phosphaten auf den deutschen Südseeinseln Angaur u. Pililju ein, wogegen sie die Serie A der Aktien (M. 500 000) erhielt, welche damit als voll eingezahlt gelten. An den Ergebnissen der Ges. ist der Fiskus des Deutschen Reichs stark interessiert. Abgesehen von einer fixen Tonnengebühr erhält der- selbe nach 8 % Div. 40 % während der ersten 25 Geschäftsjahre nach Aufnahme des Betriebes, 50% während des 26.–30. Geschäftsjahres u. 60 % während des 31.—35. Geschäftsjahres. Aueh bei Auflös. der Ges. oder beim Erlöschen der Berechtigung steht dem Fiskus ein Anteil am Liquid.-Erlös zu. Anfang 1913 erhielt die Ges. auch die Abbauberechtigung für die Insel Feis. Nachdem die für die Eröffnung des Grubenbetriebes auf Angaur erforderlichen Anlagen u. Einrichtungen Anfang 1909 eingetroffen u. im Laufe des J. 1909 installiert waren, konnte im Sept. 1909 mit der Verschiffung begonnen werden; die erste Schiffsladung mit hochhaltigem Phosphat (80–85 % phosphorsaurer Kalk) traf im Dez. 1909 in Europa ein. Im ganzen konnten 1909 8500 t, 1910 40 000 t, 1911 ca. 45 000 t, 1912 ca. 60 000 t, 1913 ca. 90 000 t Phosphat ausgeführt werden. 1910 gelang es die Unterbilanz aus 1909 M. 201 407 auf M. 195 725 zu reduzieren u. 1911 ganz zu tilgen. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000 in Serien A–Y à 500 Stück. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige a. o. Abschreib. u. Rückstell., 4 % Div., dann 10 % Tant. an A.-R., weitere 4 % Div., Anteil des Fiskus (siehe oben), Rest an Aktionäre. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Rückständ. 75 % auf Aktien-Serie G. H. J. 1 125 000, Gerechtsame 640 000, Anlagen auf Angaur 2 187 084, Vorräte do. (Phosphat, Proviant, Kohlen etc.) 316 832, Material., Waren nach Angaur unterwegs 55 826, Bureau- Einricht. Bremen 1, vorausbez. Versich. 4165, Wertp. 20 180, Bankguth. u. Debit. 1 603 404, Kassa 1090. – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 50 028 (Rückl. 34 402), Ern.-F. 60 000 (Rückl. 30 000), Kredit. 556 153, Rückstell. für noch zu verrechnende Zölle u. Verschiedenes 59 931, Talonsteuer-Res. 27 000 (Rückl. 4500), Akzepte 80 069, unerhob. Div. 1260, Div. 450 000, Tant. 61 930, 40 % an Staat 90 000, Vortrag 17 211. Sa. M. 5 953 585. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. (einschl. Steuern) 116 235, Abschreib. auf Grubenbetrieb Angaur (einschl. Gerechtsame) 557 791, do. auf Bureau-Einricht. Bremen 2209, Reingewinn 688 044. – Kredit: Vortrag 19 401, Zs. 6443, Überschuss auf Phosphatkto u. Diverses 1 338 435. Sa. M. 1 364 280. Dividenden: 1908–1910: 0, 0, 0 % (Vorbereitungs- u. Baujahre); 1911–1913: 0, 6, 11 % (M. 80 auf Interimsscheine G–1). Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Wilh. Schönian. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Phil. Heineken, Dr. A. Sondheimer, Nathan Sondheimer, Frankf. a. M.; Gen.-Konsul Friedr. Hincke, Bankier Dr. jur. Aug. Strube, Reg.-Rat a. D. Arnold Petzet, Anthony Kröller, Haag; Komm.- Rat Paul Seifert, Biebrich; Bank- Dir. P. Mankiewitz, Berlin. Zahlstelle: Bremen: Darmstädter u. Nationalbank. Tabakbau- und Pflanzungsgesellschaft Kamerun Akt.-Ges. in Bremen. Der Ges. wurde seitens des Bremer Senats wie für die Geschäftsjahre 1914–1918 Befreiung von der gesetzl. Verpflichtung zur Vorlage des Jahresabschlusses u. zur Einbe- rufung der ordentl. G.-V. erteilt. Gegründet: 7./5. 1913; eingetr. 29./9. 1913. Gründer: Deutsche Tabakbau-Ges. Kamerun m. b. H., Frankf. a. M.; Senator Friedr. Carl Biermann, Bremen; Geh. Komm.-Rat Wilh. Landfried, Heidelberg; Joh. Karl Jos. Vietor, Bremen; Franz Karl Philipp Thorbecke, Heidelberg; Komm.-Rat Herm. Heinr. Wellensiek, Speyer. Die Deutsche Tabakbau-Ges. Kamerun m. b. H. in Frankf. a. M. brachte in die Akt.-Ges. ihr Geschäft mit sämtl. Aktiven u. Passiven auf Grund des Vertrages vom 7./5. 1913 ein u. erhielt dafür M. 400 000 Aktien Lit. A, die für voll eingezahlt gelten. Zweck: Übernahme u. Fortführ. der bisher unter der Firma Deutsche Tabakbau-Ges. Kamerun m. b. H. in Frankf. a. M. betriebenen Geschäfte; Ankauf u. Verkauf von Gelände, Tabakbau u. anderer Pflanzungsbetrieb in Übersee, Betrieb aller damit in Verbind. stehenden gewerblichen Unternehmungen u. Handelsgeschäfte sowie Beteilig. an anderen Unternehmung. gleicher oder ähnlicher Art. Die Ges. besitzt etwa 9000 ha Land in Kamerun. Pflanzungen zu Njombe u. Mbanga. Im Febr. 1913 kamen die ersten Tabake in Bremen zum Verkauf. Die Besitzung der Ges. wurde von den Franzosen besetzt u. liduidiert. Die dafür erzielten künstlich niedergehaltenen Preise kennzeichnen, wie auch bei and. Kolonial-Ges., am besten die Verschleuderung deutschen Besitztums. Für die Ges. kommt hinsichtlich der Entschädigung nur das Liquidationsschadengesetz in Betracht. Die G.-V. v. 10./2. 1921 beschloss die Ges. nicht in Liquidation treten zu lassen, sondern die Ges. anderweitig wieder aufzubauen. Der verheerende Sturz der Mark erschwert den Wiederaufbau in nicht geahnter Weise, so dass ein spruchreifes Projekt bislang nicht in Frage kam. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien à M. 1000 u. zwar: in 400 Stück mit der Bezeichnung „Lit. A', die für voll eingezahlt gelten u. an die Deutsche Tabakbau-Ges. Kamerun m. b. H. übergeben wurden, u. in 2200 Stück mit der Bezeichnung „Lit. Bé, auf welche bei der Gründung der Ges. 25 % des Nennbetrages eingezahlt sind. 188*