3002 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften etc. Verbindung stehenden gewerblichen Unternehmungen u. Handelsgeschäften. Die Ges. betreibt Kakaopflanzungen sowie andere Kulturen u. standen Ende 1912 auf ca. 1800 ha Land ca. 700 000 Kakaobäume; Ernte 1907–1913: 8015, 9808, 9219, 10 863, 7245, 11 001, 10 926 Sack Kakao. Angepflanzt sind ferner 200 000 Planten, 90 000 diverse Kautschukbäume, 70 000 Ölpalmen u. 4500 Kolabäume. Versand 1913: 720 kg Kautschuk, ca. 2720 kg getrocknete Kolanüsse. Für die Verpflegung der Arb. konnten 187 600 Bund Mehlbananen von den Planten geerntet werden. Beschäftigt sind 12 weisse Beamte u. ca. 1200 Eingeborene. Die Ges. litt 1909 u. 1911 unter einem unerwarteten Ausfall in der Kakaoernte, welcher durch die stark auf- getretene Braunfäule hervorgerufen wurde, worunter alle Kamerunpflanzungen zu leiden hatten. In Mokundange arbeitet ein Palmölwerk; Produktion 47 850 kg Palmöl u. 25 400 kg Palmkerne. Da die Kautschukpflanzung kaum noch lohnend ist, wurde 1913 begonnen, die Kautschukfelder durch Kakao-Anpflanzungen zu ersetzen. Kapital: M. 2 500000, u. zwar in 2500 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, beschloss die G.-V. v. 6./11. 1900 Erhöhung um M. 750 000 in Vorz.-Aktien, angeboten den Aktionären bis 22./12. 1900 zu pari. Es wurden 600 Vorz.-Aktien gezeichnet, voll eingezahlt seit 1./2. 1903. A.-K. somit 1900–1908: 1500 St.-Aktien u. 600 Vorz.-Aktien. Die Vorz. Aktien hatten Vorrecht auf 5 % Div., ein Jahr in das andere gerechnet, nachdem die Vorz. u. St.-Aktien 3 Jahre, ein Jahr in das andere gerechnet, je 5 % Div. erhalten hatten, sind mit Ende 1908 sämtl. Vorrechte der Vorz.-Aktien erloschen und diese Aktien entsprechend abgestempelt. Die G.-V. v. 27./6. 1914 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 400 000 (also auf M. 2 500 000) in 400 Aktien. Hiervon wurden M. 100 000 vollbezahlte, v. 1./1. 1914 div.- ber. Aktien an Justo Felipe Turibio Juan Weiler ausgehändigt, wogegen dieser der Ges. das Eigentum an den ihm gehörigen 2020 ha grossen, bei Munyange im Schutzgebiet Kamerun belegenen Ländereien u. an einer ihm gehörigen 1 ha grossen, am Memefluss ebendaselbst belegenen Landungsstelle überträgt. Die weiteren M. 300 000 (div.-ber. ab 1./9. 1914 p. r. t.) wurden zu pari plus M. 50 pro Aktie für Kosten den bisherigen Aktionären angeboten und von diesen übernommen u. 1920 voll eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quart. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Pflanzungs-Kto 1 885 912, Gebäude 108 025, Kto für sanitäre Anlagen 12 858, Trockenanlagen 65 156, Masch. 24 592, OÖl-Anlage 63 319, Feldbahn 16 158, Inventar 18 136, Vieh 14 827, Hospital 1, Beteilig. 1, Assekuranz 2716, Debit. 9228, Produkten 247 330, Waren 625, Kto für schwimmende Waren 64 749, Kamerun.-Lager 50 158, do. Kassa 2912, Bank-Guth. 55 490, Kassa 506. – Passiva: A.-K. 2 100 000, R.-F. I 59 059, do. II 100 000, Talonsteuer-Res. 7500, Eredit. 209 246, Tant. 12 748, Div. 147 000, do. unerhob. 410, Vortrag 6739. Sa. M. 2 642 705. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. u. allg. Ausgaben 336 417, Zs. 5664, Einkommensteuer 8832, Abschreib. 128 196, Talonsteuer-Res. 2700, R.-F. I 11 131, do. II 45 000, Div. 147 000, Tant. 12 748, Vortrag 6739. – Kredit: Vortrag 4113, Produkten, Erlös der Ernten 698 655, Kommissions-Kto 495, Pacht 1166. Sa. M. 704 430. Dividenden: Gleichber. Aktien 1908–1913: 9, 0, 3, 0, 7, 7 %. Direktion: J. Weiler. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Ernest Merck, Stellv. Dr. jur. A. Lutteroth, Fabrikbes. Conrad Scholtz, Konsul L. Pagenstecher sen., Hamburg; General-Leutnant Victor von Hepke, Neuwied Geh. Hofrat Prof. Dr. A. von Oechelhaeuser, Karlsruhe. Zahlstellen: Hamburg: Deutsche Bank u. deren sämtl. Niederlass. Diamanten-Aktiengesellschaft (vormals Weiss, de Meillon & Co.) in Lüderitzbucht. Gegründet: Im Juli 1912 mit Wirkung ab 1./1. 1912; eingetr. 1./8. 1912. Die Ges. über- nahm die Weiss, de Meillon & Co. Minenges. m. b. H. mit rückwirkender Kraft v. 31./12. 1911. Im Juli 1912 erwarb die Ges. käuflich das ca. 7 km von Lüderitzbucht entfernte Bergbaufeld Emilienthal in einer Grösse von 155 ha. Im J. 1912 u. 1913 wurden gefördert 3 004,812, 4 468,519 g oder 14 633, 21 761 Karat, davon entfallen auf Emilienthal 606.629, 1 107.096 f. Belegschaft 8 Weisse u. 232 Eingeborene. Ende 1913 Abschluss eines Abbauvertrages mit der Hansa-Diamant-Ges. m. b. H., deren Felderbesitz (rd. 960 ha) bei Spencerbucht u. Oysterclif gelegen ist. Infolge des Kriegszustandes sind neue Zahlen nicht eingetroffen. Zweck: Aufsuchung, Gewinnung u. Verwertung von Diamanten u. anderen Mineralien, sowie Beteiligung an gleichen u. ähnl. Unternehmungen. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F./ (Grenze 20 % des A.-K.), 5 % Tant. an A.-R. nach Zahl. von 10 % Div an Aktionäre. Ausser dieser Tant. erhält jedes Mitgl. des A.-R. eine feste Jahresvergüt. von M. 900. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Debit. 210 747, Bankguth. 42 029, sonst. Debit. 34 805, neue Hansa-Diamanten-Ges. 28 438, Kassa 1153, Bestände 4007, Betriebsinventar 7362, Masch.- u. Gleisanlage 22 500, Immobil. 11 000, eig. Anteile 6300, Abbaufelder 152 036, Hyp. 110 000, Eff. 69 536, Beteil. 85 889. – Passiva: Kredit. 60 189, sonst. Kredit. 32 799, Verwertungs- gebühren etc. 2000, alte Hansa-Diamantges. 9948, A.-K. 500 000, rückst. Div. 47 100, R.-F. 7198, Spez.-R.-F. 20 000, Regic-Beteil.-Nachzahl.-K. 12 525, Reingewinn 94 046. Sa. M. 785 806.