Gewerkschaften. 3019 Lippe I u. Emscher-Lippe II verliehen. Die Berechtsame liegt in den Gemeinden Datteln und Waltrop, bildet annähernd ein Rechteck und hat in streichender Richtung eine Länge von rund 5700 m, in querschlägiger Richtung eine Länge von 4200 m. Sie wird vom Dortmund-Emskanal diagonal durchschnitten und markscheidet im Westen mit den Berg- werken König Ludwig und Ewald Fortsetzung, im Süden mit Ickern (Victor) und dem fiskalischen Bergwerk Waltrop, im Osten und Norden mit den fiskalischen Bergwerken „an der Haard“. Die Gew. hat zurzeit im Grundbuch ein Grundeigentum von rund 341 ha auf ihren Namen eingetragen. Der westliche Teil des Grubenfeldes ist durch eine Zwillings- Schachtanlage (Schacht I/II) erschlossen, die 180 m nördlich vom Dortmund-Emskanal liegt. Der Abbau geht zwischen der 1. u. 2. Liefbausohle um, die bei 582 m u. 660 m angesetzt sind. Erschlossen sind 19 bauwürdige Kohlenflöze mit einer Gesamtkohlenmächtigkeit von 20 m. Sie gehören der unteren u. mittleren Fettkohlenpartie an u. enthalten hochwertige Kohlen. Infolge einer Mulden- u. Sattelbildung ist ein Teil der Flöze in 4 Flügeln durch- fahren. Ausgerichtet wird die 3. Tiefbausohle bei 760 m Teufe. Die Wasserzuflüsse betragen s ebm in der Minute. Zur Wasserbewältigung sind auf der 2. Tiefbausohle 8 Pumpen auf- gestellt, die 42 cbm Wasser in der Minute heben können; auf der 3. Tief bausohle 3 Pumpen mit einer Leistung von 15 cbm in der Minute. Die Schachtanlage ist durch eine 1.5 km lange Bahn mit dem Bahnhof Datteln der Eisenbahnstrecke Hamm-Osterfeld verbunden. Die Nähe des Kanals wird durch die Anlage eines Hafens bei Schacht 3/4 ausgenutzt. Über Tage ist die Schachtanlage ausgestattet mit einer elektr. Primäranlage, 2 Hochdruckkompressoren, 4 Kompressoren, 2 Ventilatoren, 2 elektr. betriebenen Fördermasch., 1 Dampffördermasch., einer grossen Separation und Wäsche, 330 Koksöfen mit einer Nebenproduktanlage für Teer, Ammoniaksalz u. Benzole, 44 Dampfkesseln, einer geräumigen Werkstatt, 2 Wasch- u. 1 Lampenkaue mit Geschäftsräumen für Beamte u. einem Materialienmagazin. Zur Ausbeut. des östl. Teils des Grubenfeldes ist eine zweite Schachtanlage mit den Schächten III u. IV im Bau. Beide Schächte sind auf die vorgesehene Teufe von 790 m gebracht. Die Schächte III u. IV liegen 2000 m östlich von der ersten Schachtanlage. Auf der Schachtanlage I/II wurde die Kohlenförderung im geringen Umfang in der zweiten Hälfte 1906 aufgenommen. Die Kohlenförderung und die Erzeugung der Nebenprodukte betrug bisher: Ammoniak, Kohlen Koks Ammoniakwasser Teer Benzole 0 06 t 0 t t 1912 822 669 484 431 5951 2 767 5717 1913 917 438 530 668 6530 14 268 3022 1914 837 187 420 916 5.700 11 426 2 553 1915 603 671 322 752 4 118 7 656 1944 1916 756 408 450 404 5 746 11 751 2 689 191721919 nicht bekannt gegeben, ebenso sind sonstige neuere Daten nicht veröffentlicht worden. Zurzeit beträgt die arbeitstägliche Förderung im Durchschnitt 3000 t gegen 3674 t in 1914. An Koks werden zurzeit 44 000 t, an Teer 1000 t und an Ammoniaksalz 550 t pro Monat hergestellt. Die Abnahme der Förderung ist auf die erhebliche Veränderung der Belegschaft durch Einberufung zum Kriegsdienst zurückzuführen. Gesamtbelegschaft zurzeit 4100 Mann. Für Beamte u. Arbeiter sind bisher 1040 Wohnungen errichtet. Die Gew. gehört dem Rheinisch-Westfäl. Kohlen-Syndikat an und zwar für Kohlen mit 1 750 000 t, für Koks mit 920 000 t, ausserdem beträgt die Verbrauchs-Beteiligung 200 000 t. Der Ges. für Teerverwertung in Duisburg-Meiderich. Deutschen Ammoniak-Verkaufsvereinigung u. Deutschen Benzol-Vereinigung in Bochum ist die Gew. als Mitglied beigetreten. Zweck: Ausbeutung der der Gew. gehörigen Bergwerksfelder, Mutung und Erwerb anderer Bergwerke, sowie Beteiligung an anderen Bergwerken, insbesondere durch Erwerb von Kuxen. Kuxe: Anzahl 1000 Stück. Das Kap.-Kto beträgt M. 3 000 000. Die Kuxe befinden sich im Besitz der Firmen Fried. Krupp A.-G. in Essen u. Nordd. Lloyd in Bremen. Die Jahre bis einschl. 1908 waren Baujahre, in denen Überschüsse nicht erzielt worden sind. In den Jahren 1909 u. 1910 sind Betriebsüberschüsse erzielt, und zwar in Höhe von M. 857 578 bezw. M. 1 671 751; dieselben sind zu Abschreib. verwendet worden. Reihgewinne von 1911–1919 M. 846 764, 1 403 729, 2 757 461, 1 304 233, 1 615 423, 2 016 336, 2 105 626, 2, 1 629 252. Darlehn: M. 20 000 000, aufgenommen bei den Gewerken. Hypoth.-Anleihe: M. 20 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 20./4. 1911, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren Örder und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1920 innerhalb 40 Jahren durch jährl. Auslos., im März auf 1./7.; ab 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungshypoth, zur I. Stelle auf dem gesamten Bergwerkseigentum der Gew. Ferner ist durch Eintragung der Sicherungs- hypothek verpfändet Grundbesitz der Gew. in Gesamtgrösse von 136 ha 48 a 94 qm, und zwar ist die Eintragung erfolgt auf 129 ha 13 a 16 qm an erster Stelle u. auf 7 ha 35 a 78 qm hinter M. 100 000. Auf dem verpfändeten Grundbesitz befinden sich die Schächte I und II, die im Ausbau begriffenen Schachte III/IV nebst sämtl. Tagesanlagen, sowie die von der Gew. errichteten Beamfen- u. Arb.-Häuser. Aufgenommen zum weiteren Ausbau der ersten, im