3026 Gewerkschaften. gesetz v. 1./3. 1905. Die zurzeit in Geltung befindl. Satzung der Gew. ist vom Sächs. Bergamt Apolda unter dem 7./5. 1906 bestätigt worden. Besitztum: Der Gew. wurde durch Urkunde des Grossherzoglichen Bergamts Apolda vom 22./2. 1905 auf eingelegte Mutung ein in der weimar. Enklave Allstedt belegenes Grubenfeld von 11.015 Masseinheiten gleich 44 060 000 qm preussischer Normalfelder zur Gewinnung der darin vorhandenen Salze aller Art verliehen. An Betriebsanlagen besitzt die Gew. eine Chlorkaliumfabrik, der die Konz. zur Verarbeitung von werktägl. 5000 Doppelzentner Rohsalzen erteilt ist; eine konzessionierte Bromfabrik für eine Gewinn. von tägl. 250 kg Brom u. eine Sulfatfabrik, welche das Mehrfache des jetzigen syndikatlichen Anteils der Gew. an Sulfaten herstellen kann; ferner eine Wasserversorgungs- u. Abwässeranlage, eine 3.6 km lange Endlaugenleit. aach der Helme u. ein ca. 9 km langes Anschlussgleis nach dem Bahnhof Niederröblingen. Der Schacht erreichte bei 340 m das Kalilager. Bei 350 m wurde im Lager die Wetter. sohle und bei 408 m Teufe im älteren Steinsalz die Fördersohle angesetzt. Mit der Förder- sohle wurde das Lager ebenfalls angefahren und es wurden grössere Mengen Kalisalze zum Abbau bereit gestellt. Der Abbau erfolgt in ca. 100 m langen Firsten von der unteren zur oberen Sohle. Die Salze sind von guter Beschaffenheit. Die Carnallite werden in der Chlorkaliumfabrik verarbeitet. – Der Grundbesitz der Gew. umfasst ungefähr 29 ha, auf dem ausser dem Schacht, der Fabrik, den Fördermasch., Dampfkessel- u. Masch.-Gebäuden sich ein Verwaltungs-Gebäude und 3 Beamtenwohnhäuser befinden. Ausserdem besitzt die Gew. 17 Arbeiter-Wohnhäuser, die im Bezirk der Gemeinde Heygendorf liegen. Zur weiteren Vorrichtung wurden 1918 555 m Strecken im Carnallit aufgefahren. Die hierbei gemachten Aufschlüsse waren zufriedenstellend, sowohl hinsichtlich der Mächtigkeit des Carnallitlagers als auch des Gehaltes an reinem Kali. Die a. o. Gew.-Vers. v. 15./6. 1912 genehmigte die Erricht. einer neuen Salzbergwerksanlage im Grubenfeld der Gew. u. be- willigte die dazu erforderl. Mittel. Mit dem Abteufen des II. Schachtes, 1400 m von dem I. Schacht entfernt, wurde am 13./1. 1913 begonnen; Teufe seit 1914 275 m. Es machen sich Sumpfungsarbeiten notwendig. 1915–1920 ruhten die Abteufungsarbeiten. Die Gew. hat ausser der gesetzl. Grubenfeldabgabe von M. 1.20 für jede Masseinheit, also von M. 13 218 für ihren jetzigen Feldbesitz noch auf Grund der Konz.-Bedingungen eine auf mindestens M. 10 000 jährl. festgesetzte Förderabgabe von 2½ Pf. für jeden Zentner ge- fördertes Kalisalz einschl. der Magnesia-, Bohr- u. anderer mit dem Steinsalz auf einer Lager- stätte vorkommenden Salze an die Staatskasse zu zahlen; ferner fällt der Staatskasse der zehnte Teil des jährl. Reingewinns zu, wie solcher sich nach Abzug von 5 % auf die in das Bergwerk nebst Zubehör verwendeten Kapitalbeträge ergibt. Zweck: a) Ausbeutung der seitens der sachsen-weimarischen Regierung der Gew. ver- liehenen Berechtig. zur Anlage u. zum Betriebe eines Salz- bezw. Kalibergwerks in der Enklave Allstedt; b) die Mutung u. der Erwerb anderer Bergwerke, sowie die Beteilig. an anderen Bergwerken; c) die Herstell. von Anlagen u. der Betrieb von Unternehmungen, die die Ausbeut. der zu a u. b bezeichneten Bergwerke u. die Verwert. ihrer Erzeugnisse be- zwecken, sowie die Beteilig. bei solchen Anlagen oder Unternehmungen; d) die Benutzung u. Verwert. der selbst gewonnenen oder sonst erworbenen Bergwerkserzeugnisse in rohem oder verfeinerten oder sonst verändertem Zustand u. der Handel mit derartigen Bergwerks- erzeugnissen, sowie die Beteilig. an Unternehmungen, die eine solche Benutz. oder Verwert. bezwecken. – Mit der Förder. ist im Nov. 1906 begonnen. Dem Kalisyndikat gehört die Gew. mit einer Beteiligungsziffer von 5.1659 %0. Belegschaft Juli 1921 ca. 200 Mann. Absatz 1919: Carnallit 581 dz, Kainit 1406 dz, Kalidüngesalze 4179, Chlorkalium 36 828 dz, Sulfate 2934 dz; zus. 45 928 dz reines Kali. Absatz 1920: Carnallit 704 dz, Kainit 1697 dz, Kalidüngesalze 16 706 dz, Chlorkalium 37 381 dz, Sulfate 5335 dz, zus. 61 823 dz reines Kali. Absatz 1921: Carnallit 121 dz, Kalidüngesalze 16 329 dz, Chlorkalium 13 288 dz, Sulfate 1 513 dz. Das Werk lag vom 1./8. 1914 bis 1./2. 1915 still; auch war der Betrieb im Dez. 1915 wegen Kohlenmangel eingestellt. Ab Sept. 1921 ist die Kaligewinnung auf 3 Jahre eingestellt. Kuxe: Anzahl derselben 1000. –— Die Umschreibungsstelle befindet sich bei der Gew. Thüringen in Heygendorf. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. minist. Genehm. v. 10./9. 1906; rückzahlbar zu 102 %; Stücke zu M. 1000 auf den Inhaber. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1911 innerhalb 20 Jahren durch jährl. Auslos. im April auf 1./10.; seit 1911 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6monat. Frist zulässig. Sicherheit: Sicher.-Hyp. von M. 2 600 000 zur I. Stelle auf dem der Gew. gehörigen Bergwerksbesitz sowie auf den Grundstücken der Gew. Vertreterin der Teilschuldverschreib.: Frankf. a M.: Mitteldeutsche Creditbank. In Umlauf Ende 1921: M. 1 384 000. – Coup.-Verj. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. Gew.-Kasse; Frankf. a. M. u. Berlin: Mitteldeutsche Creditbank; Frankf. a. M.: E. Ladenburg, Gebr. Sulzbach; Mannheim: Rhein. Creditbank, Süddeutsche Disconto-Ges. Kurs Ende 1912 bis 1921: 94, 93.60, 92*, –, 90, –, 96*, 98, 98, – %. Notiert an Frankfurter Börse. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Bergwerkskonzess. 1 900 000, Grundstücke 178 000, Schachtanlage I 423 000, do. II 1 857 200, Gebäude 2 338 600, Masch. u. Dampfkessel 438 700, Eisenbahnanlage 246 000, Werkzeuge u. Geräte 65 000, Wertp. 50 003, Kassa 50 725, Debit.