3042 Gewerkschaften. Diese Anleihe ist nicht geschaffen worden, um der Gew. neue Mittel zuzuführen. Viel. mehr war für ihre Aufnahme folg. Grund massgebend: Gelegentlich der Beilegung des Kali. konfliktes im J. 1911 wünschte die International Agricultural Corp. die in ihrem Besitz befindlichen Sollstedt-Kuxe zu veräussern, da nach dem Inkrafttreten des Reichskaligesetzes der Besitz eines deutschen Kaliwerkes kein Interesse mehr für sie hatte, und andererseits auch das Kalisyndikat auf den Rückerwerb des Werkes von den Amerikanern durch deutsche Beteiligte Wert legte. Die Kaliwerke Aschersleben fanden sich bereit, die Kuxe zu er- werben, stellten jedoch die Bedingung, dass Sollstedt vor dem Erwerb von allen seinen amerikan. Lieferungsverpflichtungen befreit sein müsste. Um nun die International für den Verzicht auf ihren siebenjähr. Lieferungsvertrag zu entschädigen, schuf die Gew. Sollstedt die vorliegende Anleihe von M. 6 000 000, welche der International ausgehändigt wurde. Zum Ausgleich der hierdurch ohne bilanzmässigen Gegenwert eingetretenen Belastung der Gew. Sollstedt wurde das Zubusse-Kap. von M. 6 000 000 auf M. 2 000 000 herabgesetzt, der R.-F. um M. 500 000 gekürzt, und endlich wurden nach Absetzung der für die Gew. Craja ausgeschiedenen Felder aus der Berechtsame die Kuxe der Gew. Craja, welche die Gew. Sollstedt mit M. 1 500 000 bewertet, in die Aktiva eingesetzt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: Im I. Halbj. Stimmrecht: Nach Zahl der Kuxe. Gewinn-Verteilung: Über Abschreib., Rücklagen, Ausbeutezahlungen u. Auszahl. der vertraglich festgesetzten Tant.-Bezüge der Betriebsdirektion beschliesst die Gew.-Vers. Bilanz der Gew. Kaliwerk Sollstedt am 31. Dez. 1920: Aktiva: Berechtsame 125 000, Tagesbauten 317 500, Schachtanlage 708 500, Bergwerksmasch. 96 300, Grundstücke 254 800, Kainitmühlenanlagen 159 300, Fabrikanl. 757 800, Hilfsanl. 243 200, Zähler 900, Automobil und Wagen 30 001, Gebäude 755 600, Inventar 1, Kalisyndikat-Stamm-Einlage 11 400, Kali. syndikat, Kaut. 32 516, Baudarlehn 10 751, Material.- u. Waren-Vorräte 3 707 126, Bankguth. u. Debit. 13 106 390, vorausbez. Versich. 145 000, Kaliwerk Craja Gew. (Beteil.-Kto) 1 500 000, Kassa 28 254, Effekten 373 750, Schatzwechsel 5 000 000, Avale 524 790, Pens.-F. 516 875. – Passiva; Zubusse-Kap. 2 000 000, Oblig. 5 294 000, Avale 524 790, Kredit. 13 029 260, R.-F. 250 000, Ern.-F. 2 300 000, Kriegsfolgen-Kto 800 000, Rückl. f. d. Bau von Werkswohn. 939 619, Pens.-F. 516 875, Gewinn 2 751 209. Sa. M. 28 405 754. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 107 607, Steuern u. Abgaben 34 3297 Obligationszs.-Kto 272 450, Wohn.-Unterhalt.-Kto 103 782, Abschreib. 273 016, Ausbeute 2 500 000, Vortrag 251 209. – Kredit: Vortrag 247 763, Gewinn an Rohsalzen u. Fabrikaten 2 985 674, Verschiedenes 308 957, Ausbeute von Kaliwerk Craja Gew. 1 000 000. Sa. M. 4 542 395. Bilanz der Kaliwerke Craja am 31. Dez. 1920: Aktiva: Anlage I: Berechtsame 95 500, Tagesbaut. 478 700, Schachtanlage 1 249 500, Bergwerksmasch. 293 200, Grundstücke 42 500, Anlage II: Tagesbauten 222 000, Schachtanlage 1 391 000, Bergwerksmasch. 165 900, Grunds- stücke 7100, Hilfsanlagen 294 000, Inventar 1, Material. u. Waren 323 165, Kalisyndikat, St.-Einlage 12 600, do. Kaut. 35 526, vorausbez. Versich. 50 320, Debit. 2 824 105, Avale 359 903, Pens.-F. 206 750. – Passiva: Kredit. 4 405 999, Avale 359 903, Pens.-F. 206 750, Rückl. f. d. Bau von Werkswohn. 600 000, Rückl. f. Grubenaufschluss 1 400 000, Gewinn 1 079 118. Sa. M. 8 051 771. Gewinn- und Verlust-Konto d. Kaliwerk Craja Gewerkschaft. Debet: Gen.-Unk. 55 819, Steuern u. Abgaben 197 392, Abschreib. 200 300, Reingewinn 1 079 118. – Kredit: Vortrag 65 808, Betriebsüberschuss 1 465 033, Miete u. Diverse 1788. Sa. M. 1 532 630. Kurs: Die Kuxe werden an keiner Börse notiert. Ausbeute: 1907–1920: Zus. M. 360 000, 360 000, 540 000, 2 580 000, 1 827 625, 500 000, 260 000, 0, 0, 400 000, 400 000, 600 000, 3 000 000, 2 500 000. Grubenvorstand: Vors. Gen.-Dir. Bergrat Heinr. Zirkler, Aschersleben; Stellv.: Bank-Dir. Erich von Berger (Disconto-Ges.), Berlin; Wald. Schmidtmann, New-VYork; Dr. jur. Wilh. Greve, Hamburg. Betriebsdirektion: Bergwerks-Dir. Max Winter, Chemiker Georg Kling, Kaufm. Heinr. Jantzen, Sollstedt. Gewerkschaft Glückauf zu Sondershausen. Gegründet: 29./9. 1892 auf unbestimmte Dauer; eingetragen 29./3. 1895 in das Berg- grundbuch des Amtsgerichts zu Sondershausen. Auf die Rechtsverhältnisse der Gew. finden die Vorschriften des Schwarzburg. Bergges. v. 6./3. 1894 Anwendung. Zweck: Ausbeutung des Salz- u. Kalibergwerks „Glückauf' zu Sondershausen u. der- jenigen Bergwerke, welche sie später noch erwerben sollte, sowie die Herstellung aller An- lagen u. der Betrieb von Unternehmungen, welche die Ausnutzung jener Bergwerke u. die Verwertung der Produkte derselben in roher oder verarbeiteter Form befördern. Die Gerecht- same der Gew. „Glückauf“ zur Gewinnung von Steinsalz u. beibrechenden Salzen umfasste bis 1908 die ganze Unterherrschaft des ehem. Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen. Durch Gew.-Vers. v. 18./3. 1908 wurde der grössere Teil des Felderbesitzes abgezweigt u. aus diesem folgende 5 neue Gewerkschaften „Glückauf-Bebra“, „Glückauf-Berka“, „Glückauf-Ost“, „Glück- auf-Ebeleben“, „Glückauf-West“ gegründet. Die Grösse des Restfeldes beträgt ca. 53 preuss.