214 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Petuelsche Terrain-Gesellschaft München-Riesenfeld Akt.-Ges. in Milbertshofen; Direktion in München-Riesenfeld. Gegründet: 25./4. bzw. 4./5. 1900; eingetr. 5./5. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb, Bebauung u. Veräusser. von Liegenschaften aller Art u. Vornahme aller zur Erreich, des Ges.-Zweckes dienlicher, als auch auf Belast. u. Entlast. von Liegenschaften, sowie auf Übernahme u. Abstoss. von Hyp. abzielenden Rechtsgeschäfte. Die Ges. bezweckt ferner den Betrieb von u. die Beteil. an Handelsgeschäften aller Art, soweit dieselben zur Verwert. u. Ausnütz. der Grundst. der Ges. dienen. Die Terrains der Ges. liegen an der Schleissheimerstrasse in Riesenfeld, in Neumilbertshofen zwischen Knorr- u. Ingolstädter- strasse sowie am Bahnhof Milbertshofen u. der Strasse nach Schwabing. Für die nach Milbertshofen erbaute Trambahn hat die Ges. mit anderen Interessenten eine Garantie übern. u. zu deren Sicherheit M. 50 000 Kaution hinterlegen müssen. 1907/09 Anleg. einer Kies- quetsche mit Kalksandsteinfabrik. 1917/18 wurde der Ges. der Grundbesitz nördlich des Bahngeleises in Milbertshofen im Ausmasse von 43,5 Tgw. vom Bayer. Kriegsministerium enteignet. Wegen des gebotenen geringen Preises hat die Ges. den Rechtsweg beschritten. Die erhaltene Abschlagszahl. von M. 350 000 wurde besonders verbucht. 1918/19 wurden 187 566 dF Grundst. sowie 4 Villen verkauft u. 1 Mietshaus eingesteigert, 1919/20 98 400 qF verkauft, dagegen 1920/21 2334 qF für künftige Strassenführung erworben. 1913/14 Ausüb. einer Option auf günstig gelegene Terrains gegen Gewährung eines Hypoth.-Darlehns seitens der Ges. Am 30./4. 1922 umfasste der Immobil.-Besitz der Ges. in der Steuergemeinde Milbertshofen 3 438 163 q F, in der Steuergemeinde München gelegenes Haus Edelweissstr. 8, ferner die Kalksandsteinfabrik. 1917/18 verminderte sich der Verlustvortrag auf M. 224 826, 1918/19 auf M. 214 098, 1919/20 auf M. 181 989. 1920/21 ergab sich nach vollständ. Deckung des Verlustvortrages aus 1919/20 ein Reingewinn von M. 117 085, 1921/22 ein Reingewinn von M. 1 420 231, aus welchem 30 % Div. zur Ausschütt. kamen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien. Urspr. M. 2 900 000 in 2900 Aktien zu M. 1000. Erhöht lt. G.-V. v. 25./4. 1922 um M. 2 100 000 in 2100 Aktien, div.-ber. ab 1./5. 1922, übern. vom Bankhause Jos. Olbrich & Co., München, mit der Massgabe, davon M. 1 450 000 den Aktion. 2: 1 zu 250 % anzubieten. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % dem gesetzl. R.-F. bis dieser den zehnten Teil des Grundkap. erreicht bzw. wieder erreicht hat. Über die Verwend. des alsdann verbleib. Restgewinnes beschliesst, soweit daraus nicht statut. Tant. zu berichtigen sind, die G.-V. auf Vorschlag des A.-R.. Die Mitgl. des A.-R. erhalten ausser Ersatz ihrer baren Auslagen eine jährl. Vergüt. von M. 5000, ausserdem 10 % Tant. Bilanz am 30. April 1922: Aktiva: Immobil. 2 525 283, Fabrikanl. 1, Aktiv-Hyp. 332 100, Eff. 305 560, Kassa 9283, Debit. 1 620 164, Vorräte 235 692. – Passiva: A.-K. 2 900 000, Passiv- Hyp. 428 748, R.-F. 5854, Delkr.-K. 25 000, Kredit. 248 249, Gewinn 1 420 231. Sa. M. 5 028 084. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 140 335, Gewinn 1 420 231 (davon R.-F. 71 011, Div. 870 000, Tant. 158 322, zum Extra-R.-F. 200 000, Vortrag 120 898). – Kredit: Vortrag 111 230, Miete, Fracht u. Zs. 30 256, Bruttoerträgnis 1 419 080. Sa. M. 1 560 567. Kurs Ende 1921–1922: 380, 3800 %. Die Aktien sind Ende Nov. 1901 zum Handel u. zur Notiz an der Münchner Börse zugelassen. Dividenden 1912/13 –1921/22: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 30 %. Direktion: Bürgermstr. Aug. Kurz, Riesenfeld. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Justizrat Dr. Siegfr. Dispecker, Stellv. Fabrikbes. Ludw. Petuel, Kunstmaler Rud. Petuel, Bankier Jos. Olbrich, München. Zahlstelle: München: Jos. Olbrich & Co. Prinzregentenplatz Akt.-Ges. in München, Weinstrasse 71I. Gegründet: 6./4. mit Nachtrag 14./4. 1900; eingetr. 19./4. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb, Veräusserung, Parzellierung u. Bebauung von Grundstücken zunächst in der Umgebung des Prinzregentenplatzes in München, Gewährung von Baudarlehen und Betreibung von Handelsgeschäften, soweit solche zur Erreich. genannter Zwecke förderlich sind. Wegen der Grundstücksan- u. Verkäufe in den Jahren 1900–1918 siehe dieses Handb., Jahrg. 1912/13. Als Restbesitz verblieben danach ult. März 1918: a) unbebaute Grundstücke 501 603 qm = 5 888 819 q F, mit M. 1 884 145 zu Buch stehend, b) Häuser mit einem Buch- wert von M. 1 155 664. Im Jahre 1918/19 wurden aus dem Harlachinger Rohgelände ein grösserer Komplex an den Bauverein München-Harlaching e. G. m. b. H., und an dessen Mitglieder verkauft. Die Verrechnung erfolgte erst im Jahre 1919/20. Ausserdem wurden veräussert: Das Anwesen Possartstr. 2 u. 1940 qm Bauland in Bogenhausen. 1919/20 ver- kauft Grundstücksflächen aus dem Harlachinger u. Sendlinger Besitz, auch 3 Miets- häuser wurden veräussert. 1920/21: 60 905 qm verkauft u. 45 510 am an die Stadt- gemeinde München unentgeltlich abgetreten. Als Restbesitz verblieben ult. März 1922 in Harlaching 223 710 qm. Das Anwesen Schwanthalerstr. 73 wurde 1922 verkauft.