262 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Bauarbeiten begannen im April 1901, die Inbetriebnahme der Gesamtstrecke erfolgte am 1./4. 1904. Seit 1./4. 1914 führt die Ges. den Betrieb selbst. Kapital: M. 38 862 000 in 38 862 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 12 954 000 in 4000 St.-Aktien Lit. A u. 8954 St.-Akt. Lit. B; sämtl. à M. 1000. Die St.-Akt. Lit. A erhalten vorweg 4 % Div. (ohne Nachzahl.-Anspruch) u. sind bei einer event. Liquid. am Kapital bevorzugt. Nachdem auch die St.-Akt B 3½ % Div. erhalten haben, wird der Rest an beide Aktienarten gleich- mässig verteilt. Die Finanzierung dieses Bahnuntern. ist in der Weise durchgeführt, dass die Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. M. 4 000 000 in Prior.-Akt., die beteil 4 Kreise u. dei Prov. Brandenburg rund M. 5 000 000 St.-Akt. Lit. B u. der Preuss. Staat M. 4 000 000 St.-Akt. Lit. B übern. haben. Die M. 4 000 000 St.-Akt. A, früher im Besitz der Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges., wurden 1904 von der Kgl. Seehandl. angekauft. Die G.-V. v. 26./9. 1922 beschl. über Ausgabe von M. 25 908 000 neuer Inh.-Akt. B à M. 1000. Die G.-V. vom 5./3.1923 sollte Erhöh. des A.-K. um M. 77 724 000 beschl. Anleihen: M. 60 000 zu 4 %; M. 47 500 zu 4 %; M. 90 000 zu 4 %; M. 120 000 zu 4½ %; sämtlich im Bahngrundbuch eingetragen. Getilgt bis Ende März 1921 zus. M. 79 600. Anleihe: M. 10 000 000 von 1922. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., des Bilanz-R.-F. (5 %), des Spez.-R.-F. (bis zu M. 150 000), event. vertragsm. Tant. an Beamte, Rest Div. (siehe A.-K.). Der A.-R. erhält keine Tant., sondern nur Reisekosten u. Tagegelder für die Reise- u. Sitzungstage. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Bahnanfage 14 771 613, Sicherh.-Wertp. 590 189, Wertp. 1 045 405, Oberbaustoffe des Ern.-F. 1 491 535, Schuldner 5 105 465. – Passiva: A.-K. 12 954 000, Tilg.-F. 317 500, Verfüg.-F. 1 360 523, Sonderrückl. 171 843, Vermögen 122 376, Sicherheits-F. 591 139, Gläubiger 2 688 657, Gewinn 4 798 198. Sa. M. 23 004 208. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust aus dem Vorjahr 204 156, Betriebsausgaben 16 072 778, Anleihe-Zs. 10 684, Tilg. der Anleihen 237 900, Rückl. in den Ern.-F. 340 649, Betriebsgewinn 4 798 198 (davon Eisenbahnsteuer 61 673, Rückl. in den Bilanzres.-F. 236 826, Sonderrückl. 2 000 000, Rückl. z. Zahlung des Reichsnotopfers 463 100, Div. 862 010). – Kredit: Betriebseinnahmen 21 647 792, Kurssteigerungen 16 575. Sa. M. 21 664 367. Dividenden 1912/13 –1921/22: Vorz.-Akt. (A): 1.8, 2, 3.5, 4, 4, 4, 4, 0, 0, 7 %. St.-Akt. (B): 0% 0% 0 %; % %... Direktion: Vors.: Landesbaurat Dr.-Ing. Karl Wienecke, Berlin; Staatsminister FEriedr. Wilh. von Loebell, Charlottenburg; Landrat Bernh. von Tschirschky u. Boegendorff, Belzig. Aufsichtsrat: (8–12) Vors. Eandrat von Bredow, Rathenow; Reg.-Baurat Schröder, Magdeburg; Ober-Reg.-Rat Arnold, Potsdam; Ober-Reg.-Rat Dr. Bindewald, Magdeburg: Geh. Finanzrat Dr. Kissler. Berlin; Landrat a. D. von dem Knesebeck, Karwe, Kr. Ruppin; Geh. Reg.-Rat Landessyndikus Gerhardt, Berlin; Oberbürgermeister Ausländer, Branden- burg; Bürgermeister Simon, Rhinow; Bürgermeister a. D. Jahn, Treuenbrietzen; Landrat Dr. Bohne, Belzig. Zahlstelle: Berlin: Darmstädter u. Nationalbank. Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Actiengesellschaft in Braunschweig, Geysostrasse 15. Gegründet: 27./8. 1900; handelsger. eingetr. 5./9. 1900. Preuss. Konz. für Nebenbahnen 4./3. 1901. Braunschweig. Konz. 21./8. 1900 auf unbestimmte Zeit. Für den Erwerb der Bahn- linien der Ges. gilt der zwischen der königl. preuss. u. der herzogl. braunschweig. Staats- regierung abgeschlossene Staatsvertrag. Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahnen von Schöningen über Hötzum nach Braunschweig (Bahnhof Nordost) u. von Hötzum nach Mattierzoll nach Massgabe der der Ges. erteilten Konz. u. der staatsaufsichtsseitig festgestellten Baupläne. Der Betrieb wurde am 15./2. 1902 eröffnet, nachdem einzelne Strecken bereits 11./11. 1901 bzw. 2./1. 1902 für den Güterverkehr eröffnet waren. Die Linie Schöningen-Hötzum-Braunschweig durchschneidet lediglich braunschweig. Staatsgebiet, während die Linie Mattierzoll-Hötzum auf 2 km Länge durch preuss. Staatsgebiet hindurchgeführt wird. Die Linie Schöningen-Braunschweig bildet die Fortsetzung der Nebenbahn Oschersleben-Schöningen (A.-G.) u. erhält durch Vermittelung dieser Linie in Oschersleben u. Schöningen Anschluss an die Reichsbahn. Die Linie Schöningen-Gliesmarode-Braunschweig (Nordost) hat in Gliesmarode Verbindung mit der Braunschweig. Landeseisenbahn, die Linie Mattierzoll-Hötzum vereinigt sich in Hötzum mit der Linie Schöningen- Braunschweig-Nordost u. schliesst in Mattierzoll an die Reichs- bahn an. Ausserdem wird sie in Mattierzoll mit der normalspur. in Privatbesitz befindl. Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll (A.-G.) verbunden, sodass aus den Linien der Braunschweig- Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges., der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges., der Bahn Oschers- leben-Schöningen u. der Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll ein zus. hängendes Netz normalspur. Privatbahnen von insgesamt etwa 230 km Betriebslänge entsteht. Die Betriebslänge der beiden Bahnen der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. beträgt rund 75 km. Die G.-V. v. 23./9. 1907 beschloss Ankauf der Anschlussbahn von Lucklum nach dem Kalkwerk bei Hemkenrode. Die Dir. der Braunschweig-Schöninger Bahn führt auch den Betrieb der Oschersleben-Schöninger Eisenbahn. Kapital: M. 3 950 000 in 3950 Aktien à M. 1000. Von diesen Aktien übernahmen die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. M. 3 363 000, der braunschweig. Staat M. 300 000 u. sonst.