264 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Akt.-Ges. den Teilbetrag von M. 100 976 zu erlassen u. für den Restbetrag der Forderung die Zs. auf 2 % herabzusetzen, auch auf die vertraglich vereinbarte Pauschalentschädigung von M. 6000 p. a. für die Betriebsführung bis auf weiteres zu verzichten. Ausserdem über- nimmt sie den Inhabern der Schuldverschreib. gegenüber selbstschuldnerische Bürgschaft für die Zahlung der Zs.- u. Tilg.-Beträge. Die Ges. zahlt in den Gemeinden, in denen sie zur Steuer herangezogen werden kann, nur 50 % der sonst üblichen Abgaben. Im Geschäftsjahr 1912/13 resultierte ein neuer Bilanzverlust von M. 7617, der 1913/14 auf M. 25 975, 1914/15 auf M. 86 289, 1915/16 auf M. 145 946 u. 1916/17 auf M. 167 827 anwuchs, aber 1917/18 auf M. 113 512 u. 1918/19 auf M. 95 559 zurückging, 1919/20 aber wieder auf M. 237 641 stieg, 1920/21 erhöht auf M. 310 279, 1921/22 auf M. 381 413. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Eisenbahn 4 915 229, Grunderwerb 12 038, Betriebs- material. 371 023, Ern.-F.-Material. 124 077, Ern.-F. 25 258, Spez.-R.-F. 4873, Staatszuschuss- Restzahl. 3898, Debit. 27 836, Verlust 381 413. – Passiva: A.-K. 1 756 000, Obl. 1 554 000, Staatszuschuss 1305 114, Ern.-F. 147 446, Spez.-R.-F. 62 314, unerhob. Obl.-Zs. 7233, Kredit. 1 033 539. Sa. M. 5 865 647. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 310 279, Ern.-F. 38 610, Zs. 9370, Unk. 3609, Obl.-Zs. 30 630. – Kredit: Eisenbahn-Betrieb 11 086, Verlust 381 413. Sa. M. 392 499. Dividenden 1911/12–1921/22: Bisher 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.). Vorstand: Reg.-Baumeister a. D. Georg Noack, Reg.-Baumeister Max Semke, Berlin. Aufsichtsrat: Vors.: Medizinalrat Dr. phil. Vogt, Butzbach; Stellv.: ökonomierat Karl Hoffmann, Hof-Güll; Bürgermeister Konrad Reuhl, Gambach; Dr. jur. Alfons Jaffé, Verkehrs- Dir. Dr. Pundt, Dir. Stoephasius, Berlin; Bürgermeister Dr. Kayser, Bad Nauheim; Dir. Fritz. Vogt, Butzbach; Altbürgermeister Schmidt, Queckhorn. Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft in Crefeld. Gegründet: 19./7. 1880, eingetr. 30./10. 1880 als Aktien-Ges. Konz. 6./10. 1868 bezw. 23./7. 1880 u. 15./4. 1903 unbeschränkt. Zweck: Vollendung des Baues u. Betrieb der aus dem Fallissement der Crefeld-Kreis Kempener Industrie-Eisenbahn-Ges. angekauften normalspur. Eisenbahnen: a) von Süchteln über Oedt nach Kempen u. von da kreisförmig über Hüls, Crefeld, St. Tönis u. Vorst zurück nach Süchteln, mit Abzweig. nach Viersen u. Grefrath, b) von Hüls nach Mörs mit Verbind.- Geleisen im Westen von Crefeld u. Anschluss an die Staatsbahn in Crefeld, Kempen, Viersen, Grefrath u. Mörs (Gesamtlänge aller Linien 62.80 km), wovon seit 15./11. 1916 die Strecken, Süchteln-Vorst-Grefrath 4.37 km ausser Betrieb sind. Die Bahn besitzt 17 Bahnhöfe u. 6 Haltepunkte, ferner 19 Lokomotiven, 36 Personen-, 10 Gepäck- u. 268 Güterwagen etc. Die Herstell. eines 2. Geleises darf erst dann verlangt werden, wenn die Brutto-Einnahme im Durchschnitt dreier aufeinander folgenden Jahre mind. M. 16 000 pro km beträgt. Die Ges. ist verpflichtet, auf staatliches Verlangen den Betrieb der Bahn einer an- schliessenden Eisenbahnverwaltung gegen eine jährl. Rente in Höhe des Durchschnitts- reinertrages der letzten 5 Jahre, mind. muss jedoch diese Rente 4½ % des Anlagekapitals betragen, zu überlassen. Ebenso kann der Staat verlangen, dass im Bedarfsfalle Vollbahn- betrieb eingeführt wird und die Ges. selbst entweder die dieserhalb nötigen Bauveränd. trägt und besorgt, oder aber den ganzen Betrieb einem anderen Unternehmer überlässt. Die a. o. G.-V. v. 29./3. 1912 genehmigte den Abschluss eines Betriebsführungsvertrages mit der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. in Berlin ab 1./4. 1912 auf 10 Jahre. Diese Ges. erhielt eine Vierteljahrsvergüt. von M. 5625 u. eine Gewinnbeteil. von 25 % bei Betriebs- überschüssen von M. 335 000–435 000 u. von 30 % bei über M. 435 000. Die Allg. Deutsche Kleinbahn trat 1920 von der Betriebsführung gegen Zahlung einer Abstandssumme von M. 100 000 zurück. Der Betrieb wurde vom 1./3. 1921 ab von der Stadt Crefeld übernommen. Kapital: M. 2 200 000 in Aktien zu M. 500 u. M. 1000. Urspr. M. 1 000 000; erhöht 1881 um M. 400 000, 1885 um M. 100 000 u. lt. G.-V. v. 30./9. 1897 bezw. 12./7. 1898 um M. 500 000, angeboten den Aktion. zu 105 %. Die a. o. G.-V. v. 8./5. 1907 beschloss nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 3 000 000) in 1000 Akt. à M. 1000, übernommen von einem Konsort. zu 105 %, angeboten den alten Aktionären zu 110 %. Mitte 1914 erwarb die Stadt Crefeld M. 850 000 Akt. der Ges. zu 80 %. Lt. G.-V. v. 27./9. 1922 herabgesetzt durch Zus. logung der Aktien im Verh. v. 2: 1 auf M. 1 500 000, alsdann erhöht um M. 700 000 auf M. 2 200 000, die neuen Aktien sind der Stadt Crefeld u. dem Kreise Kempen zu 110 % über- lassen worden. Zugleich die Aufnahme von Anleihen vom Reich u. von Preussen von M. 8 000 000 sowie von Crefeld u. Kreis Kempen von M. 700 000 beschlossen. Anleihe: M. 1 500 000 in 3½ % Schuldverschreib., aufgenommen lt. G.-V. v. 4./4. 1903 zwecks Beschaff. von Betriebsmaterial., zur Ausführ. von Bauten, zur Tilg. der alten 4 % Anleihe von 1891 sowie von Bankschulden; Stücke à M. 500. Zs. 1./10. u. 1./4. Tilg. bis spät. 1951 durch Auslos. oder Rückkauf, aus den Überschüssen jährl. mit % bis 1909, von dann ab mit 1 % u. Zs., stärkere Tilg. u: Gesamtkündig. mit Genehmigung des Ministers zulässig. Die Anleihe ist auf die Bahneinheit der Crefelder Eisenbahn (April 1903 Buchwert M. 2 950 000) in das Bahngrundbuch eingetragen. Aufgelegt 7.–9./4. 1904 zu 97.50 %. Den Inhabern der alten, am 1./7. 1904 heimgezahlten 4 % Oblig. von 1891 (Restbetrag M. 572 000) wurde ein