Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 269 Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn-Akt.-Ges. in Elmshorn. Gegründet: 3./12. 1904; eingetr. 24./1. 1905. Konz. auf unbegrenzte Zeitdauer lt. Königl. Genehmig.-Urkunde v. 1./10. 1904 u. Ergänzung dazu v. 28./1. 1907. Für den Bau u. Betrieb der Bahn ist die Bahnordnung für die Nebeneisenbahnen Deutschlands massgebend. Gründer: Preuss. Staatsfiskus, die Städte Elmshorn, Barmstedt, Oldesloe, die Kreise Segeberg u. Stormarn, dann 8 Gemeinden u. 39 Interessenten. Zwegk: Bau einer Nebeneisenbahn von Barmstedt über Ulzburg nach Oldesloe (Länge 43 km), Übernahme der Kleinbahn von Elmshorn nach Barmstedt (10 km) u. die Umwandlung dieser in eine Nebeneisenbahn, der Betrieb der gesamten Nebeneisenbahn von Elmshorn über Barmstedt nach Oldesloe als einheitliches Eisenbahnunternehmen. Nach betriebsfähiger Fertigstellung der 42.66 km langen Bahnstrecke Barmstedt-Oldesloe erfolgte am 9./6. 1907 die Ver. schmelzung der Elmshorn-Barmstedter Eisenbahn-Akt.-Ges. mit der Elmshorn-Barmstcdt- Oldesloer Eisenbahn-Akt.-Ges. unter folgend. Bedingungen: Das gesamte Vermögen d. Elmshorn- Barmstedter Eisenbahn-Akt.-Ges. fiel an die Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn-Akt.-Ges. Die Aktionäre der Elmshorn-Barmstedter Eisenbahn-Akt.-Ges. wurden nach Durchführung der Verschmelzung Aktionäre der Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn-Akt.-Ges. Ihre Aktien, von denen 566 Stück im Nennwerte von M. 566 000 ausgegeben sind, werden in St.-Aktien Lit. A der Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn-Akt.-Ges. u. zwar von gleichem Nennbetrage umgewandelt, so dass das A.-K. der Elmshorn- Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn-Akt.-Ges. jetzt M. 1 966 000 beträgt. Gesamtlänge jetzt 52.66 km. Spurweite 1.435 m. Anschlüsse bestehen in Elmshorn an die Preuss. Staatsbahn u. an die Hafenbahn, in Ulzburg an die Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn, in Oldesloe an die preuss. Staatsbahn u. an die Lübeck-Büchener Eisenbahn. In Elmshorn, Ulzburg u. Oldesloe besitzt die Ges. Bahnhöfe gemeinschaftl. mit den betr. Eisenbahnen; ausserdem besitzt sie 11 eigene Bahnhöfe. Betriebsmittel: 8 Lokomotiven, 15 Personenwagen, 4 Post- u. Gepäckwagen, 36 gedeckte Güterwagen, 18 offene Güterwagen u. 1 Viehwagen. Betriebs- einnahmen 1912/13–1921/22: M. 430 379, 465 733, 430 096, 396 540, 438 263, 512 464, 624 078, 1 353 659, 3 187 192, 7 572 315. Der Bilanzverlust ermässigte sich 1910/11 von M. 87 906 auf M. 53 628, erhöhte sich 1911/12 auf M. 72 136, verminderte sich aber 1912/13 auf M. 41 381, 1913/14 auf M. 7198 u. konnte 1914/15 ganz getilgt werden; 1915/16 ergab sich ein neuer Fehlbetrag von M. 43 221, der in den folgenden 3 Jahren auf M. 61 935, 71 633 u. 170 909 stieg, sich 1919/20 auf M. 124 450 u. 1920/21 auf M. 105 667 verminderte. Kapital: M. 1 966 000 in 566 bevorzugten St.-A. Lit. A (siehe oben) u. 1400 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Schuldverschreib. v. 1908, 1000 Stücke à M. 1000 u. 1000 à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1909–1949 durch Auslos. von 1 % nebst ersparten Zs. im Dez. (erstmals 1908) auf 1./4. (zuerst 1909), auch Ankauf gestattet. Nach dem 1./4. 1910 ist verstärkte Tilg., ab 1919 Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Hypoth. Ein- tragung in das Bahngrundbuch, ausserdem übernahmen die Städte Elmshorn u. Barmstedt, sowie 8 andere Gemeinden die Zinsengarantie, ausserdem die Stadt Elmshorn noch die Garantie für die Rückzahl. Der Erlös diente zur Beschaffung der Mittel zur Umwandlung der für die Commerz- u. Disconto-Bank als Hypoth. in das Bahngrundbuch eingetragenen Schuld von M. 1 500 000. Verj. der Coup. in 4 Jahren (K.), der Stücke in 30 Jahren (F.). Zahlstellen: Elmshorn: Ges.-Kasse, Westholstein. Bank; Hamburg, Kiel u. Berlin: Commerz- u. Privat- Bank; Hamburg: M. M. Warburg & Co. In Umlauf Ende März 1922: M. 1 226 000. Kurs in Hamburg Ende 1913–1922: 91, 91.50*, –, 90, –, 92*, 93, 88, 80, 80 %. Aufgelegt am 11./12. 1908 zu 99 %. Anleihe: M. 900 000 von 1913. Jährlich 4 % Verzins. u. 1 % Tilg. mit halbjährl. Kündigungsfrist. Ungetilgt Ende März 1922 M. 828 046. Die beteiligten Gemeinden haben die Zinsgarantie übernommen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dotierung der verschiedenen R.-F. erhalten die St.-Aktien Lit. A zunächst eine Div. bis 3½ % ohne Nachforder.-Anspruch, dann die St.-Aktien Lit. B bis 3½ % Div., der Rest auf beide Aktiengattungen gleichmässig. Die Mitgl. des A.-R. er- halten für ihre Tätigkeit keine Vergüt., sondern ausser Erstattung der baren Reisekosten nur Tagegelder für die Sitzungstage nach V.-B. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Bahnanlagen 4 487 506, Betriebsmaterial. 387 324, Wertp. 171 996, Bank-K. 2 609 332, Fernsprechanlage 5200. – Passiva: A.-K. 1 966 000, Schuldverschreib. 1 226 000, Anleihe 828 046, Schuldentilg.-K. 345 953, Vorschuss-K. 219 966, Ern.-F. I 398 003, do. II 1 500 000, Spez.-R.-F. 47 698, Kredit. 809 222, Diverse 18 023, R.-F. 16 000, Eisenbahnabgabe 25 803, Div. 196 600, Arbeit.-Unterstütz.-F. 50 000, Vortrag 14 042. Sa. M. 7 661 359. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 4 867 591, Schuldverschreib.- u. Anl.-Zs. 88 272, Ern.-F. I einschl. Einnahmen für verkaufte Material. 211 645, desgl. für Be. schaff. von Ersatzmaterial 460 000, do. II 1 500 000, R.-F. 16 000, Schuldentilg.-K. 36 692, Tilg. der Verluste aus früh. Rechnungsjahren 105 667, Eisenbahnabgabe 25 803, Reinge- winn 260 642. Sa. M. 7 572 315. – Kredit: Betriebseinnahmen M. 7 572 315.