Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 275 zum Bau u. Betrieb der Rheinuferbahn erteilt. Mehrere Nachtragskonzessionen betreffen neben der Erweiter. u. dem Umbau dieser beiden Bahnen die Genehmigung zum Bau u. Betrieb der Eisenbahnen von Vochem nach Wesseling, von Hermülheim nach Berrenrath, sowie einer Anzahl kleinerer Anschluss- u. Abkürzungsstrecken. Die Konzessionen sind zeitlich nicht begrenzt. Der Staatsregierung ist unbeschadet des gesetzl. Ankaufsrechtes das Recht vorbehalten, jederzeit, jedoch nicht vor Ablauf von 10 Jahren nach der Inbetrieb- nahme der noch vollspurig auszubauenden Vorgebirgsbahn, das gesamte Unternehmen der Ges. (einschl. allen Zubehörs u. aller Fonds) gegen Erstatt. der von ihr aus eigenen Mitteln aufgewendeten notwendigen u. nützlichen Anlagekosten zu erwerben, ausgenommen diejenigen Bahnstrecken, die innerhalb des Weichbildes der Städte Köln u. Bonn liegen u. nach dem Ermessen der Staatsregierung mehr den Charakter von Strassenbahnen Baben. Die Ges. besitzt u. betreibt z. Z.: Eine Schmalspurbahn mit Dampfbetrieb von Köln über Brühl nach Bonn (Vorgebirgsbahn) mit einer Länge von 36,5 km u. einer Spurweite von 1 mj auf der Teilstrecke von Hermülheim nach Vochem ist neben dem schmalspurigen Aleis noch ein vollspuriges in Betrieb: eine vollspurige Abkürzungslinie dieser Bahn von Vochem nach Pingsdorf; eine vollspurige zweigleisige Eisenbahn mit elektrischem u. Dampfbetrieb von Bonn über Wesseling nach Köln (Rheinuferbahn) von 28.32 km Länge, endigend an der- Einmündung in die Strassenbahn der Stadt Köln bei Marien- burg. Die Strecke Köln-Marienburg bis Bonn-Ellerstrasse wird als Hauptbahn, die übrigen Strecken werden als Nebenbahn betrieben; eine vollspurige Eisenbahn von Vochem nach Wesseling von 5.7 km Länge zum Anschluss an die Rheinuferbahn u. an eine Werftanlage in Wesseling, mit einer vollspurig. Abzweigung von der Station Vochem- Brühl nach dem Staatsbahnhof Brühl und nach dem Staatsbahnhof Köln-Eifeltor, bzw. dem eigenen Güterbahnhof Köln-Sülz; eine normalspurige Nebenbahn mit Dampfbetrieb von Her- mülheim (Vorgebirgsbahn) über Hürth u. Knapsack nach Berrenrath (Länge von 6.27 km). Der Ges. ist ferner das Mitbenutzungsrecht der Städtischen Strassenbahn in Köln von der Einmündung der Rheinuferbahn in diese bei Marienburg bis zur Trankgasse für den Personen-, Gepäck- u. Stückgutverkehr u. bis zur Abzweigung der Städtischen Hafenbahn für den Güterverkehr eingeräumt, sowie das Mitbenutzungsrecht der Städtischen Hafenbahn in Köln von der vorerwähnten Abzweigung bis zu den Übergabegleisen für die Verbind. mit dem Staatsbahnhof Köln Bonntor für den Güterverkehr. Der für den Betrieb der elektr. Bahnen erforderliche Strom wird in dem eigenen Kraftwerk der Ges. zu Wesseling erzeugt, das mit 1800 PS. auf eine Leistungsfähigkeit von 4 000 000 Nutz-K.-W.-Stunden im Jahre bei 1000 Volt Spannung eingerichtet ist. Die Ges. besitzt ferner eine Werftanlage in Wesseling von 1 km Länge mit 8 Dampf- u. 2 elektr. Kränen. Zur Vergrösser. des Brikettumschlags an der Werft wurden 1920/21 umfangreiche Neubauten u. Ergänzungen in Angriff genommen. An Baulichkeiten besitzt die Ges. ausser den Stationsgebäuden eine Werkstätte, 2 Wagenhallen u. das Kraftwerk in Wesseling; eine Werkstätte, Lokomotiv- u. Wagenhallen in Hermühlheim; Werkstätte u. Lokomotivschuppen in Vochem, ferner auf der Rheinwerft ein Dienstgebäude u. eine Werkstätte. Die Ges. hat ferner an verschiedenen Orten insgesamt 43 Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser errichtet u. 23 angekauft, davon in Bonn 11 Häuser, die sie für Bauzwecke erworben hat. An Betriebsmitteln sind z. Z. vorhanden für den Dampfbetrieb: 62 Lokomotiven, 80 Personenwagen, 7 Post. u. Gepäckwagen, 345 offene Spez.-Güterwagen, 253 offene u. 46 bedeckte Güterwagen, 46 Arbeitswagen, 87 Privat- Kesselwagen u. 10 bedeckte Marktwagen; für den elektr. Betrieb: 23 Motorwagen mit Personenabteilen, 21 Anhängewagen, diese teilweise mit Post- u. Gepäckabteilen, 4 Montage- wagen. Die Zahl der Beamten beträgt z. Z. etwa 442, die der Arbeiter etwa 1603. Statistik: Die Einnahmen betrugen 1918/19 M. 8 729 782 gegen M. 6 453 705 in 1917, die Ausgaben M. 7 640 579 gegen M. 4 551 565 in 1917, so dass sich der Betriebsüberschuss in 1918 auf M. 1 089 203 stellt, gegen M. 1 902 139 in 1917. 1919/20 betrugen die Betriebs.- einnahmen M. 20 331 226, die Ausgaben M. 20 614 010, so dass ein Betriebsverlust von M. 282 783 resultierte, der nach Verzins. u. Tilg. der Anleihen u. Dotier. der Rückl. auf M. 1 322 110 anwuchs, hiervon M. 1 188 116 durch Entnahme aus Rückl. gedeckt, so dass ein Bilanzverlutt von M. 133 994 verblieb, der vorgetragen wurde. 1920/21 ergab sich bei M. 47 089 031 Einnahmen u. M. 49 860 318 Ausgaben ein Betriebsverlust von M. 2771 287, der sich durch Verzins. u. Tilg. der Anleihen etc. auf M. 4 628 443 erhöhte. 1921/22: Betriebs- überschuss von M. 12 642 561. Kapital: M. 19 500 000 in Akt. zu M. 1000. Sämtl. Akt. befinden sich im Besitz der Städte u. Landkreise Köln u. Bonn. Anleihen: Durch Konzessionsurkunde vom 10./6. 1918 ist das Baukapital auf M. 39 000 000 festgesetzt worden, wovon M. 19 500 000 als Aktienkapital zu beschaffen sind, während die restlichen M. 19 500 000 im Wege der Anleihe aufgebracht werden sollen. Für die Anleihen gewährleisten die vier beteil. Städte u. Kreise Verzins. u. Amort., u. zwar für M. 7 750 000 bis zu 5 % für M. 11 750 000 bis zu 7 %. Die Stadt Köln ist an dieser Garantie zu je ½, die Stadt Bonn zu je ¼, die Landkreise Köln u. Bonn zu je %o der Beträge beteiligt. Die G.-V. v. 20./9. 1921 genehmigte die Erhöh. des Baukap. von M. 39 000 000 auf M. 70 000 000 durch Aufnahme von Anleihen u. einer schwebenden Schuld von M. 29 000 000, die eben- falls von den Städten u. Kreisen Köln u. Bonn garantiert sind. 18*