336 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Jüterboger Strassenbahn, Actiengesellschaft in 9 üterbog. Gegründet: 18./5. 1896. Betriebseröffnung 20./3. 1897. Konz. v. 1./7. 1896 auf 40 Jahre- Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnanlagen in J üterbog und Umgebung. Pferde- bahnbetrieb. Länge 3 km, Spurweite 1 m. Kapital: M. 100 000 in 100 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1922: Aktiva: Strecken 9000, Depot 30 000, Grundstücke 200, Pferde 38 100, Wagen 200, Eff. 34 114, Kaut. 2500, Vorräte 7000, Sparkasse 6434, Kasse 3381, Verlust 14 825. – Passiva: A.-K. 100 000, R.-F. 6000, Talonsteuer 600, Pens.-F. 3156, Pferdewiederbeschaffung 36 000. Sa. M. 145 756. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Löhne 43 223, Futter 136 945, Unkosten 75 911. – Kredit: Vortrag 293, Hausertrag 90, Betriebseinnahme 240 870, Verlust 14 825. Sa. M. 256 079. Dividenden 1912/13–1921/22: 4, 4, 4, 4, 4, 4, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Rich. Estrich, Alb. Lehmann. Aufsichtsrat: (5) Vors. Bürgermeister Dr. Vorweg, Stellv. Herm. Eichelbaum, Alb. Wahn, Jüterbog. Zahlstellen: Jüterbog: Ges.-Kasse, R. Estrich. Kerkerbachbahn-Akt.-Ges. in Kerkerbach i. Oberlahnkreis. Gegründet: 12./5. 1884, Betriebseröffnung 1./2. 1888. Konz. 9./4. 1884, 4./12. 1901 u. 8./6. 1904 unbeschränkt. Sitz bis 29./9. 1906 in Christianshütte. Zweck: Bau und Betrieb einer Nebenbahn zur Beförderung von Personen u. Gütern zwischen Heckholzhausen und Dehrn mit Anschluss an die Preuss. Staatsbahn in Kerkerbach. Bahnlänge 15,9 km, teils normal-, toils schmalspurig. Betriebseröffnung 1./5. 1886, bezw. 5./11. 1887, bezw. 10./1. 1888, für Güter und für Personen am 1./6. 1888. Am 8./6. 1904 wurde die Konz. für die Bahnstrecke von Hintermeilingen nach Mengerskirchen (15 km) erteilt. Waldernbach-Mengerskirchen am 15./4. 1908. Kapital: M. 900 000 in gleichberecht. Aktien. Urspr. M. 1 000 000, bis 1908 erhöht bis auf M. 1 408 000, näheres hierüber s. Jahrg. 1921/22. Die G.-V. v. 30./9. 1918 beschloss I. die Herabsetz. des A.-K. zwecks Tilgung des Buchverlustes (M. 414 326) u. zu Abschr. u. Rück- lagen durch Zusammenlegung der Aktien, u. zwar 1. der St.-Aktien (B) im Verhältnis 1: 93 2. der Vorz.-Aktien (St.-Aktien A) im Verhältnis von 1: 3 unter gleichzeitigem Verzicht auf die Vorzugsrechte, also von M. 1 408 000 auf M. 235 000. II. Erhöh. des A.-K. durch Ausgabe von Aktien bis zu M. 666 000, wobei die neuen Aktien den alten gleichgestellt sein sollen. Von den neuen Aktien übernahmen M. 400 000 die Gläubiger der Ges., restliche M. 266 000 wurden vorwiegend von den Verfrachtern der Bahn übernommen. Die Sanierung ist formell durchgeführt; die M. 665 000 der Kontokorr.-Gläubiger verschwanden durch Umwandl. in Aktien. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Schuldverschr. à M. 1000, lt. minist. Genehm. v. 23./9. 1903. Zs. 1./10. u. 1./4. Tilg. mit 1 % samt ersp. Zs. seit 1907 bis spät. 1948 durch freih. Ankauf oder durch Verl. im April-Juni auf 1./10, Ab 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Sicherheit: Hypoth. auf die Bahneinheit. Die Aufnahme erfolgte behufs Schaffung der Mittel zur Aussführung der Linie Hintermeilingen-Mengerskirchen, Erweiterung u. Verbesserung der Bahnanlagen, Deckung schwebender Schulden und Rückzahl. des Restes von M. 284 000 der früheren 5 % Anleihe. M. 250 000 wurden 1907/08 vom Bezirksverband übernommen, der die Zs. auf seinen Teil (1912 noch M. 237 000) 4 Jahre erliess u. 1912 auf weitere 4 Jahre, also bis 1916, verzichtete. Zurückgekauft bezw. ausgelost von der 4 % Anleihe M. 64 000. Die am 28./8. 1915 abgehaltene Versamml, der Besitzer der Schuldverschreib. von 1903 hat folgendes beschlossen: Stundung der Zs-Zahlung auf die Schuldverschreib bis 1./4. 1916 u. nachträgliche Einlös. der rückständig bleibenden Zs.-Scheine nach Jahrgängen nach dem Alter in dem Masse, als die von der Aufsichtsbehörde genehmigte Betriebsrechnung Mittel nach Zahl. der regelmässigen Zs. u. Tilg. verfügbar lässt; Aufschub der Tilg. bis 1./4 1922; Aufgabe des bahngrundbuchlichen Pfandrechts am Bestande der Sonderrückl., damit diese zur Begleichung bestehender oder künftiger Frachtforder. der Preussischen Staatsbahn verflüssigt oder verpfändet werden kann; Einräum. von Gleichberechtig. mit der Schuld- verschreib.-Anleihe von 1903 an Darlehen von dritter Seite von höchstens M. 64 000; Ein- willig. in eine beliebige von einer Versamml. der Aktionäre etwa zu bestimmende Herabsetz. des A.-K.; Bestell. eines gemeinsamen Vertreters für die Gläubiger aus den Schuldverschreib in der Person des Fustizrats Raht in Limburg a. Lahn. Die staatliche Aufsichtsbehörde hat die obigen Beschlüsse bestätigt. Die Versamml. der Obligationäre v. 29./8. 1920 sollte nochmaligen Verzicht oder Stundung herbeiführen. Die Ges. berief die Besitzer der 4 % Anleihe von 1903 auf den 21./8. 1920 zu einer Versammlung mit folgender Tagesordnung: Aufgabe der Strecke Hintermeilingen— Fussingen–Mengerskirchen durch die Kerkerbachbahn- Akt.- Ges. und Verzicht der Inh. von Schuldverschreib. auf das bahngrundbuchliche Pfandrecht an dieser Strecke. Ent- lassung von Restparzellen zum Verkauf aus dem Pfandrecht Erlass oder Stundung der Zinszahl. Aufschub der Tilg. Übertragbarkeit der Dahrlehen von M. 64 000, welchen in der Vers. vom 28/8. 1915 Gleichberechtig. zugebilligt wurde, auf andere Darlehnsgeber. Bestell. eines gemeinsamen Vertreters. Seitens der preussischen Staatsregier. wurde die