Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 401 Baroper Walzwerk, Akt.-Ges. in Barop bei Dortmund. Gegründet: 20./2. 1884. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründ. das vorm. Hammachersche Puddlings- u. Walzwerk. Zweck: Betrieb eines Siemens-Martin-Stahlwerks und eines Blechwalzwerkes mit Neben- betrieben. Herstell. von Blechen, speziell von Feinblechen. Die Anlagen bestehen zurzeit aus einer Generatorenanlage von 9 Generatoren mit Einricht. für Gewinnung von Schwel- u. Generatorgas u. der Apparatur, um aus diesen Gasen Tieftemperaturteer, Generatorteer, schwefelsaures Ammoniak usw. zu gewinnen. Für den Betrieb sind tätig 1 Dampfmaschine, 1 Abdampfturbine u. 34 Motore mit 815 Kw. nebst den nötigen Gebläsen, Exhaustoren, Kompressoren u. Pumpen. Für den benötigten Dampf sind 3 Dampfkessel mit Gas- bzw. Kohlenfeuerung u. 2 Abhitzeverwerter angelegt. In neu erbauter Maschinenhalle sind 2 Gasmaschinen zu je 2000 PS. mit elektr. Generatoren u. der erforderlichen Schaltanlage sowie übrigen Einrichtungen für den ganzen Betrieb fertiggestellt, desgl. eine dritte u. vierte Ma chine, welche als Reserve dienen. Ein Dieselmotor von 430 PsS. dient als Aus- hilfe für Beleucht. u. Kleinkraft. In der Generatoranlage mit Nebenproduktengewinnung sind die Umbauten bis auf die Kühler- u. Waschanlage beendet; ferner ist noch ein Umbau im Gange auf direkte Gewinnung von schwefelsaurem Ammoniak. Die in der Gas- anlage erzeugten Gase heizen sämtliche Ofen des Werkes u. liefern das Kraftgas für die Maschinen. Das Stahlwerk enthält 3 bas:sche Martinöfen von je 30 Tons Chargengewicht u. 1 Elektrostahlofen von 6 t Chargengewicht u. ist mit 5 Kranen ausgerüstet. Das Walz- werk' hat 3 Gas-Stossöfen, 20 Gas-Blechwärmeöfen, 2 Kistenglühöfen, 2 Block-Vorwalzwerke mit 4 Walzgerüsten, 3 Feinblech-Doppelwalzenstrassen mit 13 Kalt- u. Warmwalzgerüsten u. 2 Dressierwalzgerüsten. Die Zahl der Motore im Stabl- u. Walzwerk beträgt 97 mit 2659 Kw. Dem Betriebe dienen Schmiede, Schlosserei u. Rohrschmiede, mechan. Werkstatt u. elektr. Reparaturwerkstatt sowie 2 Laboratorien. –— Der Grundbesitz, auf dem sich die Werks- anlagen etc. befinden, beträgt 11 ha 47 a 44 qm – davon 1 ha 63 a bebaut. Anschlussgeleise von ca. 380 m Länge vorhanden. Ausserdem hat die Ges. Grundbesitz von 1 ha 23 qm ca. 300 m vom Werk entfernt in der Gemeinde Menglinghausen. Arb.-Zahl ca. 779. In der G.-V. v. 8./1. u. 7./2. 1923 wurde seitens eines Gross-Aktionärs die Beschlussfassung über die Bilanz beanstandet unter dem Hinweis darauf, dass diese sich auf die noch beanstandete vorjährige Bilanz aufbaut. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 St- à M. 1000, sowie M. 1 200 000 in 1200 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 350 000, erhöht bis 1911 auf M. 2 000 000. Ueber die Wandlungen s. Jahrg. 1920/21. Behufs Neuanlagen 1913 weitere Erhöh. um M. 1 000 000. Die a. o. G.-V. vom 13./3. 1920 beschloss Kap.-Erhöhung um M. 3 000 000. Weiter erhöht it. G.-V. v. 25./9. 1920 um M. 600 000 in 7 % Vorz.-Aktien mit 10fachem Stimmrecht; übernommen von einer Gruppe zu 115 %, dann nochmals erhöht lt. G.-V. v. 6./1. 1921 um weitere M. 600 000 Vorz.-Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1921) u. um M. 9 000 000 in 9000 St.- Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920; diese angeboten den alten Aktionären 2: 3 zu 100 %. Die Vorz.-Akt. sind zum Schutze gegen Ueberfremdung mit 10 fachem Stimmrecht aus- gestattet. Sie haben ein auf 7 % beschränktes, jedoch vor den St.-Akt. zu befriedigendes Dividendenr echt u. im Falle der Liquidation einen bevorrechtigten Anspruch auf den Liqui- dationserlös bis zu 115 % ihres Nennwertes. Die Umwandlung der Vorz.-Akt. in St.-Akt. kann jederzeit mit einfacher Majorität von einer G.-V. beschlossen werden. Vom 1./7. 1935 ab können sie eingezogen werden nach vorangegangener 3 monat. Kündig. zu 115 %. Die Vorz.-Akt. wurden an ein aus Mitglied. des A.-R. u. Vorstandes bestehendes Konsort. begeben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Nov. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. besond. Rückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt. vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von je M. 5000 an jedes Mitgl. u. von M. 10 000 für den Vors.), Überrest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Grundstücke 185 749, Wohnhäus. 400 000, Nebenge- winnungsanl 463 739, Stahlwerksanl. 183 481, Walzwerksanl. 433 709, Stahl- u. „. bestände 8 521 574, Kasse 47 750, Giro 4176, Postscheck 11 759, Avalakzepten 100 000, Neubau 2 183 635, Deb. 19.274 135. – Passia St. 15 000 000, Vorz.-Akt. 1 200 000, R.-F. 1 620 000, unerhob. Div. 66 390, Avale 100 000, Restlöhne 501 129, Kfedit 9 058 874, Reingewi inn 4 263 314. Sa. M. 31 809 707. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unfall- u. Arb.-Kassenbeiträge 101 493, Lebens- u. Angestelltenversich 20 191, Steuern 1 156 896, Verwaltungsk. 809 613, Abschr. 497 257, Rein- gewinn einschl. Vortrag 4 263 314 (davon BI; auf Vorz.-Akt. 63 000, 25 % Div. auf St. -Akt. 3 750 000, Tant. an A.-R. 450 039, Vortrag 275). – Kredit: Zs. 695 806, Mieten 14 146, Brutto- überschuss 6 138 812. Sa. M. 6 848 764. Kurs Ende 1913–1922: 126.75, 91*, –, 210, 229.75, 142*, 205, 1110, 1035, 13 800 %. Zulass. in Berlin 14./2. 1912. Sämtl. alte Aktien wurden 1911 mit neuen Mänteln versehen. Dividenden: Gleichber. Aktien 1912/13–1921/22: 10, 0, 0, 13, 20, 20, 6, 50, 25, 50 %. Vorz.-Akt. 1920/21–1921,22: Je 7 % Coup. Verj.: 4 J. (K.) Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 19220/1923. II. 26