Reille, Armand Guillain, Paris. Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 433 13./6. 1919). Die a. o. G.-V. v. 23./3. 1920 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 10 687 500, (also auf M. 36 000 000), begeben zu 160 %. Anleihe: Die G.-V. v. 23./1. 1905 beschloss zur Beschaffung von Betriebsmitteln Ausgabe von 4 % Oblig. à M. 5000, 2000 u. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. ab 1909 durch Auslos. im März auf 1./7. Begeben wurden M. 7 446 000, davon in Umlauf Ende Juni 1920 M. 2 580 000. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Saarbrücken: G. F. Grohsé- Henrich & Cie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt. Stimmrecht: Je M. 7500 A.-K. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Immobil. u. Grubenfelder 43 105 983, Vorräte 117 175 247, Wechselbest. 200 000, Effekten 884 094, Kapitalbeteilig.-K. 5 422 075, Kassa 10 050 618, Debit. 136 955 517. – Passiva: A.-K. 36 000 000, R.-F. 30 420 999, Oblig. 2 035 000, Disposit.-F. 2 160 000, Schulden-Tilg. 4 236 000, versch. R.-F. 18 329 463, Wohlfahrts-, Unterstütz.- u. Pens.-F. 22 533 186, Rückst. f. liqu. lothr. Besitz 31 297 215, Feuerversich. 4 356 076, Fonds f. Tant., Grat. u. Dotat. 10 757, Kredit. 161 601 946, Reingewinn 812 890. Sa. M. 313 793 533. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 20 385 420, Reingewinn 812 890. – Kredit: Vortrag 10 553 910, Fabrikationsgewinn 10 644 399. Sa. M. 21 198 309. Dividenden 1911/12–1920/21: 29, 29, 19, 18, 18, 20, 13, 10, 10, 10 %. Direktion: Gen.-Dir. Ernst Schleifenbaum, Gen.-Dir. Jos. Roederer. Aufsichtsrat: Vors. Théodore Laurent, Paris; Stellv. Exz. Conrad von Schubert, Berlin; Graf von Francken-Sierstorpff, Eltviller Aue; Freih. Alo von Hammerstein-Loxten, Clüvers- borstel; Oberstleutnant a. D. Alex. Schmidt von Schwind, Saarbrücken; Siegmund Graf von Berckheim, Schloss Weinheim i. B.; Geh. Justizrat Maximilian Kempner, Berlin; Camille Cavallier, Pont à Mousson; Baron Théodore Sigismond de Berckheim, René de Bobet, Vicomte Francois Grouvel, Paris; Dr. Léon Laval, Luxemburg; André Francois Poncet, Baron Xavier Sächsische Gussstahl-Werke Döhlen A.-G. Sitz in Dresden, mit Abt1g. Königin-Marienhütte in Cainsdorf und mit Pil ia le in Berggiesshübel. Gegründet: 7./7. 1862; eingetr. 28./12. 1867. Firma bis 18./12. 1920 Sächsische Gussstahl- fabrik Döhlen A.-G. 4 Zweck: Erzeugung u. Verwert. von Eisen u. Stahl u. damit verwandter Artikel, doch ist die Ges. auch berechtigt, bergmännische und in die Eisenindustrie einschlagende Etablissements zu erwerben, zu betreiben und zu veräussern. –— Die Ges. übernahm bei der Gründung die 1856 angelegte Fabrik von Nesselrode, Steudemann & Co., 1871 Erwerb dse Gräfl. Einsiedel'schen Eisenwerkes zu Berggiesshübel für M. 345 000. Die dortigen Eisensteingruben befinden sich ausser Betrieb u. sind 1895 teilweise in anderen Besitz über- gegangen. Der gegenwärtige Grundbesitz der Ges., die in Berggiesshübel bei Pirna a. E. und in Cainsdorf bei Zwickau Zweigfabriken unterhält, beträgt ca. 896 000 qm, davon in Döhlen ca. 442 700 qm, in Berggiesshübel ca. 86 500 am, in Cainsdorf ca. 265 000 qm, im Zusammenhang mit Erzgrubenbesitz in Sachsen und Thüringen ca. 102 000 dm. Bebaut sind in Döhlen ca. 64 700, in Berggiesshübel ca. 4200 und in Cainsdorf ca. 55 000 dqm. Die Ges. besitzt folgende Werke: Döhlen, Berggiesshübel, Cainsdorf, sämtl. Kuxe der Gew. Luse & Ilsdorf, sowie 851 Aktien der Haigerer Hütte, deren Gesamtkap. M. 1 000 000 beträgt. Sie besitzt ferner: 5 Erzgruben in Sachsen mit ca. 352 ha Grubenfeld, 7 Erzgruben in Thüringen mit ca. 2124 ha Grubenfeld sowie 25 weitere Grubenfelder in Thüringen, ca. 1168 ha gross. Von den 12 Erzgruben liegen 8 in Fristen, 3 werden zur Zeit aufgewältigt, u. eine Grube, in welcher fast ausschliesslich Flussspat gefördert wird, ist in Betrieb. Das Werk Freital-Döhlen besteht aus Martinwerk mit 6 ÜÖfen von je 15 bis 40 t Inhalt, Hammerwerk mit hydraulischer Schmiedepresse, Dampfhämmern u. Kleinschmiede, Walzwerk mit 5 Walzenstrassen, Blankzieherei, Stahlformgiesserei, Presswerk, Federnfabrik, mechan. Werkstätten und der Ziegelei. Die hauptsächlichste Erzeugung des Döhlener Werkes besteht aus Eisenbahnschienen und sonstigem Oberbaumaterial, Grubenschienen, Stahl in rohgewaltzten und blankgezogenen Stangen, Schmiedestücken, Stahlformguss, Federn für Eisenbahnzwecke usw. Die Kesselanlage hat eine Gesamtleistung von 12 400 Ps. 303 Elektromotoren von insgesamt 4692 Kilowatt sind in Betrieb; die elektrische Energie wird teils in eigenen Anlagen erzeugt, teils von anderer Seite bezogen. 41 Laufkräne für zus. 481 t bewirken die Beförderung der Lasten. Das Werk Berggiesshübel, in dem lediglich Maschinenguss hergestellt wird, ist ein Werk kleineren Umfanges. Das Werk Cainsdorf besteht aus Martinwerk mit 4 Öfen von je 15–20 t Inhalt, Puddelwerk mit 3 Öfen, Dampfhämmern u. Luppenstrecke, Walzwerk mit 5 Walzenstrassen, Stahlform- giesserei mit 2 Öfen von je 8 t Inhalt, Eisengiesserei, Dinaswerk, Brückenbauanstalt, Gasanstalt. Die Cainsdorfer Kesselanlage hat eine Gesamtleist. von 5300 PS. Daneben treibt elektr. Energie eig. Erzeug. 200 Elektromotoren von zus. 1200 Kilowatt an. Die hauptsächlichste Erzeug. besteht in Flussstahl, Handelseisen in Fluss. und Schweisseisen- güte, Maschinen-, Säulen u. Handelsguss, ff. Materialien (Dinas- u. Chamottesteine), Eisenbahnweichen usw. Da infolge der Bestimmungen des Friedensvertrages mit einer dauernden inländischen Erzknappheit zu rechnen ist, entschloss sich die Ges., die von der Königin-Marienhütte übernommenen Gruben- felder, die zum grössten Teil in Fristen lagen, aufzuschliessen und bei günstigem Ausfall Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. II. 28