―――― 4 464 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Blei- und Silberhütte Braubach, Act.-Ges. in Frankfurt a. M. Gegründet: 28./5. 1896; eingetr. 22./7. 1896. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Die ao. G.-V. vom 18./12. 1922 genehmigte den Vertrag nach welchem das ganze Vermögen der Blei- u. Silberhütte Braubach A.-G. im Wege der Fusion unter Ausschluss der Liquidatien auf die „Berzelius“ Metallhütten-Akt.-Ges. Frankf. a. M. übergeht, derart, dass für je zwei Brau- bach-Aktien eine neu zu kreirende Berzelius-Aktie mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923 gewährt wird. Zweck: Ein- u. Verkauf von Erzen u. Metallabfällen, deren Verarbeit. u. Handel mit den gewonnenen Metallen, sowie in Metallen überhaupt, u. zu diesem Behufe Erwerb. u. Fort- betrieb der Werke u. Handl. der Firma: „Blei- u. Silberwerk S. B. Goldschmidt & Söhne“ zu Braubach (Übernahmepreis M. 2 358 890). Neuerdings auch Bergbaubetrieb. Der Grund- stücksbesitz in Braubach umfasst z. Z. ca. 220 000 qm, die bebaute Fläche ca. 15 000 qm. Die Ges. besitzt daselbst kompl. Anlagen z. Verhüttung von Blei-, Kupfer-, Silber- u. Antimon-Erzen, Aschen u. anderer Materialien. Mit derselben können ca. 100 000 t Schmelzgüter verarbeitet u. Ca. 50 000 t Blei u. ca. 60 000 kg Silber gewonnen werden. Ausser Blei u. Silber gelangen noch Gold, Kupfer u. Antimon zur Gewinnung. Sämtl. Anlagen sind nach den neuesten Erfahrungen der Technik eingerichtet. Ferner vorhanden 1 Verwaltungsgebäude, 1 Laboratorium, Beamten- u. Arb.-Häuser u. ein Wohlfahrtsgebäude. Letzteres enthält einen Speisesaal für 400 Mann, ferner Bibliothek, Bad- u. Wasch-Einricht.; sowie Schlafhäuser. Die Anlagen haben Anschluss an die Nassauische Kleinbahn. 1917/18 Erwerb der sämtl. Kuxe der Gewerkschaft „Alte Goldkaule“ bei Wissen a. d. S., die Bleierzbergbau kleineren Umfanges betreibt. Ca. 700 Beamte u. Arbeiter. Die Ges. hat nach Kriegsbeginn im Aug. 1914 ihre Haupterzeugnisse dem Heeresbedarf uutzbar gemacht. 1919/20 Ausbau der i. Vorj. erworbenen Bergbau-Unternehm.; schwierige Betriebsverhältnisse, trotzdem 5 % Div. Der Ges. ist von der tschech. Regierung die Er- laubnis zur Beteiligung an Geschäften in den tschech. Gebieten gegeben worden. 1919/20 schwierigere Betriebsverhältnisse, trotzdem 5 % Div. 1920/21 keine Div., Verlust M. 935 079, 1921/22 stieg der Verlust auf M. 990 177. Die schwierigen Betriebsverhältnisse des Vorjahres erfuhren keine Verminderung, wohl aber eine Verstärkung. Der Ges. ist von der tschech. Regierung die Erlaubnis zur Beteil. an Geschäften in den tschech. Gebieten gegeben worden. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien a M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Die a. o. G.-V. v. 24./2. 1906 beschloss Erhöh. um M. 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./6. 1906, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, angeboten den Aktionären zu 125 %. Die G.-V. v. 9./9. 1910 beschloss Erhöh. um M. 1 500 000 chiervon M. 500 000 nur mit 25 % Einzahl.) mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, übernommen von einem Konsort. (Bass & Herz etc.) zu pari, von den vollbezahlten Akt. wurde den alten Aktionären ein Teilbetrag 3:1 vom 1.–15./10. 1910 zu 108 % angeboten. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Partial-Oblig. It. G.-V. v. 20./2. 1899, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000, auf den Namen Bass & Herz u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. mit 1 % und ersp. Zs. ab 1900 innerh. 38 Jahren durch jährl. Ausl. im Febr. auf 1./6.; verstärkte oder Totalkündig. seit 1900 zulässig. Keine hypothek. Sicherstell., doch verpflichtete sich die Ges., die ihr gehörigen Liegenschaften weder zu veräussern noch zu verpfänden, auch weitere Anleihen nicht aufzunehmen. Falls die Ges. einzelne ihrer Liegen- schaften oder Teile derselben zu verkaufen beabsichtigt, so soll die Zustimm. hierzu im Namen der Obligationäre von dem Bankhause Bass & Herz erteilt werden, sofern der die Taxe eines von diesem Bankhause zu ernennenden Sachverständigen erreichende Kaufpreis zur Verstärk. der nächsten Tilg.-Rate verwendet wird. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der ausgel. Oblig. 10 J. (F.). Zahlst.: Frankf. a. M.: Gesellschaftskasse, Bass & Herz; Mainz: Darmstädter u. Nationalbank; Hamburg: M. M. Warburg & Co. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1913–1922: 95, 96*, –, 90, –, 987, 98, 96, –, – %. Am 31./5. 1921 noch M. 604 000 in Umlauf. Restbetrag von M. 576000 zur Rückzahl. auf 1./7. 1923 gekündigt. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl. u. Abschreib., vom Rest 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 15 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Mai 1922: Aktiva: Hüttenanlagen: Grundeigentum 261 400, Hüttenanl. 3 745 200, Wohngebäude 799 100, Fuhrwerke 82 800, Mobil. 59 300, zus. 4 947 800, Bergbau- anlagen: Grundeigentum u. Mobilien 1 813 220, Material. u. Bestände 1 297 860, Patente 1, Menage 351 129, Landwirtschaft 213 342, Kassa 1 313 561, Postscheck 21 928, Wertp. u. Beteil. 305 62 1, Bankguth. u. Debit. 6 006 749, Metalle i. Erzen u. Zwischenprod. Rohmetalle 65 999 631, abzügl. darauf zurückzustell. Schmelzlöhne 16 391 610, Brennmater. 3 081 147, Zuschlagmater. 835 296, Magazinbestände 2 420 403, Versich. 15 052, Bürgsch. 295 000, Verlustvortrag 935 079, Verlust 55 098. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 325 964, Teilschuldverschreib. 604 000, un- erhob. Div. 2965, Hyp. 68 845, Kredit. 29 282 548, aufzuwend. Schmelzlohn auf Umarbeitungs- gut 38 936 988, Bürgsch. 295 000. Sa. M. 73 516 311. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortr. 935 079, Betriebs-K. 40 386 216, Handl.- u. Betriebsunk. 8 336 900, Zs. 765 098, Abschreib.: Hütte 434 681, do. Bergbau 634 055, zus. 1 068 737. – Kredit: Provis. usw. 118 393, Gewinne aus Metallen 50 360 561, Pacht 22 900, Verlustvortrag 935 079, Verlust 55 098, zus. 990 177. Sa. M. 51 492 032. Kurs der Aktien Ende 1913–1922: 85.50, 75*, –, 93, 126, 100*, 140, 228, 460, 4000 %. Notiert Frankf. a. M. Dividenden 1912/13–1921/22: 0, 0, 8, 8, 8, 8, 0, 5, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)