Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 475 stücken, Radsätzen, Achsen, Radscheiben, Radsternen, Bandagen, ferner Eisen- u. Stahl- fassonguss sowie Temperguss etc. Weiterbetrieb der Berg- u. Hüttenwerke der liqu. Schlesischen Hütten-, Forst- u. Berg- bau-Aktien-Ges. Minerva, insbes. der Hütten Zawadzki mit Nebenbetrieben u. Friedenshütte. Die Ges. übernahm ferner von der Minerva zus. 493 Kuxe von 7 Steinkohlenzechen, einen Abbaywvertrag bezügl. eines Kohlenfeldes der fiskal. Königin Luisen-Grube bei Hindenburg, Pachtverträge über 3 andere Gruben, diverse Eisenerzfelder u. Förderrechte in den Kreisen Beuthen, Tarnowitz, Rybnik, Pless u. Kreuzburg (der Erzfördervertrag mit der Hugo Henckel- schen Verwalt. lief Ende 1893 ab), eine amerikan. Mühle mit Bäckerei, ca. 6000 Morgen Forst- etc. Grundstücke. Preis zus. M. 6 750 000. Die Vorräte an Erzen, Kohlen u. Eisen wurden mit M. 1 683 255 bewertet. Anderweit erwarb die Ges. noch 255 a Kalksteinfeld etc. u. 44 Kuxe von Steinkohlenzechen. 1883 wurden von der Stadt Beuthen 183 Morgen Terrain u. 1889 38 Kuxe der Saaragrube erworben. Die G.-V. v. 25./1. 1905 beschloss Fusion mit den Huldschinskyschen Hüttenwerken in Gleiwitz, wonach das Vermögen dieser Ges. als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. auf die Oberschlesische Eisenbahnbedarfs-Akt.-Ges. überging. Gegenwärtig besitzt die Ges. ausser den erwähnten u. später hinzugekauften Grund- stücken, Forsten, Eisenerz- u. Steinkohlen-Gerechtsamen das Hüttenwerk Friedenshütte. An Betriebseinricht. für die Eisen- u. Stahlbranche sind daselbst vorhanden: 2 Koksanstalten von 280 u. 80 Kammern mit Gewinnung von Teer, Ammoniak u. Benzol, 7 Hochöfen aus- gestattet mit 6 Gebläsemasch. u. 15 Cowperapparaten, eine elektr. Zentrale mit 6 durch Hochofengase betriebenen Gasmotoren von zus. 12 500 K. V. A., 5 Konverter, 5 Martinöfen, 2 elektr. Ofen, 3 Kupol- u. 1 Spiegeleisenofen, 2 Roheisenmischer, 1 grosses Blockwalz- werk, eine Trägerstrecke zur Erzeugung von Trägern bis 550 mym Höhe, 1 Grobstrecke, 1 Grobblech- u. Universalstrecke u. Verladehalle mit 4 elektr. angetriebenen Laufkränen, 1 Walzwerk zum Anfertigen von Platinen u. kleineren Formeisensorten, 1 Hammerwerk, 1 Klein- u. Kugelschmiede mit 6 Dampfhämmern, 1 Bandagenwalzwerk, Scheibenräderwalz- werk, eine Radsatzfabrik mit sämtl. nötigen Vorricht., 1 Feinblechwalzwerk mit Glüherei, Beizerei, 7 Kalköfen, eine Schlackenmühle, zus. 67 Kessel, 39 Schmalspur- u. Normalspur- Lokomotiven, sowie ausgedehnte Reparaturwerkstätten. Die Ges. besitzt ferner 4 Walzenstrassen in Zawadzki u. zwar eine Grob-, Mittel-, Schnell- u. Feinstrecke mit 4 Rollöfen u. elektr. Einstossmasch., 12 Kessel u. 3 normal- sburige Lokomotiven. 1912 wurde in Zawadzki eine Feldbahnfabrik eingerichtet, aus der im Laufe der Zeit eine Waggonfabrik entstanden ist zur Herstell. von normal- u. schmal- spurigen Güterwagen, Feldbahnwagen u. sonstigen Fahrzeugen. Ferner besitzt Zawadski eine Weichenfabrik zur Herstell. von normal- u. schmalspurigen Weichen, Herz- u. Kreuz- stücken, ferner eine Gesenkschmiede zur Herstell. von Waggonbeschlagteilen u. Schmiede- stücken für die Automobilindustrie. Die Mühle ist auf 10 Jahre bis 1932 verpachtet. Die früheren Huldschinskyschen Anlagen umfassen in Gleiwitz-Stadt: ein Stahlwerk, be- stehend aus 4 Siemens-Martinöfen nebst allem Zubehör, eine Stahlgiesserei nebst mechan. Werkstatt, hydraulische Presswerke mit allen Einricht. zur Herstell. von Bandagen, Rädern, Radsätzen für Haupt- u. Kleinbahnen, Achsen u. Schmiedestücken jeder Art; Waggonbeschlag- teilen, Autorahmen etc., mechan. Werkstätten, eine Giesserei für Grau- u. Temperguss, eine Fabrik zur Herstell. nahtloser Rohre u. Hohlkörper, wie Flaschen für komprimierte Gase, eine Fittingsfabrik für schmiedeeiserne Fittings u. Flanschen; eine Sauerstoffanlage, eine Blechwarenfabrik zur Herstell. sämtl. Blechverpackungen, wie Schuhcremdosen, Konserven- büchsen etc. in Weiss- oder Schwarzblech, lackiert, bedruckt u. unbedruckt. In Gleiwitz- Stadtwald: ein Walzwerk für geschweisste u. nahtlose Rohre mit Kaltziehereien, eine Feuer- verzinkerei, eine Rohrhütte zur Herstell. von Flanschrohren u. Muffenrohren sowie Rohr- schlangen; in Sosnitza eine Schlackensteinfabrik. Die Ges. hat 1899 mit den aus dem urspr. Eigentum der Minerva und späteren Er- werbungen der Ges. stammenden 390 Kuxen von 5 verschiedenen Gruben nach Austausch von Kuxen anderer Interessenten und nach Ankauf der Oberfläche ein konsolidiertes Kohlen- Grubenfeld, die Friedensgrube, geschaffen. Dieselbe ist 1½ km von der Friedenshütte be- legen. Die Kohlenfelder (Schwarzwaldterrains ca. 179 ha 86 a 27 qm gross) wurden 1899 bis 1901 aufgeschlossen und zur teilweisen Kostendeckung für die betr. Schachtanlagen etc. das A.-K. 1899 um M. 4 400 000 erhöht. Die Aufschlussarbeiten wurden Okt. 1901 vollendet, so- dass seitdem die Förderung aus den beiden Schachtanlagen Annaschacht (429 m) und Maria- schacht (356 m) aufgenommen werden konnte. Gefördert wird aus 3 Sohlen. Die Ges. hat Ende des Jahres 1905 mit den Gräflich Schaffgottschen Werken G. m. b. H. sowie der Gräflich Ballestremschen Güterdirektion eine Interessengemeinschaft von zunächst 10 jähr. Dauer geschlossen, welche die gemeinsame Verwertung der gesamten Kohlenförderung der drei Verwaltungen durch die Firma Emanuel Friedländer & Co., Berlin, bezweckt u. regelt. Dieser Interessengemeinschaft ist 1906 die A. Borsigsche Berg- u. Hüttenverwalt. beigetreten. Im Zus. hang hiermit schloss die Ges. mit der genannten Verwalt. einen 50jährigen Pachtvertrag auf einen Komplex von Grubenfeldern, die mit der Friedensgrube markscheiden. In 1890 und 1891 wurden Eisenerzfelder und Eisenerzförderungsrechte nebst Röstanlage und Bahnanschluss in Rostoken b. Marksdorf in Ungarn für M. 450 000 erworben. Ferner besitzt die Ges. Dolomitbrüche in Bobrownik, Rudypiekar und Imielin. Die Eisenerzfelder