Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 479 Direktion: Gen.-Dir. Vict. Zuckerkandl, Gleiwitz; Stan. Ostrowski, Nijshnednieprowsk. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Osc. Caro, Hirschberg; Stellv. Bankier James Zutrauen, Paris; Gen.-Dir. H. Wolff-Zitelmann, Bankier Dr. phil. Paul von Schwabach, Bankier Hans Fürstenberg, Gen.-Dir. Dr. Carl Büren, Berlin; Dir. Wilh. Fischer, Dresden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, Darmstädter u. Nationalbank. Harkort'sche Bergwerke und chemische Fabriken Actien-Gesellschaft in Gotha. Gegründet: 16./8. 1872. Betriebsstätten in Haspe, Meggen u. Schwelm (Westf.), Pohlitz b. Köstritz u. Bräd (Siebenb.). Centralbureau in Gotha. Zweck: Erwerb von Bergwerken, Betrieb des Bergbaues u. die Gewinnung von Mineralie. u. Fossilien jeder Art. Erwerb u. Betrieb chem. Fabriken, insbes. der zu Harkorten beleg der jrüheren Firma Harkort's Erben gehör. Schwefelsäurefabrik. Urspr. Sitz der Ges.: Hagen i. W., dann Haspe. 1876 Verlegung nach Schwelm und von da 1888 nach Gotha. Die Ges. besitzt: a) in Deutschland: Die Chemische Fabrik Haspe. 1872–1876 Selbstbetrieb, von da ab bis 31./12. 1896 verpachtet, am 1./1. 1897 Zurücknanme der chem. Fabrik in Selbstbetrieb. Fabriziert wird: Schwefelsäure, Salzsäure, Glaubersalz, calc. u. crist. Schwefelnatrium, Natriumsulfhydrat, Antichlor groberist. u. in Perlform, Schwerspat, Rohschwefelnatrium, kohlens. Baryt, Chlorbarium, Blanc fixe. Neuanlagen in Haspe erforderlich 1909/10–1917/18 M. 213 828, 234 614, 182 388, 210 096, 335 642, 190 499, 200 000, –, 225 337. Das Gesamtareal in Haspe umfasst 144 714 qm. Die Eisenstein- u. Schwefelkieszeche Schwelm. Von 1872 bis 1891 umfangreicher Betrieb zur Gewinnung von Eisenstein u. Schwefelkies. Wegen Erschöpfung des Lagers wurde der Betrieb daselbst 1891 eingestellt. 1896 wurde wieder ein kleiner Betrieb auf Hisenstein eröffnet sowie eine Dampfziegelei in Betrieb genommen, neuerdings findet wieder Gewinnung auch von Schwefelkies statt. Schwerspatgrube Meggen. Diese wurde 1908 zum Gesamtpreise von M. 297 000 erworben. Im Jahre 1918 Erwerb der Chemischen Fabrik Heinrichshall (A.-K. M. 780 000), für welches M. 390 000 neue Harkort-Aktien u. ausserdem 5 % Barzahl. auf M. 780 000 der Heinrichshall-Aktien gewährt. Die Fabrik Heinrichshall mit Werk in Pohlitz bei Köstritz fabriziert Schwefelsäure, Salzsäure, Glaubersalz, calc. u. crist. Schwefel- natrium, Natriumsulfhydrat, Antichlor groberist. u. in Perlform. Grundbesitz rund 30 ha. 1918/19 weitere Grundstücke mit aufstehenden Wohn- u. Fabrikgebäuden für M. 80 000 hinzu erworben. Die Ges. besitzt ferner: Verschiedene Brauneisensteinfelder im Nassauischen; ferner verschiedene durch Mutungen u. Verleihungen erworbene Gerechtsame auf Mangan-, Eisen- u. Schwefelerz, sowie auf Braunkohlen in der Provinz Hessen. Die Gerechtsame auf Braun- kohlen in der Provinz Hessen ist verkauft worden. b) Besitz in Siebenbürgen: Die Ges. erwarb zufolge G.-V.-B. vom 29./8. 1884 sämt- liche Kuxe des Goldbergwerks „Rudaer Zwölf Apostel-Gewerkschaft“ zu Bräd u. Krystyor in Siebenbürgen für fl. 1 200 000 = M. 1 980 000, ferner zufolge G.-V.-B. vom 17./6. 1889 von der Zdraholczer St. Johann Evangelist-Gewerkschaft deren St. Johann Evangelist Gold- bergwerk Grube Valeamori zu Krystyor in Siebenbürgen zur Grösse von 486 652 qm nebst einem Pochwerk, Beamten- und Arbeiterwohnungen etc. für fl. 510 000 = M. 850 000 ab 15./7. 1889, ferner zufolge G.-V.-B. v. 27./9. 1898 das Goldbergwerk Muszari bei Ruda für M. 2 419 420 nebst hierzu gehörigen Braunkohlengruben bei Körösbanya u. Czebe, endlich im Jahre 1902/1903 die sämtl. Kuxe der an Ruda angrenzenden Gewerkschaft Kristyor mit einer Feldesberechtsame von 2 610 000 qm für den billigen Preis von M. 75 000. 1898 wurde ein neues Central-Pochwerk in Gurabarza in Betrieb gesetzt. Die Beteilig. mit 50 % an dem Goldbergwerk Füzesd-Magura im Jahre 1889 hat nur Zubussen erfordert; der Unter- suchungsbetrieb ist daselbst im März 1899 eingestellt u. die Ges. in Liquidation getreten. Im Febr. 1921 wurde der gesamte Besitz in Siebenbürgen an eine rumänische Akt.-Ges. durch Vertrag veräussert; trotzdem diese Werke in den letzten 3 Jahren mit erheblicher Unter- bilanz arbeiteten, übersteigt der erzielte Erlös erheblich den Buchpreis. Kapital: M. 66 000 000 St.-Akt. u. M. 4 200 000 Vorz.-Akt. Urspr. M. 6 000 000, 1886 auf M. 3 999 600 herabges., erhöht 1889 u. 1890 auf M. 7 680 000, reduziert 1895 auf M. 7 042 800, neuerdings erhöht lt. G.-V. v. 27./9. 1898 um M. 2 958 000 (auf M 10 000 800) in 2645 St.-Prior.- Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./7. 1898. Die G.-V. v. 23./5. 1903 beschloss den Ankauf u. die Einzieh. von Aktien um bis M. 1 000 800 (also Reduzierung des A.-K. auf M. 9 000 000). Auf Grund der G.-V. v. 22./12. 1903 wurden weitere M. 600 000 angekauft, so dass M. 8 400 000 A.-K. verblieben. Die a. o. G.-V. v. 3./5. 1918 beschloss dann Erhöh. um M. 600 000 mit halber Div.-Ber. für 1917/18. Die a. o. G.-V. v. 2./3. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 900 000 in 750 5 % Vorz.-Akt. à M. 1200, div.-ber. für 1919/20 zur Hälfte u. mit 8 fachem Stimmrecht u. Vorbefriedigung im Falle der Liquid. ausgestattet. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1921 um M. 12 000 000 in 10 000 St.-Akt. à M. 1200, davon M. 9 000 000 St.-Akt. angeboten den bisher. Aktionären im Verh. von M. 1200 alte St.-Akt. = M. 1200 neue zu 150 %. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von M. 1 200 000 in Vorz.-Akt. à M. 1200, ausgestattet mit 5 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. Sfachem Stimm-