786 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Hermann u. Alfred Escher Akt.-Ges. in Chemnitz. Gegründet: 26./3. 1906 mit Wirkung ab 30./6. bezw. 1./10. 1905; eingetr. 26./6. 1906. Gründung siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der unter den Firmen „Hermann Escher“ in Chemnitz u. „Alfred Escher G. m. b. H.“ in Siegmar bestehenden Werkzeugmaschinenfabriken, Fabrikation von Masch. u. Werkzeugen jeder Art. Speziell fabriziert die Ges. Drehbänke aller Art, Hobel- masch., Nuten-Stossmasch., Horizontal-Bohr- u. Fräswerke u. verwandte Masch. Ferner Blech- bearbeitungsmasch., wie Scheren, Stanzen, Blechbiegemasch., Blechrichtmasch., Form- u. Biege- masch., Richt- u. Biegemasch., Excenterpressen etc. Dem Betriebe der Ges. dienen in Chemnitz Grundst. mit einer Bodenfläche von rd. 15 000 qm, in Siegmar mit einem Flächeninhalt von rd. 295 000 qm, wovon in Chemnitz 8650 qm, in Siegmar 17 000 qm mit Fabrikgeb. bebaut sind. In Chemnitz wurde 1907 eine mit allen techn. Hilfsmitteln ausgerüstete Giesserei mit ca. 4500 qam Arbeitsfläche erbaut. In Siegmar 1915 ein grosser Erweiterungsbau der Masch.-Fabrik in Betrieb genommen. An Betriebskraft sind vorhanden in Chemnitz eine Dampfmasch. von 300 Ps u. 2 Dampfkessel, in Siegmar 2 Wolffsche Compound-Heissdampf-Lokomobilen von 800 u. 200 P8S, insges. 670 Arbeits- u. Hilfsmasch., 3 Dampfhämmer, 12 Stück elektr. Drei-Motoren- Laufkräne von 10–25 000 kg Tragkraft, 3 elektr. Lastenaufzüge von 1000–2500 kg Trag- kraft u. eine Anzahl kleiner Laufkräne für Handbetrieb. Die Fabriken besitzen durchweg elektr. Gruppenantrieb durch eine grosse Anzahl Elektromotoren. Die Werke in Chemnitz sowie in Siegmar haben eigenen Gleisanschluss an die Staatseisenbahn. Kapital: M. 22 000 000 in 22 000 Akt. à M. 1000, davon 1000 Stück Nam.-Akt. Urspr. M. 1 800 000; erhöht lt. G.-V. v. 8./11. 1913 um M. 200 000 Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 11./6. 1917 um M. 1 000 000. Die G.-V. v. 30./10. 1920 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000. Es wurden M. 1 500 000 Inh.-Aktien u. M. 500 000 vinkulierte Nam.-Aktien mit Öfachem Stimmrecht ausgegeben. Der Mindestausgabekurs für beide Aktiengattungen wurde auf 115 % festgesetzt. Die neuen Aktien nehmen ab 1./7. 1920 an der Div. teil. Nach dem 1./10. 1940 kann eine Gen.-Vers. mit einfacher Mehrheit beschliessen, dass die Nam.-Aktien in Inh.- Aktien mit einfachem Stimmrecht umgewandelt werden; bei dieser Beschlussfassung hat jede Nam.-Aktie zu M. 1000 nur eine Stimme. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 4./4. 1921 um M. 5 000 000 in 4500 Inh.-Aktien u. 500 Nam.-Aktien (letztere mit gleichem Stimmrecht wie die früher begeb.) à M. 1000, erstere begeb. zu 100 % im Verh. 1: 1 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920. Lt. G.-V. v. 27./1. 1923 wurde weitere Erhöh. auf M. 22 000 000 in 12 000 Akt. à M. 1000 beschlossen. Von den neuen Aktien für 1922/23 voll div.-ber., werden M. 9 000 000 den bisher. Aktion. im Verh. 1: 1 zu 350 % u. M. 1 000 000 den Inhabern der Vorz.-Akt. angeboten. Restl. M. 2 000 000 sollen im Interesse der Ges. verwertet werden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Inh.-Aktie = 1 St., 1 Nam.-Aktie (seit 1923) = 12 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrücklagen, höchstens 12 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div.; 7½ % Tant. an A.-R. (ausserdem pro Mitgl. M. 750 feste Vergüt., der Vors. aber M. 1500), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1921: Aktiva: Areal 1 140 871, Gebäude 1 238 300, Betriebsanlagen 9, Hypoth. 85 000, Wertp. 214 473, Kassa 9427, Wechsel 16 350, Debit. inkl. Bankguth. 6 015 161, Bestände 6 946 843. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. I 600 000, do. II 300 000, Steuerrückl. 420 000, Interims-K. 365 000, Talonsteuer 15 000, Hypoth. 80 000, unerhob. Div. 22 564, Kredit. 1 236 797, Gewinn 2 627 074. Sa. M. 15 666 435. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 2 977 426, Abschreib. 265 679, Delkr. 69 008, Gewinn 2 627 074. – Kredit: Vortrag 11 169, Zs., Miete, Diskont usw. 43 348, Fabrikat.-K. 5 884 671. Sa. M. 5 939 188. Bilanz am 30. Juni 1922: Aktiva: Areal 1140 871, Gebäude 1 206 600, Betriebsanlagen 9, Kaut. u. Eff. 23 536, Kassa 28 829, Wechsel 105 163, Debit. 9 336 732, Bankguth. 5 780 268. Bestände 11 596 785. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. I 765 000, do. II 500 000, Talonsteuer 35 000, unerhob. Div. 38 152, Interims-K. 3 950 000, Kredit. 3 030 416, Anzahl. 6 477 335, Arb.-Unterst.-F. 200 000, Gewinn 4 222 890. Sa. M. 29 218 795. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 6 448 869, Abschr. 755 082, Gewinn 4 222 890. – Kredit: Vortrag 42 074, Kontokorrent-K. 3109, Zs., Miete, Diskont 210 950, Fabrikat.-K. 11 170 707. Sa. M. 11 426 841. Kurs Ende 1913–1922: 124, –*, –, 265, –, 139.50*, 147, 319.50, 660, 5800 %. Eingef. in Dresden. Dividenden 1912/13–1921/22: 8, 5, 12, 24, 24, 24, 10, 24, 20, 35 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alfred Escher. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat M. Beutler, Chemnitz; Stellv. Rentner Herm. Escher Ing. Rud. Scheibner, Köln; Komm.-Rat Hans Vogel, Bankier F. Metzner, Chemnitz; Fabrikbes Kurt Schreiterer, Reichenbach i. V. Zahlstellen: Chemnitz: Ges.-Kasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt, F. Metzner; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt.