Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 907 Direktion: Hans Zirngibl. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Hans. Göggl, Ing. Aug. Göggl, Bankdirektor a. D. Otto Ecke, Justizrat Dr. Aug. Neithardt, Ing. Alfred Schlomann, Rechtsanw. Dr. Aug. Fürnrohr, München. 8 Waggonfabrik Jos. Rathgeber Akt.-Ges. in München-Moosach. Gegründet: 21./10. 1911 mit Wirkung ab 1./5. 1911; eingetr. 9./11. 1911 in München. Gründung siehe dieses Handb. 1916/17. Zweck: Übernahme, Fortführ. u. Ausgestalt. der unter der Firma Jos. Rathgeber be- triebenen Waggonfabrik; Herstell. u. Verkauf aller zum Bau u. zur Ausrüst. von Eisen- bahnen u. anderen Transportmitteln erforderlichen Gegenstände, Reparaturen derartiger Fabrikate, Übernahme aller in diese u. ähnliche Fabrikationszweige einschlägigen Arbeiten sowie der Handel mit diesen Artikeln. Die Ges. stellt hauptsächlich Eisenbahnwagen für Personen- u. Güterverkehr, ausserdem Strassenbahnwagen, Chassis u. Wagenkasten für Lastautos u. Fensterhebevorrichtungen her. Ca. 750 Beamte u. Arb. Das Fabrikgrundstück liegt am Bahnhof Moosach u. hat eine Grösse von 159 565 qm; die Fabrik ist mit der Staats- bahn durch ein Anschlussgleis verbunden. Überbaut sind 27 773 qm, u. zwar umfassen Verwaltungsgebäude, Betriebsbureau u. Kantinengebäude 1015 qm, die Werkstätten 22 989 qm u. die Schuppen 3769 qm. Die ganze Fabrikanlage umfasst 3 Doppelhallen u. 14 Einzel- gebäude. Von den drei Doppelhallen nimmt eine die Montage auf sowie die mechanische Werkstätte u. Schlosserei, die zweite enthält die Aufschlagswerkstätte für Personen- u. Güterwagen, die dritte ist für die Lackiererei bestimmt. Eigene Hallen dienen der Schmiede, der Holzbearbeitung, Flugzeugreparatur, der Schreinerei, der Poliererei u. der Sattlerei. Ferner ist ein zweigeschossiges Magazin u. eine Sägehalle sowie eigene Holztrocknerei vor- handen. Das Kesselhaus birgt drei Dampfkessel, die die Fernheizung der Werkstätten be- sorgen, ausserdem werden noch fünf Dampfhämmer der Schmiede in Tätigkeit gesetzt, 340 Maschinen werden durch Elektrizität getrieben. Die ganze Anlage wird von 8562 m befahrbarem Gleis durchzogen; es sind drei Schiebebühnen vorhanden. Zugänge auf An- lage-Kti 1918/19–1921/22: 219 002, 95 000, –, 1 576 497. Umsatz 1918/19–1920/21: M. 8 762 142, 19 846 361, 61 454 360. 191 4/15–1917/18 auch Aufträge für den Heeresbedarf. 1918/19 Um- stellung des Betriebes zur Friedenswirtschaft. Reingewinn 1918/19–1920/21: M. 556 591, 1748 394, 4 449 077. Die Ges. gehört dem Verein deutscher Waggonfabriken in Charlotten- burg an. Die Ges. beschäftigt 850 Beamte u. Arbeiter. Kapital: M. 26 400 000 in 25 000 St.-Aktien u. 1400 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht zur Verstärkung der Betriebs- mittel lt. G.-V. v. 27./7. 1918 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1/5. 1918, übern. von einem Bankenkonsort. zu 135 % plus 6 % Zs., davon angeboten M. 833 000 den bisher. Aktionären 3:1 V. 8.–22 /8. 1918 zu 1e Kurse. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 16./12. 1919 um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./11. 1919, angeb. den alten Aktionären zu 135 % plus 6 % Stück Zs. ab 1./11. 1919. Nochmalige Kap.- Erhöh. lt. G.-V. v. 20. /9. 1920 um M. 4 500 000 in Stamm-Aktien u. um M. 1 000 000 in Vorz.-Aktien. Von den neuen 4500 St.-Aktien wurden 2750 zu 100 %, die übrigen 1750 neuen St.-Aktien wurden zu 135 % ausgegeben, diese angeboten den alten Aktionären zu ebenfalls 100 %, wobei 35 % des Nennwertes von der Ges. eingezahlt wurden; die 1000 Vorz.-Aktien wurden von einer Bankgruppe zu 100 % übern. Die Vorz.-Aktien können vom 30/4. 1927 ab zu 110 % von der Ges. eingezogen werden Weiter erhöht lt. G-V. v 2./12. 1921 um M. 4 000 000 in St.-Akt. u. um M. 400 000 in 6 % Vorz.-Akt. mit 6 fachem Stimmrecht. Von den M. 4 000 000 St.-Akt., div.-ber. ab 1./5. 1921, wurden M. 3 000 000 zu 100 % 10: 3 angeboten, restl. M. 1 000 000 St.-Akt. zu 300 % von einer Bankgruppe übernommen ebenso wie die Vorz.-Akt. zu 100 % u. mit 25 % einbezahlt. Diese können vom 30./4. 1927 ab zu 110 % von der Ges. eingezogen werden. Lt. G.-V. v. 24./10. 1922 erhöht um M. 11 000 000 in 11 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./11. 1922, angeb. im Verh. 2: 1 zu 300 %. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. von-1911, Stücke à M. 1000 u. 500, rück- zahlbar zu 102 %. Zs. 1./5. u. 1./11: Tilg ab 1921 bis 1950 durch jährl. Auslos. von mind. M. 50 000 spät. im August auf 1./11.; ab 1921 verstärkte Tilg. zulässig. Zahlst. wie bei Div. Eingeführt in München im Nov. 1913. In Umlauf Ende April 1922: M. 1 452 500. Kurs Ende 1913–1921: 98.50, 99*, –, 92, –, 98*, 107, 107, 115 %. II. M. 1 000 000 in 4½ Teilschuldverschreib. von 1919, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Bayerischen Handelsbank. Zs. 1./2. u. 1./8.; Tilg. ab 1930 durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf im Nov. auf Febr.; ab 1930 ver- stärkte Tilg. oder Totalkünd. mit dreimonatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypothek teils zur I. Stelle, teils im unmittelbaren Rang der 1911 eingetr. Anleihe. Coup.-Verj.: 4 J. (K), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende April 1922: M. 1 000 000. Kurs in München Ende 1921: 115 %. Eingef. daselbst im Juni 1921. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1. Vorz.-Aktie = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien (Max.) u. Nachz.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 8 % an A.-R. (ausserdem ein Fixum von zus. M. 5000), Rest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B.