1136 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. tätigkeit auf dem Gebiete der Starkstromtechnik an die Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. H. umfasst das Arbeitsfeld der Ges. zurzeit nur den Bau, Erwerb, Erweiterung und Betrieb, sowie die Finanzierung von Anlagen, die zur Ausnützung der Elektrizität dienen, die Be- teilig. bei gleichen oder verwandten Unternehm., sowie die Verwertung solcher Anlagen, Beteilig. u. Konz. Bau von elektrolytischen Schweiss-Apparaten u. Elektrolyseuren. Neuer- dings baut die Ges. Überlandzentralen in Bayern, so für Ansbach u. Umgegend, Nürnberg- Fürth und Umgebung. Die Ges. besitzt nom. M. 23 924 000 Vorz.-Aktien der Continentalen Ges. für elektr. Unter- nehm. in Nürnberg, gebucht zu 85 %, ausserdem M. 662 000 St.-Akt. Die Beziehungen beider Ges. sind durch vertragl. Festsetzungen gewährleistet. Die G.-V. v. 9./3. 1903 genehmigte einen mit Siemens & Halske A.-G. geschlossenen Ver- trag zwecks Bildung einer besonderen Ges. zur Übernahme der Fabrikat.- u. Betriebsabteil. beider Firmen auf dem Gebiete der Starkstromtechnik. Siehe hierüber die mit M. 90 000 000 St.-Kapital errichtete Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. II. in Berlin-Nürnberg. (Siehe diese Ges.) Die a. o. G.-V. v. 28./12. 1920 hat den Abschluss eines Interessengemeinschaftsvertrages der Ges. mit der Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- u. Hütten-A.-G., Dortmund, der Gelsenkirchener Bergwerks-A-G., Gelsenkirchen u. der Siemens & Halske A.-G., Berlin, welchem sich der Bochumer Verein für Bergbau u. Gussstahlfabrikation 1921 anschloss, (Siemens-Rheinelbe, Schuckert-Union) genehmigt, zufolgedessen die sämtlichen Ges. ihre geschäftlichen Belange mit Wirkung vom 1 /10. 1920 ab zusammenschliessen u. auf gemein- schaftlichen Gewinn arbeiten, der dann nach einem festen Schlüssel auf die Ges. verteilt wird. Neuerdings Beteilig. an der Fritz Haas & Co. G. m. b H. in Nürnberg (Apparate, Masch. etc.) u. der Siemens-Bauunion G. m. b. H. Komm.-Ges., sowie Übernahme der Aktienmajorität der Beton-Schleuder werke A.-G. in Nürnberg. Das Kto Elektr. Zentralen in eig. Verwalt. enthält die Anlagen Nordhausen (Strassenbahn u. Elektrizitäts-Werk) u. Starnberg (Elektrizitäts-Werk). – Auf Eff.-K. sind gebucht die Werte: Aktien der Continent. Ges. für elektr. Unternehm., Nürnberg (wie oben); Gross- kraftwerk Franken A.-G., Nürnberg; Fränkisches Überlandwerk A.-G., Nürnberg; Hamburg. Electrizitäts-Werke, Hamburg; Kreis Elektrizitätsversorgung Unterfranken A.-G. Würzburg; Osterreich. Siemens-Schuckert-Werke, Wien: Rheinische Elektriz.-A.-G., Mannheim; Russ. Akt.- Ges. Siemens-Schuckert, St. Petersburg; Sociedad Electro-Quimica de Flix, Barcelona; Société Industrielle d'Energie Electrique, Paris; Würzburger Strassenbahnen Akt.-Ges., Würzburg; Zwickauer Elektrizitätswerk- u. Strassenbahn-Akt.-Ges., Zwickau, sowie einzelne Stücke von Aktien u. Oblig. verschiedener Gesellschaften u. 3 u. 3½ % Bayer., Preuss. u. Hamburg. Staatsanleihen, die zur Bestellung von Kaut. verwendet werden u. 4½, 5 u. 5½ % Deutsche u. Ungar. Reichsanleihen. Das Elektrizitätswerk Nordhausen a. H. wurde von der Stadt über- nommen. Für die Würzburger Strassenbahnen A.-G. hat die Ges. eine Div.-Garantie von 6 % auf das M. 2 000 000 betragende A.-K. nach vertragsmäss. Dotierung des Ern.-F., Amort.-F. u. R.-F. übernommen, zu deren Ergänzung die Schuckert-Ges. die event. erforderl. Zuschüsse zu leisten hat. Für 1917/18 u. 1918/19 erbrachte der Betrieb die gewährleistete Dividende von 6 %. Bei einem Erträgnis über 6 % hinaus partizipiert die Schuckert-Ges. an dem Gewinn. Das Abkommen ist beiderseits mit 6 monat. Frist kündbar, doch besteht für die Schuckert-Ges. das Recht hierzu nur dann, wenn die Einnahmen aus dem Betriebe dreier hintereinander folgender Jahre zur Zahlung einer Div. von 6 % ausgereicht haben. Die Schuckert-Ges. erwarb im Okt. 1908 die Mehrzahl der Aktien der Würzburger Strassenbahnen; seitdem weitere Aktien dieser Ges. erworben. Seit 1920 liegt der Betrieb wegen der wirtschaftl. Unmöglichkeit der Betriebsführ. still. In dem hierwegen von der Stadt Würzburg eingeleiteten Rechtsstreite gegen die Würzburger Strassenbahnen-A.-G. hat die Stadt Würzburg die Befreiung der Betriebspflicht nunmehr anerkannt. Aus dem gleichen Grunde hat Schuckert die Aufrecht.- erhaltung der Div.-Garantie u. des Pachtvertrages abgelehnt gegenüber der Strassenbahnges. Der Rechtsstreit wegen Wiederaufnahme des Betriebes ist durch Vergleich 1921 beigelegt. Die Ges. übernahm auf die Dauer von 5 Jahren die Sicherstell. einer 6 % Div. auf die nicht im Besitz der Ges. befindl. Aktien u. Gewährung eines Ausgabezuschusses von jährl. M. 30 000. Kapital: M. 140 000 000 in 70 000 St.-Aktien u. 70 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 12 000 000, Erhöh. lt. G.-V. v. 7./2. 1896 um M. 6 000 000; lt. G.-V. v. 12./2. 1897 um M. 4 500 000; lt. G.-V. v. 11./7. 1898 um M. 5 500 000; weiter erhöht lt. G.-V. v. 12./7. 1899 um M. 14 000 000. Die (1.-V. v. 4./1. 1907 beschloss nochmals Erhöh. des A.-K. um M. 8000000. Die a. o. G.-V. v. 7./2. 1911 beschloss weitere Erhöh. um M. 10 000 000 (auf M. 60 000 000) in 10 000 Akt. mit halber Div.-Ber. für 1910/11. Alsdann beschloss die G.-V. v. 7./2. 1912 nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 10 000 000 (auf M. 70 000 000). Im Zusammenhang mit dem Interessengemeinschaftsvertrag (siehe oben) beschloss die a. o. G.-V. v. 28./12. 1920 die Kapital-Erhöhung um M. 70 000 000 in 70 000 Inhaber-Aktien à M. 1000 mit einfachem Stimmrecht u. Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahl. vor Aus- schüttung einer Div. an die St.-Aktionäre. Bei einer event. Liquid. oder bei Kündigung sind die Vorz-Aktien rückzahlb. mit 115 % vor den St.-Aktien. Von der Gewinnverteil bleiben die Vorz.-Aktien ausgeschlossen, welche sich während des Bestehens eines Interessengemeinschafts- vertrages im Eigentum einer der der Interessengemeinschaft angehörenden Ges. befinden.