1454 Fabriken für Chemikalien etc. Holzverkohlungs-Industrie Act.-Ges. in Konstanz. Gegründet: 15./12. 1902; eingetr. 16./12. 1902. Gründung s. Jahrg. 1903/1904. General- Repräsentanz in Wien. Zweck: Vornahme aller Geschäfte u. Handlungen, welche direkt oder indirekt mit der trockenen Destillation des Holzes in Verbindung stehen, insbes. Herstellung u. Handel von Holzverkohlungsprodukten, sowie Präparation derselben für bestimmte Zwecke u. Fabrikat.- Zweige; ferner Herstellung von chem. Produkten und Handel in solchen. Die Ges. ist als eine Art von Trust u. als Erwerbs-Ges. zugleich tätig; sie wurde gegründet, um nach dem Zusammenbruche der Kasseler Trebertrocknungs-Ges durch Erwerb der lebensfähigen Tochterunternehm. derselben die Verhältnisse der Holzverkohlungsindustrie zu sanieren. So kaufte sie in Deutschland die Geschäftsanteile einer Reihe von Holzverkohl. u. chem. Fabriken, die bis zum J. 1919 als Tochterges. (G. m. b. H.) betrieben, später aber sämtlich in eigene Zweigniederlass. umgewandelt wurden, u. zwar Bruchhausen, Brilon-Wald, Hannover mit Münder, Hochspeyer, Bodenfelde, Amöneburg, Wildau, Frankf. a. O., Schwein- furt. Ferner ist die Ges. in erheblichem Masse beteiligt an den in der Tschechoslowakei gelegenen Bantlin'sche Chemische Fabriken A.-G. in Perecin u. an der Union A.-G. für chem. Industrie in Prag, Werk Aussig, u. besitzt auch Interessen in den übrigen Ländern der ehemaligen österr.-ungar. Monarchie, sowie in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Beteilig. einschl. Effekten verzeichnet die Bilanz per 31./3. 1922 zum Werte von M. 10 551 277. 192021 wurden die in Aue i. W u. Schleiden i. Eifel belegenen Holzver- kohlungen der Chem. Werke „Marienglück“, Huckendick & Co., Köln-Lindenthal, über- nommen. Diese Betriebe werden in unveränderter Weise als Zweigniederlass. der Ges. fortgeführt. Die Ges. hat den gesamten Akt.-Besitz der Chemische Fabrik Wagenmann, Seybel $& Co. A.-G., Wien, veräussert. 1921/22 nahm die Ges. Interesse an der Atlas A.-G. Chemischen Fabrik in Mölkau b. Leipzig u. erwarb die Aktienmehrheit der Chemischen Fabrik von P. E. Devrient A.-G. in Zwickau. Kapital: M. 140 000 000 in 120 000 St.-Aktien u. 20 000 Vorz. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 7 000 000. Erhöht bis 1911 auf M. 14 000 000. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 4./7. 1913 um M. 4 000 000. Weitere Erhöh. um M. 27 000 000 lt. G.-V. v. 4./1. 1921 in 22 000 St.-Akt., wovon 18 000 Stück im Verh. 1: 1 den alten Aktion zu 115 % angeb. u. in 5000 dreistimmigen Nam.-Vorz.-Akt., mit Vorz.-Div. bis 7 % mit Nachbezugsrecht unter Ausschluss weiterer Gewinnbeteilig. Die Vorz.-Akt. wurden einem Kons. überlassen, bestehend aus Deutsche Gold- u Silberscheideanstalt, der früheren Bank für Handel u. Ind und der ehemaligen Pfälzischen Bank. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 9./5. 1922 um M. 45 000 000 in 40 000 St.-Akt. u. 5000 Nam.-Vorz-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1922, erstere übern. von einem Konsort. unter Führung der Darmstädter u. Nationalbank, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 1 v. 1./6.–22./6. 1922 zu 315 %. Die Vorz.-Akt sind den früher begeb. gleichber. Lt. G.-V. v. ? erhöht um M. 50 000 000 in 40 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 3 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 5 % Tant. an A. -R. (bei mehr als 6 Mitgliedern je 1 % mehr, höchstens 10 %), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Kassa, Bankguth. u. Wechsel 20 016 097, Debit.: Tochterges. 40 623 125, vefsehfiedene 66 902 873, Hyp.-Forder. 600 000 Vorräte 24 451 492, freie Effekten u. Beteil. 10 551 277, Kaut-Effekten 2041, Werk Liesing 683 200, Patente 1, Versicher.-Vorauszahl. 1, Grundstück- u. Gebäude-K. 10 976 796, Masch. u. Apparate 1 690 458. – Passiva: St.-A.-K. 40 000 000, Vorz.-A.-K. 5 000 000, R.-F. 9 008 694, unerhob. Div. 226 310, Kredit.: Tochterges 7 300 156, verschiedene 95 734 148, Hyp.-Schulden 747 340, Erneuer.-F. 1 400 000, Abschreib. 575 411, Beamten-Pens.-Res. 3 050 000 (Rückl. 1 000 000), Arb.-Pens.-Res. 2 500 000 (Rückl. 1 000 000), Vorz.-Div. 218 750, Div. 8 000 000, Bonus 2 000 000, Vortrag 736 551. Sa. M. 176 497 363. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 22 816 599, Abschreib. 575 411, Rein- gewinn 12 955 301. – Kredit: Vortrag 679 159, Gesamtgewinn 35 668 152. Sa. M. 36 347 312. Kurs Ende 1913–1922: 296.75, 268*, –, 275, 408, 210, –, 670, 1000, 8500 %. Notiert in Frankf. a. M. Am 10./7. 1909 rand die Einführ. an der Wiener Börse zum ersten Kurse von K 1920 statt. Dividenden 1912/13–1921/22: 15, 15, 11, 15, 17, 22, 5, 15 4W 5, 15 w 5, 20 – 5 % Bonus. Ö.V.: 4 J. (K9 Direktion: Komm.-Rat Heinr. von Hochstetter, Fritz Schneider, Jul. Frölich. Aufsichtsrat: (mind. 6) Vors. Dir. Dr. e. h. Louis Fadé, Frankf. a. M.; Stellv. Bank-Dir. Dr. Paul Hammerschlag, Wien; Dir. Emil Ehrlich, Budapest; Rechtsanwalt Dr. Jos. Kranz, Otto von Seybel, Wien; Hugo Bantlin, Konstanz:; Dr. Hugo Fürth, Wien; Bank-Dir. Jean Andreae, Berlin; Dir. Dr. Georg du Bois, Dir. Hans Schneider, Dir. Dr. Ernst Busemann, Frankf. a. M.; Dr. Herm. Kahlenberg, Wien; Komm.-Rat Jos. Schayer, Ludwigshafen; Geh. Justizrat Dr. Joh. Junck, Leipzig; Hofrat Béla Veith, Bukarest. Zahlstellen: Deutschland: Ges.- Kasse, sämtl. Niederlass. der Darmstädter u. National- bank; Mannheim: Kheinische Creditbank u. deren Fil.; Wien: Oesterr. Credit-Anstalt f. Handel u. Gewerbe; Budapest: Ungar. Allgem. Creditbank.