Fabriken für Chemikalien etc. 1457 von chem. Produkten verschied. Art. Der gesamte Grundbesitz umfasst ca. 22 083 ha davon bebaut 13 780 ha. In sämtl. Betrieben sind rund 30 Beamte und 250 Arbeiter beschäftigt. Notwendige umfangreiche Aufräumungs- u. Instandsetzungsarbeiten erforderten 1920/21 M. 908 000, die Ersatzbeschaff. von Werkseinricht. M. 500 000. Die allgemeine Abwärts- entwicklung in der Geschäftslage der Kaliindustrie i. J. 1920 hat das Jahresergebnis der Gewerkschaften Ilberstedt u. Anhalt ungünstig beeinflusst. Eine Ausbeute konnte nicht verteilt werden. Mitte April 1921 sah sich die Ges. veranlasst, ihren Besitz an Ilberstedt- u. Anhalt-Kuxen von je 751 Stück an die Gewerkschaft Riedel, Hannover, abzustossen. Sie tauschte ihre 1502 Kuxe gegen 1875 voll bez. Akt. der Alkaliwerke Ronnenberg. Ausserdem übernahm die Gewerksch Riedel die Erledigung sämtl. Lasten u. Schulden der Gewerkschaften. Die Notwendigkeit dieser TIransaktion wurde damit begründet, dass die Schuldenlast von Ilberstedt u. Anhalt eine erhebliche Anspannung erfuhr, welchem Umstand die Conocordia bei ihrem kleinen A.-K. nicht gewachsen war. Zur Sicherstellung der Kohlen- versorgung wurde die Gewerkschaftsgrube Marie bei Preusslitz (Anhalt) erworben. Die Ges. besitzt sämtl. Geschäftsanteile der Chem. Fabrik Friedrichshütte m. b. H. in Leopoldshall. Die Gew. u. Verluste der Beteil, bei der Friedrichshütte sind in der Bilanz der Concordia enthalten. Beide Werke betreiben die Herstell. von Chlorkalium, Kalidüngesalzen, Chlor- magnesium, Kieserit, Bittersalz, Brom u. die Erzeugung von chem. Produkten verschiedener Art. Es wurden an Rohsalzen verarbeitet: 1918/19–1921/22: 214 388, 220 869, 250 568, 224 994 dz Carnallit. Concordia u. Friedrichshütte sind seit . 1./11. 1919 Gesellschafter des Deutschen Kalisyndikates G. m. b. H. Berlin, mit einer Beteiligung von 1, 9331 Tausendstel für Concordia u. 2,3os2 Tausendstel für Friedrichshütte am Gesamtabsatz. Seit August 1921 sind beide Werke auch Gesellschafter des Deutschen Chlormagnesium-Verbandes G. m. b. H. mit einer Beteil. von 9.76 %. Unter Mitwirkung der Ges. wurde Juli 1921 der Deutsche Chlormagnesium-Verband G. m. b. H. gegründet, an dessen Absatz Ges. mit 9.79 % beteiligt ist. Kapital: M. 6 800 000 in 400 Aktien (Nr. 1–400) à M. 1500 u. 5900 Aktien à M. 1000, sowie 300 Stück 5 % Vorz.-Aktien (s. unten). Urspr. A.-K. M. 200 000 Tlr. in 400 Aktien à 500 Tlr., erhöht lt. G.-V. vom 10./4. 1888 um M. 200 000 auf M. 800 000 in 200 Aktien à M. 1000, dann lt. G.-V. vom 15./1. 1896 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, lt. G.-V. vom 14./10. 1899 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, nochmals erhöht lt. G.-V v. 29./5. 1906 um M. 900 000 (auf M. 2 100 000) in 900 Aktien mit halber Div.-Ber. für 1905/06. Diese letzte Kap.-Erhöhung erfolgte zwecks UÜbernahme aller Geschäftsanteile der Friedrichshütte und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Die Übernahme der Frie- drichshütte erfolgte gegen Überlassung von M. 500 000 neuer Aktien zum Ausgabe- preis und Zahlung von M. 600 000, sowie Abdeckung der liquiden Mittel der Friedrichs- hütte, abzügl. der Schulden gemäss Bilanz vom 1./1. 1906 mit M. 342 823. Der Betrieb der Chem. Fabrik Friedrichshütte m. b. H. geht seit dem 1./1. 1906 für Rechnung der Concordia, chemische Fabrik auf Aktien. Der Ausgabekurs für die neuen Aktien betrug 182.50 %. Die a. o. G.-V. v. 3./7. 1911 beschloss das A.-K. um weitere M. 900 000 durch Ausgabe von 900 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911 zu erhöhen, u. zwar zum Kurse von 190 %. Diese Kap.-Erhöhung erfolgte zum Zwecke des Ankaufs von 751 Kuxen der Gew. Ilberstedt zu Leopoldshall zum Preise von M. 1300 sowie von 751 Kuxen der Gew. Anhalt zu Leopoldsball zum Preise von M. 1000 für jeden Kux, u. von 1004 Stück zum Nennwerte von je M. 1000 = M. 1 004 000 von den im Gesamtbetrag von M. 2 000 000 zu 103 % rück- zahlbaren, von der Gew. Anhalt ausgegeb. 5 % Teilschuldverschr. zum Kurse von 97 %. Über das Bezugsrecht und über die Gewerkschaften Ilberstedt und Anhalt s. Jahrgang 1920/21. Die a. o. G.-V. v. 15./6. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 300 000 in 300 Stück 5 % Vorz.- Akt. ohne Recht auf Nachzahl., div.-ber. ab 1./1. 1920, mit 6fach. St.-R., übern. von 2 der Verwalt. zuverlässigen Firmen zu 110 %. Die Vorz.-Akt. sind nur mit Genehm. des A.-R. übertragbar u. können v. 31./12. 1929 ab zu 115 % aus dem Gewinn der Ges. getilgt werden. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./11. 1921 um M. 1 000 000 neue St.-Akt. zu M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1922, die an A. Reissner Söhne in Berlin begeben u. davon M. 600 000 (5: 1) zu pari u. M. 400 000 (8: 1) zu 300 % angeboten werden. Weiter erhöht lt. G.-V. v 27./11. 1922 um M. 2 500 000 in 2500 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922, wovon M. 1 000 000 den bisher. Aktionären im Verh. 4: 1 zu 400 % angeboten werden sollen. M. 1 500 000 St.-Aktien gehen an die Tochterunternehm. der Ges., die Gew. Grube Marie. Anleihe: M. 8 000 000 Teilschuldverschr. à M. 1000 zu 5 % von 1921, pfandrechtlich sichergestellt, rückzahlbar mit 103 %; jährl. Tilg. von je M. 250 000 ab 1./9. 1926, verstärkte Tilg. oder Rückzahl. mit 6 monatl. Frist nicht vor 1./3. 1927. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 1000 Aktienbesitz = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 20 % des A.-K., ist erfüllt), event. besondere Abschr. u. Rückl., 5 % an Vorz.-Aktien, 5 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (eine feste Jahres- vergüt. von M. 5000 für jedes Mitgl. u. M. 10 000 für den Vors.), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, dann Überweisung an Unterst.-F. nach Belieben der G.-V., Rest Super-Div. an St.-Aktien. Bilanz am 30. Juni 1922: Aktiva: Kassa u. Postscheckguth. 197 573, Wertp. u. Beteil. 1 812 830, Grundst. u. Geb. 820 000, Fabrikeinricht. 600 000, Eisenbahnwagen 1, Eisenbahn- anl. 1, Glaubersalzanl. 1, Arb.-Wohnh. 1, Liegenschaft. Askania 1, Automob. 1, Geschäftsant. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. II. 92