1548 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Ges. in Arnsdorf und Querseiffen umfassen 40,75 ha; die freien Terrains gestatten noch bauliche Ausnutzung in grösserem Umfange u. werden zur Zeit landwirtschaftl. bearbeitet; sie setzen sich zus. aus 29 ha 16 a 96 qm Acker und Wiesen, 5 ha 62 a 8 qm Wald, 1 ha 35 a 65 qm Unland nebst dazu gehörigem lebenden und toten Inventar. Die an der grossen u. kleinen Lomnitz im Kreise Hirschberg i. Schl. gelegene Fabrik ist an die Riesengebirgsbahn-Station Arnsdorf angeschlossen, die zweite Dampfschleife hat ebenfalls Eisenbahnanschluss. Die Papierfabrik arbeitet mit zwei Papiermasch. von 1,640 und 2,300 m beschnittener Papierbreite. 1900/1901 ist neu hinzugekommen ein Satinierwerk, eine Pappenmasch. u. eine Brunnenanlage. Die Produktion von Holzstoff wird hergestellt ausser in 4 Dampfschleifen von zus. rund 1300 HP. in 2 Holzschleifereien; Wasserkräfte dieser 2 Werke ca. 400 PS. 1909/10 wurde, um die Produktion zu erhöhen, die grosse Papiermasch. in einen Schnelläufer umgebaut, ferner die Verstärkung der Betriebs- dampfmasch. vorgenommen. 1 neue Dampfmasch. von 150 PS., 1 grosser Holländer, 1 neue Wasserleitung, eine selbsttätig ablegende Querschneidemasch. in Betrieb genommen u. die dazu gehörigen Baulichkeiten errichtet. 1911/12 Erwerb der Waldhaus-Schleiferei in Brückenberg für ca. M 60 000. Das Unternehmen rentierte sich schon seit einer Reihe von Jahren nicht, haupt- sächlich wegen der Mängel der maschinellen Einrichtungen. Da die von der G.-V. vom 8./8. 1919 beschlossene Zuzahlung von 50 % auf die Aktien keinen ausreichenden Betrag ergab, so wurde die Liquidation und der Verkauf des Unternehmens an die Stettiner Papier- und Pappenfabrik A.-G. beschlossen (lt. G.-V. v. 30./12. 19190. Den Erlös aus der Liquidation schätzt die Verwaltung nach Deckung der Obligationen Schuld und sonstigen Verbindlichkeiten auf 62.5 %. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1921: Aktiva: Bankguth. 657 703, Kassa 6136, Verlust 397 877. — Passiva: A.-K. 1 000 000, Rückstell. 61 717. Sa M 1 061 717. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 338 496, Geschäftskosten 59 380. Sa. M. 397 877. – Kredit: Verlust M. 397 377. Kurs Ende 1913–1922: 64.75. 40*, –, 76, 141, 75, 58.25, 75, –, – %. Eingeführt durch das Bankhaus Abraham Schlesinger in Berlin. Erster Kurs 15./3. 1900: 108 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1908 09–1918/19: 5½, 9, 9, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 0 %. C.-V.: 4 J. ab 30./9. Liquidator: Albert Fischer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Hans Schlesinger, Berlin; Stellv. Gen.-Dir. J. Hildebrand, Zillerthal; Rechtsanw. Dr. Otto Reier, Hirschberg i. Schl.; Dir. Ernst Rumpelt, Grafenau. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Berlin: Abraham Schlesinger; Breslau u. Hirschberg i. Schl.: Schles. Bankverein (Fil. d. Deutschen Bank) u. dessen sonst. Filialen. Oberbayerische Zellstoff- und Papier-Fabriken Akt.-Ges. Sitz in Aschaffenburg. Gegründet: 19./11. 1904 mit Wirkung ab 1./7. 1904; eingetr. 14./1. 1905. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die Firma lautete bis 1907 Papierfabrik am Baum mit Sitz in Miesbach. Sitz lt. G.-V. v. 31./8. 1907 nach München u. dann lt. G.-V. v. 10./7. 1911 nach Aschaffen- burg verlegt. Zweck: Bau und Betrieb, Ankaut und Verkauf von Zellulose- und Papierfabriken und verwandten Betrieben sowie der Handel in allen einschlägigen Artikeln. Übernahme des von der Firma „Papierfabrik am Baum bei Miesbach, Ges. m. b. H.“ mit dem Sitz am Baum, Gemeinde Wies, betriebenen Papierfabrikations- und Handelsgeschäftes. Die Ges. baute 1907/10 eine grosse Zellstoff- u. Papierfabrik in Redenfelden am Inn. Im J. 1011/12 wurde eine durchgreifende Neuordnung der Fabrikationsweise u. der ganzen Organi- sation des Unternehmens, sowie der weitere Ausbau der Anl. durchgeführt. Seit 1917/18 sind die Fabriken an die Akt.-Ges. f. Zellstoff. u. Papierfabrikation zu Aschaffenburg verpachtet, in deren Besitz der grösste Teil des A.-K. ist. Kapital: M. 2 000 000 in 1983 Vorz.-Aktien u. 17 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 19./1. 1907 um M. 200 000 in 200, ab 1./1. 1907 div.-ber. Aktien. Die G.-V. v. 31./8. 1907 beschloss zum Bau einer Zellstoff- u. Papierfabrik in Redenfelden Erhöhung um M. 1 500 000 (auf M. 2 500 000) in 1500 Aktien; von diesen neuen Aktien hat das Konsort. Pfälz. Bank etc. M. 600 000 zu pari übernommen, angeboten den alten Aktionären 4: 1 v. 5.–23./11. 1907 zu 109 %. Ueber die mehrfach. Wandlungen des A.-K., welches nun- mehr wie oben angegeben M. 2 000 000 beträgt, siehe dieses Handb. 1920/21 II. Hypothekar-Anleihe: Die Forderung der Pfälz. Bank von rd. M. 8 000 000 an die Ges. ist im Juli 1915 abgelöst worden durch Übernahme von M. 4 000 000 4½ % Hypoth.-Oblig. von 1916 der Ges. u. durch eine Barzahlung v. M. 4 000 000 seitens der A.-G. f. Maschinenpapier- fabrikation Aschaffenburg, die für die ganze Forderung der Pfälz. Bank Bürgschaft über- nommen hatte. In der Versamml der Oblig.-Besitzer v. 12./11. 1922 wurde die Deutsche Bank Fil Frankf. a. M als Treuhänder u Gläubigervertreter an Stelle des bisherigen bestimmt. In Umlauf Ende Juni 1922: M. 3 601 000. Hypotheken in Redenfelden: Ende Juni 1921 M. 13 128.