Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 1757 derselben ungefähr 200 m neue Strassenfront, und sind hierdurch 12–14 Baustellen ge- schaffen. Die Ges. verfügt jetzt über 15 628 qm Bauland, das für den Mühlenbetrieb nicht erforderlich ist. Der der Ges. gehörige Mühlenteich wird von der Gemeinde Tegel zu- geschüttet. Der Flächenraum dieses Terrains beträgt ca. 5000 qm bei ungefähr 60 m Strassenfront; die Grundstücke sind aufgeschlossen u. baureif, es kann deren Aufteilung erfolgen. Die Gebäude bestehen aus ein Wohnhaus, 3 Speichern, 1 Mühlengebäude, 1 Masch. u. 1 Kesselhaus, Kontorgebäude, Sackspeicher, 2 Familienhäusern etc. 1910/11 Bau eines Speichers mit ca. M. 200 000 Kostenaufwand. Am 27./6. 1912 zerstörte ein Brandunglück beide Mühlen; die Versich.-Ges. vergüteten ca. M. 600 000, doch hat der Neubau, der 1912/13 errichtet wurde, ca. M. 500 000 mehr erfordert; Betriebseröffn. im Aug. 1913. Die Ges. hat in der Bauzeit ihren Betrieb wesentl. eingeschränkt u. arbeitete nur in einer kleinen pacht- weise übernommenen Mühle in Rathenow u. betrieb Mehlhandel. Am 10./3. 1915 neues Brandunglück, wodurch ein Teil des neuen Werkes vernichtet wurde. Nachdem die Masch. u. Kesselanlagen völlig unversehrt geblieben, wurde in den vorhandenen grösseren Ge- bäuden mit einer Interimsanlage der Mühlenbetrieb wieder aufgenommen. Diese Anlage hat ¾ der früheren Leistungsfähigkeit erreicht u. entspricht den der Mühle zugewiesenen Rohmaterialmengen. Inzwischen wurde der Neubau der Humboldtmühle in grösstem Stil u. mit Ausnützung der neuesten technischen Errungenschaften durchgeführt u. 1917/18 vollendet. 1915/16–1919/20 war die Ges. nur in Lohnmüllerei, besond. für die Reichsgetreide- stelle beschäftigt, 1921/22 jedoch nur noch mit 54 % der Gesamtleistung. Kapital: M. 60 000 000 in 624 abgest. Aktien, 376 Aktien von 1905, 500 Stücke von 1910 1500 Stücke von 1920, 9000 Stück von 1922 u. 48 000 von 1923, sämtl. à M. 1000 u. gleichber. Urspr. M. 1 000 000. Nach verschiedenen Wandlungen betrug das A.-K. 1905 nur noch M. 500 000. Näheres hierüber s. Jahrg. 1921/22. Dann erhöht zur Verstärkung d. Betriebsmittel lt. G.-V. v. 15./10. 1910 um M. 500 000 in 500 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1910, begeben an Mitteldeutsche Privatbank zu 136 %, angeboten den alten Aktionären 2: 1 v. 15.–29./11. 1910 zu 139 %. Agio mit M. 146 508 in R.-F. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./4. 1920 um M. 1 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, begeben zu 125 %, angeboten den alten Aktion. zu 125 %. Die G.-V. v. 13./3. 1922 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, div.-ber ah 1./1. 1922, übern. zu 182 %, angeboten zu 200 %. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 26./10. 1922 um M. 6 000 000 in 6000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922, übern. von einem Konsort. (Commerz- u. Privatbank) zu 260 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 1 zu 300 %. Lt. G.-V. v. 15./3. 1923 erhöht um M. 48 000 000 (also auf M. 60 000 000) in 48 000 Akt à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1923. Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Teilschuldverschr. lt. G.-V. v. 13/3. 1922. Rückzahlb. zu 102 % ab 1927. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 2000 für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1922: Aktiva: Grundst. 456 800, Masch. 316 492, Gebäude 544 794, Utensil. 1, Wagen, Pferde u. Geschirre 1, Graben 1, Anschlussgleis 1, Waren 21 977 600, Säcke 474 020, Kohlen 404 900, Material. 40 000, Eff. 582 725, Kassa 198 005, Debit. 6 946 562. —– Passiva: A.-K. 6 000 000, Oblig. 4 000 000, Oblig.-Agio-K. 80 000, Oblig.-Zs. 50 000, K.-F. 2 840 500, Talonsteuer-Res. 30 000, Wagen-, Pferde- u. Geschirr-Rückstell. 12 400, unerhob. Div. 6540, Kredit. 14 962 812, Werkerhalt. 2 000 000, Gewinn 1 959 651. Sa. M. 31 941 904. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 52 184, Teuerungszulage 155 425, Material. 389 775, Kohlen-K. 1 798 805, Handl.-Unk. 1 915 464, Krankenkassen- u. Inv.-K. 146 053, Löhne 2 013 088, Steuern 2 668 756, Gewinn 1 959 651 (davon R.-F. 159 500, Vergüt. an Vor- stand 187 500, Div. 1 350 000, Tant. an A.-R. 188 333, Vortrag 74 318. – Kredit: Vortrag 31 240, Miete 5412, Waren 11 062 550. Sa. M. 11 099 204. Kurs Ende 1913–1922: 130, 133.50*, –, 140, 155, 175*, 216, 332, 970, 5000 %. Eingef. in Berlin am 18./12. 1906 zu 123 %. Dividenden 1912/13–1921/22: 0, 6, 10, 10, 10, 10, 10, 12, 16, 30 %. 4 J. (K.) Direktion: H. Buslepp, Kurt Kaminsky. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Mor. Schultze, Magdeburg; Stellv. Leop. Badt, Charlottenburg; Rentier Otto Körner, Magdeburg; Sophus Fibig, Rechtsanw. Carl Fried- länder, Geh. Komm.-Rat H. Frenkel, Dir. Richard Wolff, Berlin; Komm.-Rat Theodor Frank, Kaufm. Ludwig Hoftnung, B.-Charlottenburg; Dir. Dr. Hugo Fleischmann, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Eig. Kasse, Deutsche Bank, Bank für Testilindustrie; Berlin u. Magdeburg: Commerz- u. Privatbank. Bernburger Saalmühlen, Aktien-Gesellschaft in Bernburg. Gegründet: 1887. Zweck: Betrieb der 1888 eingerichteten, von der Anhaltischen Finanz-Direktion ab 28./8. 1888 auf 20 Jahre gepachteten Saalmühlen; Vertrag bis 1930 verlängert. Durch ein schweres Brandunglück am 4./8. 1911 wurde der eigentliche Mühlenbetrieb gänzlich zerstört, wodurch der Ges. im J. 1911/12 ein nicht unbedeutender Betriebsverlust entstand.