46 Banken und andere Geld-Institute. Zweck. Betrieb von Bankgeschäften aller Art, insbes. Förderung der Handels- u. Wirtschaftsbezieh. zwischen Deutschland u. den Nachfolgestaaten der früh. OÖOsterr.-ungar. Monarchie durch Herbeiführ. des Zahlungsaustausches zwischen diesen Ländern. Kapital. M. 6 Mill. in Aktien zu M. 50 000, zu 115 % ausgegeben. Geschäftsjahr. Kalenderj. Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie 1 St. Direktion. Börsenrat E. Strasser; Stellv. Komm.-Rat P. Klebinder, Berlin. Aufsichtsrat. Reichsmin. a. D. Rechtsanw. Erich Koch, Berlin; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Hermann Paasche. Neckargemünd; Präsident des Österr. Nationalrats Dr. Richard Weiss- kirchner, Wien; Minister a. D. Dr. Albert Südekum, B.-Zehlendorf; Reg.-Rat Ernst Kle- binder, Wien; Rechtsanw. Adolf Kempkes, Charlottenburg; Minister des Ausseren u. Finanz- minister a. D. Dr. Gustav Gratz, Budapest; Syndikus Dr. Otto Hugo, Berlin; Gen.-Konsul Wilhelm Kaufmann, Dresden; Gen.-Konsul Egon Frankl, Grossindustr. Leo Hirsch, Wien. Deutsch-Ostafrikanische Bank in Berlin (D. K.-G.) SW. 11, Dessauerstr. 28/29. Gegründet: 6./1. 1905 als Kolonial-Ges.; eingetr. 22./3. 1905. Dauer zunächst bis 31./12. 1934. Verleihung der Korporationsrechte durch den Bundesrat 9./2. 1905. Gründer siehe bei Kap. Zweck: Regelung u. Erleichterung des Geldumlaufs u. der Zahlungsausgleichungen in Deutsch-Ostafrika sowie des Geldverkehrs dieses Schutzgebietes mit Deutschland und dem Auslande. Betrieb von Bankgeschäften einschl. der Notenausgabe nach Massgabe der er- teilten Konz. Eröffn. der Niederlass. in Daressalam 23./6. 1905, mit Verlust der Kolonie aufgelöst. Noten-Ausgabe: Konz. von 15./1. 1905. Die Ges. hatte das Recht, nach Bedürfnis ihres Verkehrs auf Rupien lautende Noten bis zum Zfachen Betrage des eingezahlten Grund- kapitals auszugeben. Die Noten dürfen nur auf Beträge von Rupien 5, 10, 20, 50, 100 oder ein vielfaches von Rupien 100 lauten. In Umlauf Ende 1914: Rupien 4 391 695. Die Bank war verpflichtet, für den Betrag ihrer in Umlauf befindlichen Banknoten jederzeit mind. in deutsch-ostafrikan. Landessilbermünzen, in indischen Rupien, in Reichsgoldmünzen, in fremden Goldmünzen, in Reichskassenscheinen oder in Reichsbanknoten in ihren Kassen im ostafrikan. Schutzgebiet als Deckung bereit zu halten; die Deckung für den Rest hatte in diskontierten Wechseln u. wechselähnl. Papieren, sowie in tägl. rückzahlbaren Guth. bei der Reichsbank, der Seehandlungssozietät sowie mit Genehmig. des Reichskanzlers bei anderen Banken, zu bestehen. Falls der Notenumlauf der Ges. sich auf mehr als den doppelten Betrag ihres in § 8 Abs. 1 der Konz. bestimmten Barvorrats beläuft, hatte sie von der Mehr- ausgabe von Banknoten eine Steuer von jährl. 5 % an den Fiskus des deutsch-ostafrikan. Schutzgebietes zu zahlen. Diese Steuer wurde nickt erhoben, solange der gesamte Noten- umlauf der Ges. den Betrag von Rupien 500 000 nicht übersteigt. Der Umlauf der Banknoten hatte sich durch Ausgabe von Interimsnoten während des Krieges bedeutend erhöht; derselbe dürfte sich auf ungefähr Rps. 22 600 000 belaufen haben. Ende 1922 eingelöste Rupien 3 575 255. Durch Verordn. v. 14./8. 1916 wurden die Noten zu gesetzl. Zahlungsmitteln erklärt. Die Ges. ist bis auf weiteres von der Verpflicht. zur Einlösung gegen Münzen entbunden worden. Von diesem Zeitpunkt an erhöht sich die Beteil. des Landesfiskus an dem Reingewinn der Ges., soweit derselbe über 10 % Div. hinausgeht, auf 66 %. Die Ges. löst die Noten in Berlin zu dem festen Kurse der deutschostafrikanischen Kkupie von 1,33 per Rupie ein. Kapital: M. 2 000 000 in 4000 seit 1911 vollbezahlten Anteilen à M. 500. Die sämtl. 4000 Anteile sind von den nachbenannten Gründern der Ges. zu pari übernommen worden, u. Zwar von: Deutsch- Ostafrikan. Ges. 2800. Deutsche Bank 250, Disconto-Ges. 250, S. Bleichröder 100, Delbrück Leo & Co., jetzt Delbrück Schickler & Co. 100, von der Heydt & Co. 100, Mendelssohn & Co. 100, Rob. Warschauer & Co., Berlin 100, Hansing & Co., Ham- burg 100, Sal. Oppenheim jr. & Co., Cöln 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: ImI. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. 10 % Tant. an Verwalt.-Rat (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 4000), dann 1 % Div., vom Rest die eine Hälfte an deutsch-ostafrikan. Landesfiskus, die andere Hälfte weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Kassa 347 321, Sorten 816, Wechisel 1 822 360, Bankguth. u. Debit. 12 217 169, Eff. 2 000 865, Immobil. 106 500, Mobil. 1. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 191 954, Kredit. 6 349 810, unerhob. Div. 200, Zweigniederl. Daressalam 7 365 045, Entschädigung 296 966, Tratten 277 015, Talonsteuer-Res. 10 000, Gewinn 4 041. Sa. M. 16 495 033. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 330 037, Übertrag Daressalam 240 000, R.-F. 212, Reingewinn 4041. – Kredit: Vortrag 346, Provis., Sorten, Zs. u. Eff. 1 573 945, Sa. M. 1 574 292. Dividenden 1913–1922: 7¼, 5, 11¼, 11 ù, 11¼, 12¼, 10, 8, 8, 0 %. Direktion: Dr. Wald. Türpen, Joh. Jul. Warnholtz. Berlin.