136 Banken und andere Geld-Institute. Gewerbebank Böblingen in Böblingen. Gegründet: 1./1. 1883. Hervorgegangen aus der 1864 gegr. eingetr. Genossenschaft. Zweck: Vermittelung des Kapital- und Kreditverkehrs. Annahme von Spareinlagen, Eröffnung laufender Rechnungen etc. Kapital: M. 600 000 in 375 Akt. à M. 1200 u. 500 Akt. à M. 300. Urspr. M. 150 000 in Aktien à M. 300. Lt. G.-V. v. 29./4. 1922 erhöht um M. 450 000 in 375 Aktien 3 M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis 1. Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1. St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Bargeld 106 367, Wechsel 119 676, Wertp. 375 736, Guth. bei Banken 1 736 397, Darlehen, Vorschüsse 103 196, Zielerguth. 9312, Pfandscheine 39 305, Debit. 5 248 932, Geschäftseinricht. 73, Bankgeb. 33 878, Beteil., Zentralkasse 15 000. —– Passiva: A.-K. 150 000, R.-F. 50 000, Sonderrückl. 50 000, Kriegsrückl. 25 000, fremde Gelder gegen unsere Schuldscheine bei 6monatl. Künd. 3 120 257, Sparkasse 283 757, Gläubiger in laufender Rechnung 4 012 175, unerhob. Div. 519, Gewinn 96 166. Sa. M. 7 787 875. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk.: Gehälter, Steuern, Bücher, Druck- sachen 106 700, Reingewinn 96 166. – Kredit: Vortrag 26 148, Erträgnis aus Wertp. u. Zs. 176 718. Sa. M. 202 867. Dividenden 1912–1921: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 10, 10 %. Direktion: Karl Mayer, Fr. Rieger, Rudolf Burkhardt, Eugen Mayer, Stellv. Herm. Burckhardt. Aufsichtsrat: (9–12) Vors. Stadtschultheiss Dingler, O. A.-Baumeister a. D. Koch, Stadtpfleger Ziegler, Oberamtspfleger König, Karl Leibfried, Herm. Knoll, Ernst Hahn, Okonomieverwalter, Stadtschultheiss a. D. Karl Staiger, Rich. Wörner. Bank Walther Goldschmidt & Co., Akt.-Ges., Bonn. Gegründet. 9./6. 1923; eingetr. 26./6. 1923. Gründer: Fa. Walther Goldschmidt & Co., Komm.-Ges., Bonn; Fa. Berliner Handels-Ges., Komm.-Ges. auf Aktien, Berlin; Dr. Hugo Goldschmidt, Wilhelm Stock, Bonn; Dr. Hans Ischebeck, Godesberg. Zweck. Betrieb von Bankgeschäften aller Art, der mit denselben verbund. Geschäfte, einschliessl. der Beteiligung an fremden Unternehmen u. des Abschlusses von Interessen- gemeinschaftsverträgen sowie auch die Fortführung des Unternehmens der Kommanditges. Walther Goldschmidt & Co., Bonn. Kapital (bis 15./10. 1923): M. 250 Mill. in 100 000 St.-Akt. zu M. 1000, 15 000 St.-Akt. zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu 200 %. Die a. o. G.-V. v. 15./10. 1923 sollte Erhöh. um M. 250 Mill. beschliessen. Geschäftsjahr. 2 Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie 1 St. Direktion. Bankier Walther Goldschmidt, Bankier Carl Weber, Stellv. Dr. Hugo Gold- schmidt, Dir. Wilhelm Stock, Bonn. Aufsichtsrat. Landtagsabgeordneter Dr. jur. Max Heimann, Köln; Bankdir. Justizrat Dr. Gustav Hirte, Berlin; Dir. Peter Bohland, Köln; Fabrikbes. Karl Gammersbach, Rois- dorf b. Bonn; Ernst Goldschmidt, Köln; Baurat Richard Piel, Godesberg. Bonner Bank für Handel und Gewerbe A.-G. in Bonn. Gegründet: 5./1. 1875. Am 27./11. 1908 wurde über das Vermögen der Ges. das Konkurs- verfahren eröffnet. Den Anlass zu dem Konkurs hat besonders die Lage des Baugeschäfts gegeben, in dem die Bank grössere Beträge festgelegt hatte, die nicht rasch flüssig gemacht werden konnten. Bei ruhiger Abwickl. des Konkurses dürften die Gläubiger in vollem Umfange zu ihrem Gelde kommen u. auch die Aktionäre aus der Masse vielleicht noch etwas erhalten, besonders wenn seitens der regresspflichtig gemachten Mitglieder des Vorstandes u. des A.-R. im Klagewege bezw. durch Vergleich namhafte Beträge eingehen, was mit M. 950 000 bereits der Fall ist. Ab 15./3. 1909 erfolgte die Ausschüttung der ersten Konkursdividende von 20 % an die Gläubiger. Gesamthöhe der Forderungen M. 7 423 668, wogegen der ver- fügbare Massebestand M. 1 734 850 betrug. Ab 19./10. 1909 kamen weitere 20 % zur Ausschüttung; ab 23./5. 1910 kam die dritte Rate von 10 % zur Verteilung; ab 28./11. 1910 und ab 27./11. 1911 wurden noch je 10 %, dann ab 24./2. 1913 5 %, ferner Anfang 1914 5 % und im Dezember 1917 5 % ausgeschüttet, zusammen also 85 %; Ende Sept. 1919 erfolgte eine weitere Verteilung von 10 %, die restlichen 5 % wurden im Sept. 1920 ausgeschüttet. Das Liquidationsverfahren, das nach Beendigung des Konkurses eintrat, wird voraussichtlich auch für die Aktionäre der Bonner Bank noch etwa 5 % ergeben. Den früheren Mitgl. des Vorst. u. des A.-R. wurde im März 1911 der Strafprozess gemacht, doch erfolgte Freispruch der Angeklagten. Durch Beschluss der G.-V. v. 21./12. 1922 wird die Ges. fortgesetzt. Kapital: M. 3 000 000 in 6000 Nam.-Aktien à M. 300 u. in 1000 Nam.-Aktien à M. 1200. Urspr. M. 180 000, wegen Erhöhung des A.-K. siehe Jahrg. 1908/09 dieses Handbuches. Die Aktionäre dürften vielleicht etwa 5 % erhalten (s. oben). Die bisher.Kleinaktien à M. 300 werden in Inh.-Akt. à M. 1200 dadurch umgewandelt, dass 4 alte Aktien zusammengelegt u. gegen 1 neue Aktie à M. 1200 umgetauscht werden.