290 Ba undlandere Geld-Institute. am 12./10. 1920. Die in den an Polen abgetretenen Gebieten belegenen Anstalten der Bank wurden aufgelöst bezw. abgestossen, sodass der Sitz und die sämtl. Niederlass. nur in Deutschland bestehen bleiben. Die Depositenkasse vorm. Heimann Saul in Posen, ist von einer neuen Bank in Posen, der Bank f. Handel u. Gew. Poznan Tow. Akce. übernommen worden, die von Freunden der Ostbank mit einem Grundkapital von M. (poln.) 7 500 000 begründet worden ist. Die genannte Depositenkasse wird zur Zentrale der neuen Bank ausgebaut u. übernahm auch die Niederlassungen der Ostbank in Bromberg, Inowrazlaw (Hohensalza) u. Rawitsch als ihre Zweigniederlass. Die Niederlass. in Memel ist 1919 an die neu gegründete Memeler Bank für Handel und Gewerbe A.-G. in Memel u. die Nieder- lassung Danzig mit den Dep.-Kassen Langfuhr u. Zoppot im Sommer 1922 auf die ebenfalls neugegründete Danziger Bank für Handel ü. Gewerbe in Danzig übergegangen. Zweck: Unterstütz. von Handel u. Gewerbe, Betrieb von Handelsgeschäften aller Art einschl. Immobil.-Geschäften. Die G.-V. v. 12./8. 1905 beschloss Anglieder. der Ostdeutschen Bank A.-G. vorm. J. Simon Wwe. & Söhne in Königsberg; für nom. M. 6000 Ostdeutsche Bank- Aktien wurden nom. M. 5000 eig. neue Aktien gewährt. Kap.-Erhöh. zu diesem Zwecke s. unten. 1908 bernahme des Bankhauses Herm. Küster in Stolp, unter gleichzeitiger Eröffnung einer Filiale an diesem Orte. 1914 Eröffn. einer Fil. in Elbing, 1915 u. 1916 Eröffnung von 12 Filialen in den früher besetzten Gebieten Russlands, die aber inzwischen wieder aufgelöst wurden. Depositenkassen in Königsberg i. Pr.: Königstr. 49/50, Steindamm 72, Hufen- Allee 55 u. Hintere Vorstadt 29/30. Zweigniederlass. in Allenstein, Elbing, Insterburg, Landsberg a. W., Schwiebus, Stolp i. Pomm., Tilsit. Depositenkassen: Arnswalde N.-M., Bartenstein, Belgard i. Pomm., Braunsberg, Dt.-Eylau, Driesen, Eydtkuhnen, Kolberg, Köslin, Lauenburg, Lyck O.-Pr., Marggrabowa, Marienburg W.-Pr., Marienwerder, Meseritz, Neidenburg, Ortels- burg, Osterode O.-Pr., Pillau, Pr. Eylau, Pr. Holland, Prostken, Rastenburg, Rügenwalde, Schirwindt, Schneidemühl, Schwerin a. W., Stentsch. Annahmestellen: Kalthof (Frei- staat Danzig). Näheres über die im Jahre 1916 errichtete Darlehnskasse Ost in Kowno siehe dieses Handbuch 1918/19, I., Seite 187. Dieselbe besteht als Institut, das vom Staate unterhalten wird, in Berlin W. 10, Corneliusstr. 5, weiter. Kapital: M. 75 000 000 in 2000 Nam.-Aktien (Nr. 1–2000) à Tlr. 500 = M. 1500 und 72 000 Inh.-Aktien (Nr. 2001–74 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 3 000 000, 1898 Erhöh. um M. 5 000 000, übern. von einem Konsort. zu 110 %, davon M. 2 000 000 Aktien den seitherigen Aktion. zu 113 % angeboten. Die G.-V. v. 12./8. 1905 beschloss Erhöh. um M. 10 000 000. Von dieser Emiss. dienten nom. M. 8 334 000, begeben zu 110 %, zum Eintausch der Aktien der Ostdeutsch. Bank in Königsberg (s. oben), die restl. M. 1 666 000 Aktien wurden von einem Konsort. übern., hiervon M. 1 600 000 den alten Aktion. zu 116.50 % angeb. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 28./10. 1909 um M. 4 500 000, übernomm. von einem Konsort. (Preuss. Staatsbank usw.) zu 118 %, angeb. den alten Aktion. zu 118 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./3. 1912 um M. 4 500 000, angeb. den alten Aktion. zu 118 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 4./5. 1917 um M. 8 000 000, begeben zu pari. Die G.-V. vom 23. Juli 1921 beschloss nochmalige Kap.-Erhöh. um M. 15 000 000 (auf M. 50 000 000) in 15 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber., ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort., angeb. den alten Aktion. v. 6.–26./8. 1921 zu 130 0%. Die Nam.- Aktien können auf Verlangen in Inh.-Aktien umgewandelt werden. Ferner erhöht lt. G.-V. Yv. 17./12. 1921 um M. 25 000 000 (also auf M. 75 000 000) in 25 000 Akt. à M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort., angeb. den bisherigen Akt. im Verh. 2:1 bis Ic. /1. 1922 zu 160 %. Die G.-V. v. 3./8. 1923 hat Erh. d. Grundkapitals um M. 125 000 000 (auf M. 200 Mill.) beschlossen. Von den neuen Aktien werden M. 75 Mill. den alten Aktionären im Verhältnis 1:1 zum Kurse von 3000 % zuzügl. Bezugsrechts- u. Börsenumsatzsteuer an- geboten. Die restlichen 50 Mill. sollen zur Hälfte im Interesse der Ges. verwertet werden, während die andere Hälfte zur Aufrechterhaltung der Selbständigkeit der Bank-Verwaltung Anwendung finden soll. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 1000 = 2 St., 1 Aktie à M. 1500 = 3 St. Inh. von Nam.-Aktien sind nur dann stimmber., wenn die Aktien auf ihren Namen umgeschrieben sind. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K. erreicht, sodann bis 4 % Div., vom Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1000 für jedes Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Kasse, Zinsscheine u. Sorten, Guth. b. Noten- u. Abrechn.-Banken 328 285 419, Wechsel u. unverzinsl. Schatzanweis. 853 218 017, Devisen 652 342, Nostroguth. bei Banken u. Bankfirmen 829 888 243, Reports u. Lombards geg. börsengäng. Wertp. 1 677 979, Vorschüsse auf Waren u. Warenverschiff. 77 355 718, eig. Wertp. 57 389 455, Konsort.-Beteilig. 1 537 344, dauernde Beteilig. bei anderen Banken u. Bankfirmen 14 707 140, Debit. in 1. Rechn. 1 432 300 027, (Avale u. Bürgschaftsdebit. 179 737 744), Hypoth. 455 000, Bankeinricht. 44, Stahlkammern 39, Grundstücke 382 032. – Passiva: A.-K. 75 000 000, R.-F. 19 544 303, Talonsteuer-Rückl. 71 000, Kredit. 3 389 830 940, Akzepte u. Schecks 24 580 867, Kom.-Rat Ernst Michalowsky-Stiftung 100 000, (Avale u. Bürgschaftsverpflicht. 179 737 744), Div., nicht abgehobene 180 708, Gewinn 88 540 982. Sa. M. 3 597 848 800. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bank-Unk. 185 648 907, Reingew. 88 540 982 (davon R.-F. 17 955 697, Div. 30 000 000, A.-R. 2 700 000, Vergütung an die Beamten 25 000 000, Mehrgewinnanteil 27 000 000, Komm.-Rat Michalowsky-Stift. 4 900 000, Vortrag 7 985 285). – /