356 Banken und andere Geld-Institute. Bayerische Vereinsbank in München und Nürnberg. Die a. o. G.-V. v. 31./3. 1921 beschloss, die Bankabteilungen der Bayerischen Handelsbank u. der Vereinsbank in Nürnberg einschl. der Filialen r. d. Rh. unter Übertragung der zu- gehörigen Aktiven u. Passiven auf die Bayerische Vereinsbank mit dem Geschäftsbetrieb der letzteren zu verschmelzen, ferner eine Interessengemeinschaft zwischen der Bayerischen Vereinsbank u. den beiden anderen Instituten, die sich fortan auf den Betrieb des Bodenkredit- geschäftes beschränken, zu schaffen, mit der Massgabe, dass die Erträgnisse der drei Institute zusammengeworfen u. nach einem bestimmten Schlüssel, nach der Höhe der Aktienkapitalien, wieder unter sie verteilt werden. Gleichzeitig wurde den Aktionären der Bayerischen Handels- bank u. der Vereinsbank in Nürnberg der Umtausch ihrer Aktien in Aktien der Bayerischen Vereinsbank angeboten. Unter Wahrung ihrer rechtlichen u. verwaltungsmässigen Selbst- ständigkeit bilden die der Interessengemeinschaft angehör. Banken eine wirtschaftl. Einheit. Gegründet: Konz. 14./4. 1869. Handelsger. eingetr. 3./8. 1869. Zweck: Die Bank ist Kredit- u. Hypoth.-Anstalt. In erster Eigenschaft betreibt sie bei ihren Hauptniederlassungen in München u. Nürnberg, sowie bei ihren Zweigstellen das Kontokorrent-, Effekten-, Disconto-, Giro- u. Inkassogeschäft, pflegt den Scheckverkehr, übernimmt Bardepos. zur Verzins., wie auch Effektendepots zur Aufbewahr. u. Verwaltung. Annahmé geschlossener Depots und Vermietung von Safes. Wegen Aufnahme u. Erwerb von Banken u. Bankfil men, sowie Errichtung von Filialen siehe die früheren Jahrgänge dieses Handb. Die Bank ist kommanditarisch beteiligt bei den Bankfirmen E. L. Friedmann & Co. in Berlin, J. Weiskopf in Krumbach, Heinrich & Co. in Au b. Freising, Josef Egner in Weissenhorn i. B., Franz X. Mayr & Co. in Siegburg, interessiert an der Steiermärk. Escompte-Bank in Graz, der Bank für Oberösterreich u. Salzburg in Linz, der Donauländischen Kredit-Ges. A.-G. in München, Alpenländischen Vereinsbank in Innsbruck, Tiroler Landesbank in Innsbruck und Allgem. Ungar. Creditbank in Budapest. Eine engere Verbindung besteht mit den Bank- häusern Mendelssohn & Co. in Berlin u. Amsterdam u. der von diesen Firmen komman- ditierten Fa. Kux, Bloch & Co. in Wien. Ferner nahm die Bank Beteil. an der von diesen Firmen begründ. Maatschappy voor Bank en handelsondernemingen in Amsterdam. Infolge der Vereinigung mit der Bayerischen Handelsbank unterhält das Institut nunmehr an 120 Plätzen Bayerns Niederlassungen. Als Hyp.-Institut ist die Bank berechtigt, nach Massgabe des Hyp.-Bank-Ges. v. 13./7. 1899 u. ihres Reglements auf inländ. Grundstücke hypoth. Darlehen zu gewähren u. auf Grund der erworbenen Hypoth. verzinsliche Schuldverschreib. (Hypoth.-Pfandbr.) auszugeben; Hypoth. zu erwerben, zu veräussern u. zu beleihen; an inländ. Körperschaften des öffentl. Rechtes oder gegen Übernahme der vollen Gewährleistung durch eine solche Körperschaft nichthypoth. Darlehen zu gewähren u. auf Grund der erworbenen Forder. verzinsliche Schuldverschreib. (Kommunal-Oblig.) auszugeben. Als Deckung für Hypoth.-Pfandbr. dürfen nur Hypoth. benutzt werden, welche, ausser den gesetzlichen und reglementarischen Bestimmungen, auch den von der Bayer. Staatsregierung getroffenen besonderen Anordnungen entsprechen. Hiernach darf die Be- leihung regelmässig nur bis zur Hälfte des Grundstückswertes erfolgen, eine höhere Be- leihung, bis zu 60 % des Wertes, ist nur mit Zustimmung des Staatskommissars statthaft. Auf landwirtschaftl. Grundstücke dürfen nur Amort.-Hypoth. gegeben werden, bei welchen der jährl. Tilg.-Beitrag nicht weniger als ½ % des Hypoth.-Kap. beträgt; Ausnahmen hiervon erfordern die Zustimmung des Staatskommissars. Kapital: M. 870 000 000 in 30 000 Inh.-St.-Akt. à M. 600, 543 500 à M. 1000, 198 750 à M. 1200 u. 70 000 Namen-Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 18 000 000, erhöht 1890 um M. 9 000 000, ferner lt. G.-V. v. 3./11. 1897 um M. 6 000 000 in 5000 Aktien à M. 1200, wovon 4500 Stück offeriert den Aktionären zu 164 %. Die G.-V. v. 28./11. 1898 beschloss weitere Erhöh. um M. 4 500 000. Nochmals erhöht lt. a. o. G.-V. v. 20./2. 1908 um M. 7 500 000. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 27./3. 1913 um M. 6 000 000 (auf M. 51 000 000). Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 2./7. 1920 um M. 21 000 000 in 17 500 Aktien à M. 1200 mit. Div.-Ber. ab ./7. 1920. Anlässlich des Abschlusses der Interessengemeinschaft mit der Bayer. Handels- bank in München u. der Vereinsbank in Nürnberg wurde das A.-K. lt. G.-V. v. 31./3. 1921 erhöht um- M. 98 000 000 St.-Akt., davon M. 69 000 000, div.-ber. ab 1./1. 1920, den Aktionären der Bayer. Handelsbank in München (M. 44 500 000) und der Vereinsbank in Nürnberg (M. 24 500 000) in Umtausch zu 100 % angeboten. Von den restl. M. 29 000 000 St.-Akt. mit Div.-Ber. ab 1./7. 1921, die das Bankhaus Friedr. Schmid & Co. in Augsburg übernahm, wurden M. 28 200 000 angeb. den alten Aktionären der Bayerischen Vereinsbank einschl. derjenigen Aktionäre der Bayerischen Handelsbank in München u. der Vereinsbank in Nürnberg. welche durch den Umtausch Aktionäre der Bayerischen Vereinsbank geworden sind im Verh. 5:1 v. 13 –30./6. 1921 zu 139 %. Die a. o. G.-V. v. 31./3, 1921 beschloss auch die Ausgabe von M. 60 000 000 Vorz.-Aktien, welche zum Schutze vor Überfremdung dienen sollen. Die Bayerische Handelsbank u. die Vereinsbank in Nürnberg haben diese Vorz.-Akt., welche mit einem auf 6 % beschränkten. Div.-Recht u. dreifach. Stimmrecht ausgestattet u. amortisierbar sind, zu dauerndem Besitz übernommen. Das Div.-Recht ruht für die Dauer der unter den beteiligten Banken vereinbarten Interessengemeinschaft, da die Gewinne der drei Banken einem Gesamterträgnis, das nach einem bestimmten Verhältnis verteilt wird, zufliessen und deshalb die Verrechnung unter den Mitgliedern der Interessengemeinschaft