Banken und andere Geld-Institute. 385 Mitgl. des A.-R. bezw. deren Erben haben sich vergleichsweise verpflichtet, M. 700 200 in Aktien unentgeltlich abzutreten u. M. 500 000 zu zahlen (s. oben). Da aber im Fall eines ausser- gerichtl. Arrangements mit den Gläubigern der gesamte Nachlass des verstorbenen Bankdir. Aug. Kayser (bewegl. u. unbewegl. Vermögen) zur Verfüg. des Bankvereins gestellt wurde, bestand die Aussicht, dass der bis jetzt festgestellte Verlust vom Nachlass gedeckt würde, in welchem Fall der Nachlass auch den Aktionären zugute käme. Doch liess er sich nur allmählich realisieren. Im Jahre 1916 hat sich der Verlustsaldo um M. 117 600 auf M. 12 008 683 verringert. Unter Berücksichtigung, dass im letzten Jahre auch der Nachlass des verstorbenen Direktors Kayser (s. oben) von M. 7 308 357 auf den Bankverein übergegangen ist, hat sich der Verlust auf 4 790 326 ermässigt, 1917 auf M. 4 622 582, 1918 auf M. 4 467 919 u. 1919 auf M. 4 445 040 vermindert, so dass angesichts der vorhandenen Aktivwerte u. unter Vor- aussetzung, dass sie zum Buchwerte realisiert werden können, nicht nur mit einer Minderung der Kreditoren, endern auch mit einer guten Quote für die Aktionäre ge- rechnet werden kann. Ende Oktober 1915 erliess die Verwalt. ein Rundschreiben, in dem sie, nachdem sich die Bemühungen auf Sanierung des Instituts bezw. die Überleitung der Pforzheimer Kreditkasse auf den Bankverein nicht verwirklicht hatten, die Liquid. der Bank befürwortete, welche von der Gläubigerversammlung im Nov. 1915 auch beschlossen wurde, sodass der Konkurs abgewendet werden konnte. An die Gläubiger wurden ausgeschüttet: 10 % auf die Forderungen per 31./12. 1915 am 3./1. 1916, 10 % auf die Forderungen per 31./12. 1915 am 1./7. 1916, 10 % auf die Forderungen per 31./12. 1915 am 31./10. 1917, 20 % auf die jeweiligen Restforderungen am 1./7. 1918, dann 1918 je 20 % auf die jeweiligen Rest- forder. Eine weitere Rate 1919 ausgeschüttet, sodass damit 61.16 % in 6 Raten ausbezahlt sind. Aus dem Nachlass August Kayser wurden 1918 40 Grundstücke verkauft. Die noch vorhandenen Liegenschaften stehen mit M. 2 434 749 zu Buch. Die Effektengläubiger erhielten Anspruch auf Lieferung, stunden ihn aber bis zur Zahlung der Restquote. Die Gläubiger erhalten dagegen die Div. der Effektenzinsen, wenn sie jeweils fällig sind, ausbezahlt. Mitte 1920 ist es durch die Mithilfe der Industriebank G. m. b. H. gelungen, für die Gläubiger des Bankvereins die restlichen Bankvereinsguthaben sofort voll zur Aus- schüttung zu bringen, ausgenommen bleiben hier sowohl die aufgelaufenen Zinsen, die später geregelt werden sollen, wie auch die Forderungen, die den RE des Friedensyertrags unterliegen. Kapital: M. 45.9 Mill. in Aktien zu M. 600 u. zu M. 1200. A.-K. bis 1898 M. 900 000; über die Erhöh. siehe dieses Handb. 1915/16. Lt. G.-V. v. 28./9. 1921 beschloss die Ges. Herab- setz. des A.-K. um M. 3 Mill. u. zwar durch Zus. leg. der Aktien 2: 1. Lt. G.-V. v. 26./9. 1922 Erhöh. des A.-K. um M. 3 Mill. in 2500 St. Aktien zu M. 1200, div.-ber. ab 1./1. 1923, be- geben an ein Konsort. u. den Aktion. im Verh. 1:1 zu 135 % vom 30./11. bis 30./12. 1922 angeb. Lt. G.-V. v. 11./4. 1923 erhöht um M. 24 Mill. St.-Akt. u. 0.9 Mill. Vorz.-Akt. (auf M. 30.9 Mill.). Die neuen St.-Akt. übern. von einem Konsort. zu 175 %, davon M. 12 Mill. den Aktion. zu 175 % plus Steuern im Verh. 1: 2 bis zum 25./5. 1923 angeb. Lt. derselben G.-V. weitere Erhöh. bis zu M. 60.9 Mill., die bis M. 45.9 Mill. durchgeführt ist. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen. . Spät. im Mai. Stimmrecht: Je M. 600 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Kassa, fremde Geldsorten u. Zs.-Scheine 18 549 580, Guth. bei Reichsbank u. Postscheck 8 214 543, Wechsel u. unverzinsl. Schatzanweis. 30 139 428, Guth. bei Banken 1 819 833, Guth. bei Banken auf Währungs-K. 226 255 643, Wertp. 2 970 698, Beteil. 1, Debit. 70 419 140, Bankgeb. 1, sonst. Immobil. 1, Mobil. 1, Policen-K. 1. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 856 619, Kredit. 343 241 792, Akzepte 149 682, Div. 44 496, Hyp. 23 000, Rückst. 368 730, Reingewinn 7 648 550. Sa. M. 358 368 871. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 14 185 992, Abschr. 487 997, Gewinn 7 684 550. Kredit: Vortrag 1921 198 695, Gewinn u. Zs., Provis., Coup., Sorten u. Wechsel 19 720 573, do. Wertp. 2 421 350, Policen 3920, Mobil. 14 000. Sa. M. 22 358 540. Dividenden 1913–1922: 8, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 100 %. Direktion: Karl Essig, Friedr. Rentschler, Stellv. Oskar Lang. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Alb. Hirschmann, Rob. Hafner, Adolf Kümmerle, Oskar Lang, Heinrich Todt, Dir. David Weiss, Frankf. a. M.; Friedr. Schneider, Pforzheim. Pforzheimer Creditkasse Akt. Ges, Pforzheim. (In Liquidation.) Gegründet: 3./10. 1914; eingetr. 24. 10. 1914. Gründer: s. ds. Handb. 1918/19. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften aller Art, insbesondere die Gewährung von Diskont- u. Akzeptkredit an Firmen im Bereiche des % Pforzheim. Die G.-V. v. 11./12. 1919 beschloss die Liquidation der Ges. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Namen-Aktien à M. 1000, zunächst 25 % eingez. Das A.-K. wurde von der Rheinischen Creditbank u. der Süddeutschen Disconto-Ges. übernommen; eine Anzahl Bürger brachten als Garantiekapital M. 800 000, die badische Regierung weitere M. 100 000 u. Stadtgemeinde u. Handelskammer je M. 50 000 auf und für die Gesamtgarantie Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1923 1924. I. 25