568 Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Siedlungsgesellschaften, die mit der Aussicht auf landesüblichen Ertrag betrieben werden können. Die Tätigkeit der Ges. soll gemeinnützig sein und auf der Grundlage des Zu- sammenschlusses der gemeinnützigen Siedlungsgesellschaften und verwandter Unternehm. unter Heranziehung sonst. Geldgeber beruhen. Eine eigene Siedlungstätigkeit darf die Ges. nicht ausüben. Die Ges. steht in enger Verbindung mit der Landbank, die als gemeinnütziges Siedlungsunternehmen im Sinne des Reichssiedlungsgesetzes in der Grenz- mark und in Mecklenburg-Schwerin anerkannt ist; ferner mit der Landgesellschaft Kur- land m. b. H. Da diese Gesellschaft zurzeit ihre satzungsmässigen Aufgaben nicht erfüllen kann, so hat sie bis auf weiteres ihre Kapitalien der Neuland A.-G. zur Verfügung gestellt. Weiter ist die Gesellsch. an den meisten provinziellen gemeinnützigen Siedlungsgesellsch. mit Stammeinlagen beteiligt. Den ihr nahestehenden Siedlungs- u. verwandten Unter- nehmungen hat die Gesellschaft teils aus ihren eigenen Mitteln Kredite gewährt, teils Kredite bei anderen Stellen durch Übernahme von Bürgschaft verschafft. Durch Erlass des Preuss. Finanzministers ist die Gesellschaft mit Wirkung vom 1./4. 1921 von der Zahlung der Gewerbesteuer befreit. Die Neuland A.-G. hat 1921/22 mit den Siedlungsges. u. and. landwirtschaftl. Organis. mit einem Kap. von M. 6 000 000 die Roggenrentenbank A.-G. in Berlin gegründet. Die Neuland A.-G. ist mit etwa einem Drittel am Grundkap. beteil., in die Leit. der Bank, der die Neuland A.-G. vorläufig auch ihre geschäftl. Einricht. zur Verfüg. stellt, sind die Vorst.-Mitgl. der Neuland A.-G. eingetreten. Die der Neuland A.-G. angeschloss. Siedlungsges. haben fast sämtl. im letzt. Geschäftsj. ihr Kap. erhöht. Die Neuland A.-G. hat sich an folg. Siedlungsges. mit den in Klammern beigefügten Be- trägen beteiligt: Landges. „Eigene Scholle“ (M. 1 000 000), Pommersche Landges. (M. 500 000), Schlesische Landges. (M. 500 000), Schleswig-Holsteinische Höfebank (M. 600 000). Siedlungsges. Rote Erde“ Münster i. W. (M. 500 000), Hannoversche Siedl.-Ges. (M. 298 000), Siedl.-Ges. Sachsenland“ (M. 1 000 000). Zum Zwecke der Wiederansiedl. der von den Polen ver- drängten ostmärk. Flüchtlinge sind vom Reiche den gemeinnütz. Siedlungsunternehm. Mittel zur Verfüg. gest. worden. Die treuhänderische Verwalt. dieses Siedlungsfonds ost- märkischer Flüchtlinge ist durch das Reich der Neuland A.-G. übertragen worden. Eine erste Rate von M. 100 000 000 ist der Neuland A.-G. 1922 überwies. worden. Um die Ver- bind. der Siedl. mit dem grossen Geldmarkt zu verbessern, ist die Neuland A.-G., die selbst ebensowenig wie die Roggenrentenbank A.-G. das Bankprivileg erwerben kann, zu dem seit 1889 besteh. Deutschen Creditverein e. G. m. b. H. in Berlin, Köthener Str. 44, in ein engeres Verhältnis getreten, kraft dessen der Deutsche Creditverein für die Neuland die bankmässigen Geschäfte übernimmt. Der Deutsche Creditverein ist unter Beteilig. der Neuland A.-G., deren massgeb. Einfluss durch den Bes. von Vorz.-Akt. gesichert ist, in eine A.-G. mit einem Kapital von M. 30 000 000 umgewandelt. Die Neuland A.-G. hat ferner mit Genehmig. der G.-V. v. 18. 11. 1922 eine Interessengemeinschaft abgeschlossen mit der Ost- deutschen Privatbank A.-G. In Ausführ. des Interessengemeinsch.-Vertr. sind die Vorst.- Mitgl. der Neuland A.-G. in den Vorst. der Ostdeutschen Privatbank A.-G. eingetreten, 3 während das Vorst.-Mitgl. der letzt. Ges. Dr. Hörnecke in den Vorst. der Neuland zugewählt ist. Der Siedlungsfonds für ostmärkische Flüchtlinge, der von der Neuland A.-G. treuhän- derisch verwaltet wird, ist vom Reich auf 10 Billionen Mark erhöht worden. Eine weitere Er- höhung steht bevor. Im März 1921 hat die Neuland A.-G. eine Düngemittelabteil. zur Be- schafft von Düngemitteln eingerichtet. Die Abteil. beliefert nur gemeinnütz. Siedlungsges. Die Ges. erwarb als Geschäftshaus das Grundst Köthener Str. 35, konnte es aber noch nicht beziehen; sowie die Grundstücke in Berlin-Zehlendorf, Schachtstr. 9, u. Berlin, Prenzlauer Str. 9. Durch Erlass des Zentralfinanzamts I, Berlin, ist die Ges. als bankähnliches Unter- nehmen im Sinne des §$§ 3 Abs. 1, No. 3 Abs. 2 des Kapitalertragsteuerges. anerkannt. Kapital: M. 100 000 000 in 1269 Nam.-Akt. à M. 10 000 u. 87 310 Nam.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 300 000 in 30 Nam.-Akt. à M. 10 000, begeb. zu pari. Die a. o. G.-V. v. 22./8. 1918 bezw. 20./3. 1919 beschlossen Kap.- Erhöh. um M. 14 700 000, eingetr. am 27./6. 1919, am 30./6. 1921 voll eingezahlt. Höchstdiv. 5 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 18./11. 1922 um M. 85 000 000 in 85 000 Nam.-Akt. à M. 1000. Übertragung ist nur mit Zustimmung des Vorstandes zulässig. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6., ab 30./6. 1923: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 1000 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % R.-F., bis 5 % Div., Rest Betriebsrückl. Wenn Gewinn zur Verteil. von 5 % Div. nicht ausreicht, kann Fehlbetrag in spät. Jahren nachgez. werden. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 65 000 000, Guth. bei Banken u. Postscheckamt 20 959 430, Kassa 96 583, Wertp. 19 368 688, Debit. 205 385 208, Hyp. 2 606 417, Beteilig. 13 420 600, Grundstücke 2 021 957, Kaut. 13 440, Bibliothek 1. Inventar 1. (Avale 100 000 000). – Passiva: A.-K. 100 000 000, Kredit. 223 694 651, Hyp. 982 500, unerhob. Div. 55 950, Rückstell. für Talonsteuer 120 000, Stift. für Siedl.-Angest. 3 000 000, R.-F. 68 110, Gewinn 951 113, (Avale 100 000 000). Sa. M. 328 872 326. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 6 089 040, Abschr. auf Invent. u. Biblioth. 1 912 403, an Landges. Kurland 362 002, Grundstücksunk. 49 913, Gewinn (1./7. bis 31./12. 1922) 951 113. – Kredit: Vortrag 1921/22 58 417, Zs. Provis., Kursunterschiede 7 214 672, Ein- nahmen aus Düngemittelvertrieb 2 091 383. Sa. M. 9 364 473. Dividenden 1918/19–1922: je 5 %. Vorstand: Vortrag. Rat a. D. Geh. Justizrat Dr. W. Seelmann-Eggebert, Dr. Erich Keup, Dr. Paul Hörnecke, Dr. Fritz Tetens.