8090 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft Sitz in Berlin-Schöneberg, Martin Lutherstr. 61/66. Gegründet: Eingetr. 16./6. 1899. Firma urspr. Deutsche Tiefbohr-Aktiengesellschaft, seit 1911 Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft. Sitz: Bis 1900 Berlin, dann bis 1907 Nordhausen, seit 24./8. 1907 wieder Berlin. Zweigniederlass. in Wietze, seit 1921 auch in Altenburg und Borna. = Zweck: Erwerb, Betrieb u. Verwertung von Erdöl- u. sonst. Bergwerksgerechtsamen sowie von verwandten Unternehmungen, Handel in Mineralölen u. Mineralölprodukten aller Art, Betrieb von Unternehmungen, welche auf die Beförderung, die Lagerung von derartigen Produkten gerichtet sind; Ausführung von Bohrungen für fremde oder eigene oder gemein- schaftliche Rechnung; gewerbsmässige Herstell. von Bohrgeräten u. Masch.; Beteilig. bei Unternehm. der vorstehend bezeichneten Art. Kapital: M. 450 Mill. in 250 000 Inh.-Akt. u. 200 000 Nam.-Akt. à M. 1000. Das ursprüngl. Kap. von nom. M. 400 000 ist bis Ende 1906 sukzessive auf nom. M. 6 625 000 erhöht worden, worauf weitere Kap.-Erhöh. bis 1913 bis auf M. 30 750 000 erfolgten. (Ausführliches hierüber S. d. Handb. 1921/22 I). Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./12. 1920 um M. 69 250 000 (also auf M. 100 000 000) in 69 250 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übern. von einem Konsort. (Disconto-Ges., S. Bleichröder etc.) zu 195 %, davon M. 61 500 000 angeb. den bisher. Aktionären. im Verh. 1:2 vom 11./1.–2./2. 1921 zu 200 %. Die restl. M. 7 750 000 Aktien blieben zur Ver- tügung der Gesellschaft. Ferner erhöht It. G.-V. v. 23 /3. 1923 um M. 160 000 000 in 160 000 Aktien, davon 60 000 Inh.- und 100 000 Nam.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die Aktien wurden von einem Konsort. übern,, u. zwar: 25 000 Inh.-Akt. zu 5000 %, 35 000 Inh.-Akt. zu 100 %, davon 25 000 Inh.-Akt. angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 4: 1 bis 15./5. 1923 zu 5000 % frei von Zs. u. Bezugsrechtssteuer. Von den nom. M. 35 000 000 zu 100 % sind nom. M. 25 000 000 von der Maschinen- und Apparatebau A.-G., Nordhausen, mit der Verpflichtung erworben, in Höhe des ihr aus der Verwertung zufliessenden Ge- winnes die Baukosten für den Ausbau der Brikettfabrik in Regis (Oberbergdirektion Alten- burg) zu bestreiten. Die nom. M. 100 000 000 Namensaktien sind zu 100 % einer Gruppe von Gross-Aktionären überlassen worden mit der Verpflichtung, diese nur nat Zustimmung des A.-R. und des Vorst. auf andere zu übertragen bezw. diese jederzeit auf Anfordern der Ges. ganz oder teilweise zu anderweitiger Verwendung zu überlassen, sodass ein etwa später entfallendes Agio der Ges. zugute kommt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 6./7. 1923 um M. 190 Mill. in 190 000 Nam.-Akt. à M. 1000, begeben zu 100 % mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923. 90 000 seither. Nam.-Aktien wurden in Inh.-Akt. umgewandelt. Diese Kap.-Erhöh. war durch den Aktienumtausch gegen die Mehrheit der Kuxe der Steinkohlengewerkschaft Graf Bismarck bedingt. Gleichzeitig übernahm die Ges. die Wachswarenfabrik Karl Rübsam A.-G. in Fulda. Gelegentlich der am 1./3. 1921 erfolgten Gründung der schweiz. Akt.-Ges. „Internationale Petroleum-Union- mit dem Sitz in Zürich wurden aus den Händen einer Gruppe von Grossaktionären 75 % des Gesamtkapitals der „Dea“ in die „Internationale Petroleum-Union“ gegen Gewährung von Aktien der „Ipué (Lit. A) eingebracht. Das Kapital der neu- gegründeten „Internationalen Petroleum-Union- beträgt nom. schweiz. frs. 210 000 000, ein- geteilt in 400 000 Stück zu frs. 500 Serie A u. 400 000 Stück zu frs. 25 Serie B. beide Aktien- kategorien mit gleichem Stimmrecht. Anleihen: M. 6 000 000 in 5 % Oblig. von 1912, rückzahlbar zu 103 % Tilg. ab 1917 binnen 30 Jahren. Diese Anleihe hat keine hypoth. Sicherheit. Noch in Umlauf 1922- M. 5 337 460. Bis 1./10. 1923 gekündigt und zurückgezahlt. Besitztum: I. Erdöl- und Kohlenbetriebe. (Eigene und gepachtete Werke). 1. Mineral: ölwerke in Wietze. (Im eigenen Besitz). Die urspr. der Deutschen Mineralölindustrie ge- hörenden Mineralölwerke in Wietze werden seit 1919 von der DEA. betrieben. Grund- besitz ca. 320 ha; für weitere 7000 ha sind Oelgerechtsame gesichert. Eine Kleinbahn mit ca. 11 km Gleisen sichert den Anschluss an die Staatsbahn. Schachtanlage bestehf aus einem Doppelschacht (246 m bzw. 220 m Tiefe bei einem Durchmesser von 5,2 bzw. 3,5 m). 890 Angestellte und Arbeiter. Gesamtproduktion 1922 ca. 31 250 t. 2. Braunkohlenwerke. (Gepachtete Werke). Nachdem die DEA. von den Rositzer Braunkohlenwerken A.-G. im Jahre 1916 und von der Vereinigten Kohlen-A.-G. 1920 die Majorität erworben und die übrigen von ihr aufgekauften Braunkohlenwerke (Ramsdorfer Braunkohlenwerke, die Ge- werkschaften Regis und Breunsdorf) mit den beiden Hauptbeteiligungen wirtschaftlich verschmolzen hatte, wurden sämtliche Betriebe mit allem Zubehör ab 1./1. 1921 bzw. ab 1./7. 1921 durch Pachtverträge mit der Muttergesellschaft vereinigt, indem in Altenburg die Oberbergdirektion Altenburg (zu welcher die Werke der Rositzer Braunkohlenwerke A.-G. gehören) und in Borna die Oberbergdirektion Borna, die Bergwerke der Vereinigten Kohlen A.-G. umfassend, gebildet wurden. a) Oberbergdirektion Altenburg. Die DEA. hat von Rositz gepachtet: Das Stammwerk Rositz (mit 725 ha grossem Feld), das Werk Gorma (mit rund 225 ha), die Altenburger Kohlenwerke (mit rund 250 ha). das Werk Vorwärts (mit rund 75 ha), das Werk Mariengrube (mit rund 300 ha), das Werk Herzogin Adelheid (mit rund 380 ha), das Werk Neuglück (mit rund 450 ha), ferner das Kohlenfeld Saxonia (mit rund 300 ha). Hierzu treten die Werke, deren Majorität sich im Portefeuille der