Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 8055 Die Werkanlagen sind mit drei Bahnanschlüssen versehen. Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit 176 Familienwohnungen sind vorhanden. Ferner Besitz: Ein Komplex Grubenfelder in der Gegend von Eisemroth bei Dillenburg, der in der Aufschliessung begriffen ist. Ende 1917 beschäftigte die Niederrhein. Hütte 3346 Arb. u. 174 Beamte. Das Kraftwerk, in Stolzenhagen-Kratzwieck bei Stettin (1920 zum grössten Teil ver- kauft) umfasste folgende Anlagen: Eine Hochofenlage, 2 Dampfkesselhäusern, Gebläse- Maschinen-Haus, Dampfmaschinen-Haus, Pumpenhaus u. zugehörigen sonst. Anlagen u. Baulichkeiten sowie einer 500 m langen festen Kaianlage an der Oder sowie eine Zement- fabrik u. eine Schlackensteinfabrik, bestehend aus mehreren Gebäuden. Die Wohn- u. Geschäftshäuser des Kraftwerks bedecken 4830 qam bebaute Fläche. Die Ges. hat während des Krieges bei schwedischen Banken einen Kredit von Kr. 8 000 000 aufgenommen. Im Dez. 1919 kaufte eine holländische Firma die Majorität der Aktien. Mit Hilfe dieses neuen Grossaktionärs konnte die Ges. Anfang 1920 ihre schwed. Gruben ver- kaufen u. mit dem Erlöse mehr als die Hälfte des Kredits abtragen; der Restbetrag war Ende 1922 fällig. Ende 1920 wurde des früheren schwed. Grubenbesitzes zurückerworben; ÜUbernahme u. Bezahl. erfolgte 1921. Aus dem Verkauf von des schwed. Grubenbesitzes erhielten die Akt. das Eisenwerk Kraft einen Bonus von M. 250 je Aktie. Im Febr. 1921 bot das Hochofenwerk Lübeck dem Eisenwerk Kraft für die Abt. Kratzwieck M. 48 000 000, davon M. 24 000 000 bar u. M. 24 000 000 in St.-Akt., für die ein Kaufangebot zu 1000 % vorlag. Ferner ist in dem Angebot der Abschluss einer Interessengemeinschaft zwischen Kraft u. Lübeck vorgesehen. Lübeck übern. des schwed. Besitzes von Kraft. Endlich bietet Lübeck dem Kraftwerk an, von den M. 10 000 000 Vorz.-Akt. M. 1 000 000 zu übernehmen. Die a. o. G.-V. v. 28./2. 1921 ermächtigte die Verwalt., dieses Angebot anzunehmen. Die Ges. Kraft gehört für beide Werke dem Roheisenverband mit einer Beteilig, von insgesamt 320 000 t jährl. an. Auch beteiligt an anderen Verbänden. Die Ges. hat die gesamten M. 250 000 Anteile der Krieg u. Tigler G. m. b. H., Draht- zieherei, in Wesel. mit der ein vom 1./1. 1913 bis 31./12. 1917 laufender Pachtvertrag be- stand, erworben u. hat das Werk, das eine Leistungsfähigkeit von 15 –18 000 t hat, am 1./1. 1918 übernommen. Hier wird der gezogene Draht in der Hauptsache in den Handel gebracht, ein geringerer Teil zu Drahtstiften, Stacheldraht u. Haarnadeln verarbeitet. Kapital: M. 75 000 000 in 75 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, beschloss die G.-V. v. 24./5. 1899 Erhöh. um M. 2 000 000. Lt. G.-V. v. 29./4. 1911 Erhöh. um M. 11 000 000 (auf M. 18 000 000) in 11 000 Akt. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 (siehe dieses Handb. 1921/22 I). Noch- malige Erhöh. lt. G.-V. v. 28./4. 1914 um M. 4 500 000 (auf M. 22 500 000) in 4500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, überlassen M. 3 000 000 zu 135 % an Fürst von Donnersmarck zur Begleichung eines Kredits, restl. M. 1 500 000 wurden von einem Bankenkonsort. zu 130 % übernommen, angeboten den alten Aktionären zu 135 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./3. 1922 um M. 40 000 000 (also auf M. 62 500 000) in 40 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. M. 22 500 000 zu 250 %, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1: 1 vom 5./5. bis 24./5. 1922 zu 275 %. Die restl. M. 17 500 000 Aktien übernahm das Konsort. zu 280 % u. hat sie zu 310 % zur Verfüg. der Ges. zu halten. Anfang 1921 ging die Mehrheit der Aktien an Gebr. Stumm G. m. b. H. in Neunkirchen (Saar) über. Lt. G.-V. v. 19./12. 1922 nochmals erhöht um M. 12 500 000 in 12 500 Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923, ausgegeben zu 100 %. Die Verwert. wurde der Ges. überlassen. Hypoth.-Anleihe: M. 12 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. v. 1914, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 5000, 2000, 1000 u. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Auslos. von M. 500 000 ab 1./10. 1918; Gesamtrückzahl. vom 1./10. 1924 ab zulässig. Sicherheit: Hypoth. Sicherheit zur I. Stelle auf den Grund- u. Werksbesitz in Kratzwieck u. Duisburg. Zahlst.: Berlin: Dresdner Bank, A. Schaaffhaus. Bankverein, Bank für Handel u. Ind. u. die sämtl. Niederlass. dieser Banken. Noch in Umlauf Ende 1921 M. 9 500 000. Kurs Ende 1914–1922: 101.30*, –, 98, –, 100 , 101.50, 102.25, 106.25, 120 %. Eingef, in Berlin. Anleihe von 1922: M. 30 000 000, zu 5 % verzinslich. „ „ Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1. Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer Vergüt. von 3000 G.-Mk.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, Rest weitere Div, bezw. nach G.-V.-B. „ Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 12 500 000, Grundst. 1 800 000, Immobil. 34 000 000, Inventar 3, Kassa 21 531 636, Wechsel 45 595 780, Debit. 6 761 500 267, Effekten u. Bet. 10 564 244, Material. 28 671 086, Halb-u. Fertigerzeugn. 13 221 044, vorausbez. Prämien 685 554, (Aval-Debit. 213 140 000). – Passiva: A.-K. 75 000 000, Oblig. 39 500 000, R.-F. 70 210 675, Kredit. 6 628 747 673, Oblig.-Tilg. 195 330, do. Zs. 535.787, unerhob. Div. 35 080, (Aval-Kredit. 213 140 000), Reingewinn 115 845 069. Sa. M. 6 930 069 614. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern 111 058 518, Zs. 1 618 750, Aufgeld für ausgel. Oblig. 10 000, Abschreib. 7 549 272, Reingewinn 115 845 069 (davon Div. 28 125 000, Tant. 1 315 789, Rückst. für Werkserhalt. 75 000 000, für Wohlfahrtszwecke 10 000 000, Vor- trag 1 404 280). – Kredit: Vortrag 335 175, Betriebsgewinn 235 746 434. Sa. M. 236 081 610. Kurs Ende 1913–1922: 187, 157*, –, 176, 261.50, 140*, 227, 745, 995, 10 500 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1913–1922: 12, 6, 10, 12, 15 4 5, 6, 6, 15 4: 25, 20 20, 45 %. C.-V.: 4 J. (K.) ―=