Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 809 Heldburg, Aktiengesellschaft für Bergbau, bergbauliche und andere industrielle Erzeugnisse. Sitz in Berlin, Verwaltungssitz in Hildesheim. Gegründet: 18./12. 1902; eingetr. 8./1. 1903. Gründer s. Jahrg. 1903/04. Zweck: Betrieb von Bergwerken und bergbaulichen und anderen ähnlichen Unternehm. Gründer des Unternehmens war der Komm.-Rat Jul. Ribbert, der seiner Zeit den ganzen Betrag des A.-K. zeichnete. (Näheres siehe in den früheren Jahrgängen dieses Handbuches.) In die A.-G. wurden damals eingebracht das Kaliwerk Eime (jetzt Gew. Frisch Glück), die Gew. Wilhelmshall-Oelsburg u. die Kali-Gew. Bernhardshall (dann Heldburg, jetzt Salzungen genannt). Besitztum Ende 1920: Die A.-G. Heldburg hat im Eigentum sämtliche 100 Kuxe der 100 teiligen Gew. Salzungen, sämtliche 100 Kuxe der Gew. Frisch Glück, 750 Kuxe der Gew. Desdemona, 1000 Rastenberg-Kuxe; 1186 Kuxe der Gew. Reichskrone, Richard, Bernstorf, Burggraf, ausserdem ist Heldburg beteiligt bei der Saline Oelsburg G. m. b. H. Die Gew. Heldburg-Salzungen hat eine Gerechtsame von 11 850 432 qm (5 Normalfelder), die Gew. Frisch Glück zu Eime etwa 7000 Morgen u. von Desdemona 8500 Morgen. Die Gew. Heldburg, Frisch Glück u. Desdemona, Rastenberg, Bernstorf u. Burggraf sind in Förder. Die Ges. gehört dem Kalisyndikat an, u. zwar be- trugen die Quoten 1./10. 1923 für Salzungen 2.4807 %0, für Frisch Glück-Eime 5.7055 %o, für Desdemona 5.4575 %o0, für Rastenberg 4.7133 %o, für Bernsdorf 4.2171 %%, Burggraf 4.1675 %. Wegen Verkauf der Gew. Wilhelmhall, Oelsburg im J. 1910 siehe unten bei Wilhelmshall. Die Unmöglichkeit, den durch den Rückgang der eigenen Beteilig. entstandenen Absatz- ausfall durch Zukauf fremder Quoten in wirtschaftl. Weise ausgleichen zu können, bewog die Akt.-Ges. Heldburg im J. 1913 die Majoritäten der Kuxe der sogen. Finnewerke, der Gew Reichskrone, Richard, Bernsdorf u. Burggraf, u. zwar je 501 Stück Kuxe, zum Preise von M. 57 5 pro Kux zu erwerben. Im Juni 1918 verkaufte die Heldburg A.-G. folgende Kuxe: 150 der Gew. Desde- mona, je 250 Kuxe der Gewerkschaften Reichskrone, Richard, Bernsdorf und Burggraf sowie 50 Kuxe der Gew. Wilhelmshall-Oelsburg. Im Nov. 1910 pachtete die Ges. das Kalibergwerk der Gew. Rastenberg (Sachsen-Weimar) für die Zeit v. 1./1. 1911–31./12. 1912 u. erwarb 251 Kuxe mit einer bis 31, /12.1912 laufenden Option auf die restlichen 749 Kuxe, die ausgeübt wurde. Als Kaufpreis waren M. 5600 pro Kux zu bezahlen. Die Mittel zum Erwerb der restl. Rastenberg-Kuxe wurden lt. G.-V. v. 14./8. 1912 durch Ausgabe von Oblig. beschafft. Die Anzahl der Kuxe wurde in der Gen.-Vers. v. 29./6. 1920 von 1000 auf 3000 Stück erhöht; die neuen 2000 Kuxe dienten zum Eintausch von Kuxen der Finnewerke. Die alten Gewerkschaften ergaben nach Abzug der Anleihezinsen folgende Betriebs- überschüsse: 1918 1919 1920 1921 Gewerkschaft Frisch Glück. . . M. 300 030 30 300 238 705 — Desdemona „ 311 487 3 499 417 3 857 994 1599 329 „ Salzungen. 650 862 1 154 937 3 793 983 234 939 3 Rastenberg. „ 277 587 6 250 768 197 399 45 613 Bernsdofß 214 425 681 753 3 Buürggrafßf — — 3 287 707 651 766 1553 717 10 942 362 11 589 916 3 213 400 Der Absatz der Werke betrug 1921: 1029 dz K20 Carnallit, 23 239 dz K20 Kainit, 8726 dz K20 20er Düngesalz, 11 709 dz K20 30er Düngesalz, 127 261 dz K20 40er Dünge- salz, 77 399 dz K20 Chlorkalium, 20 933 dz K:0 schwefesaur. Kali, 3246 dz KO schwefel- saur. Kalimagnesia insges. 273 542 dz K:0 gegen 228 979 dz K:0 im Vorjahre. Ausserdem wurden Nebenerzeugnisse abgesetzt: 604 618 dz Steinsalz, 21 096 dz Siedesalz, 10 129 d- Kieserit, 18 629 dz Chlormagnesium, 45 090 kg Brom. Die Belegschaft betrug am Jahres- schluss 109 Beamte u. 1307 Arb. Die Werke Frisch Glück, Bernsdorf u. Burggraf sind zu- folge der Verord. über Stillegung von Kaliwerken v. 22./10. 1921 stillgelegt. Kapital der Heldburg-A.-G.: M. 21 Mill. in 18 343 Vorz.-Aktien u. 2657 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 22 Mill. Die G.-V. v. 5./5. 1906 beschloss Herabsetzung des A.-K. auf M. 15.4 Mill. durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 10: 7. Gleichzeitig wurden M. 5.6 Mill. neue Aktien ausgegeben. über Herabsetz. bzw. Erhöh. des A. K. u. deren Zweck siehe dieses Handb. 1921/22 I In der G.-V. vom 15./8. 1919 wurde beschlossen, eine Zuzahlung von 25 % auf die Aktien zu gestatten und diejenigen Aktien, für die die Zuzahlung geleistet wurde, in 6 % Vorz. -Aktien mit Nachzahlungsanspruch umzuwandeln. Sodann erhalten die St.-Aktien auf den Nennbetrag 5 %, soweit nicht die G.-V. den Vortrag auf neue Rechnung beschliesst. Sofern ein weiterer Gewinn zur Verteilung kommt, erhalten die Vorz.-Aktien vorab den vierten Teil. Der Überrest wird derart verteilt, dass jede Vorz.-Aktie und jede St.-Aktie einen gleichen Betrag erhält. In der G.-V. gewährt jede Vorz.-Aktie 2 Stimmen, jede St.-Aktie 1 Stimme. Hypoth.-Anleihe: M. 7 Mill. in 5 % Teilschuldverschreib. à M. 1000 lt. G.-V. v. 14./8. 1912, rückzahlbar zu 102 % binnen 30 Jahren. Tilg. durch Auslos. im April auf 1./7. (zuerst 1916). ―,