822 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. verfügen über 2 selbständige Schachtanlagen (Karl-Georg-Viktor-Grube u. Gustav-Grube) u. eine Kokerei von 176 Öfen mit Nebenproduktenanlage. Berechtsame 29.421 qkm, Grundbesitz 195 ha 79 a 21 qm. Es sind 48 Werkswohnhäuser vorhanden. Auf dem Grund- u. Berg- werksbesitz ist eine im Jahre 1920 aufgenommene Anleihe von M. 10 000 000 eingetragen, die mit 5 % zu verzinsen u. vom 1./10. 1926 bis 1950 zum Nennwerte zurückzahlen ist. Ferner ruhen auf einigen neuerdings erworbenen Grundstücken eine Hyp. von zusammen M. 254 300 mit 4½ % verzinsl. u. einer gegenseitigen Kündbarkeit von 3 oder 6 Monaten. –— 110 Beamte u. 5400 Arb. Kohlenförderung 1918/19–1921/22: 532 952, 509 579, 513 421, 624 356 t; Kokserzeugung 1918/19–1921/22; 157 887, 147 009, 173 703, 183 530 t. Die Ges. ist seit 1920 Eigentümerin von etwa der Kuxe der Gewerkschaft „Stein- kohlenbergwerk Consolidirte Fuchs“ zu Neu-Weissstein, die ihrerseits wieder sämtl. Kuxe (bis auf 4) der Gewerkschaft „Steinkohlenbergwerk David' in Konradstal (bei N eu-Weissstein) besitzt; beide Gruben sind zu einem gemeinschaftl. Betriebe vereinigt. Auf den Rest der Kuxe der Fuchsgrube haben die Kokswerke ein bis zum 1./7. 1923 auszuübendes Options- recht, dessen Ausübung aller Voraussicht nach erfolgen wird. Gesamtgerechtsame der Fuchs- und Davidgrube: 15 153 akm; Förderung der beiden Gruben 1918–1921: 742 988 629 376, 662 358, 741 060 t. Die zur Fuchsgrube gehörige Kokerei /(mit N ebenproduktenanlage) verfügt über 90 Öfen mit einer Durchsatzmöglichkeit von täglich 500 t Kohle. Kokserzeug. 1918–1921: 109 227, 106 899, 87 091, 118 511 t. Zahl der Beamten der beiden Gruben 135, die der Arbeiter 6600. Auf dem Grundbesitz der Fuchsgrube, der eine Grösse von 273 ha 72 a 89 qm hat, ruhen Hyp. von zus. M. 1 278 095. Die Fuchsgrube hat ferner zwei Hyp.-An- leihen aufgenommen. Von der einen, 4 % verzinslich, sind noch M. 675 000, von der anderen, 4½ % verzinslich, noch M. 1 885 000 im Umlauf. – Im Frühjahr 1921 ist die überwiegende Mehrheit der Aktien der C. F. Weber A.-G. in Leipzig-Plagwitz auf die Kokswerke über- gegangen. (A.-Kapital M. 4 000 000, Div. 1921: 15 %). Die Ges. betreibt die Destillation von Steinkohlenteer. Die Destillationsprodukte verwendet sie in erster Linie zur Herstellung ihrer Spezialfabrikate, insbesond. Dachpappen aller Art, Isolierplatten, Asphalt für Strassen- bau usw. Die Ges. führt Bedachungs-, Fussboden- u. Isolierarbeiten jeder Art aus. — Im Besitze der Kokswerke befindet sich ferner die Mehrheit der Anteile der Carl Koether G. m. b. H. in Greiffenberg (Schles.), die eine Schwefelsäure- u. Superphosphatfabrik betreibt. (St.-K. M. 3 000 000, Div. 1919/20: 12 %). – Die Kokswerke besitzen ausserdem u. a. etwa % von dem 24 000 000 M. betragenden Stammaktienkapital der „Union“ Fabrik chemischer Pro- dukte in Stettin, (Div. 1921/22: 15 %) u. etwa von dem 21 000 000 M. betragenden A-K. der Hedwigshütte A.-Ges. in Stettin (Div. 1921/½22: 922 %% Die Ges. übernahm 1922 die Kuxe der Steinkohlengewerksch. Consolidirte Seegen Gottes-Grube zu Altwasser i. Schles. (Förderung 1919–1921: 94 535, 95 260, 115 248 t), beteiligte sich an den Kohlengewerksch. Burbach, Baden u. Markgräfler, an der Akt.-Ges. Kaliwerk Krügershall u. erwarb die C. A. F. Kahlbaum Chemische Fabrik G. m. b. H. Berlin-Adlershof sowie die Mehrheit der St.-Akt. der Chemischen Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering). Ausserdem ging sie eine Reihe kleinerer Beteil. ein u. erhöhte ihr Interesse an verschied. früher erworb. Beteil. Von den Tochterges. erwarb eine die Aktienmehrheit der Lack- u. Farbenfabrik Oscar Mosebach A.-G. Riesa a. E. Mit einer Reihe von Tochterges. schloss die Ges. Pachtverträge ab, nämlich mit C. F. Weber A.-G. Leipzig-Plagwitz, Schlesische Kohlen- u. Kokswerke Gottesberg, Steinkohlenbergwerk Consolidirte Seegen Gottes-Grube Neu-Weissstein b. Alt- wasser i. Schles., Steinkohlenbergwerk Consolidirte Fuchsgrube Neu-Weissstein, Consolidirte Gleiwitzer Steinkohlengrube Gleiwitz, C. A. F. Kahlbaum Chemische Fabrik Berlin-Adlers- hof, Oscar Mosebach A.-G. Riesa a. E. Von früher erworb. Beteil. stiess sie 1922 ihren Besitz an Aktien der Akt.-Ges. für Brennstoffvergasung Frankf. a. M. u. der Norddeutschen Kohlen- u. Kokswerke A.-G. Hamburg ab. 1923 wurde mit der Saccharinfabrik A.-G. vormals Fahlberg, List & Co. in Magdeburg zur Wahrnehm. gemeins. Interessen auf dem Gebiete der chem. Industrie bei grundsätzl. Parallelstell. in voller Wahrung der Selbst- ständigkeit beider Ges. eine Interessengemeinsch. vereinbart, die durch den Austausch von Aktien u. Mitgl. in den Aufsichtsräten gewährleistet werden soll. Die Saccharinfabrik Fahlberg, List & Co. wird einer demnächst einzuberuf. G.-V. die Erhöh. des A.-K. um M. 75 000 000 vorschlagen, wovon den Oberschles. Kokswerken ein Teil im Tausch gegen Aktien der Kokswerke überlassen u. ein anderer Teil den Aktionären der Saccharinfabrik zum Bezug angeboten werden soll. Den Oberschles. Kokswerken werden die an die Saccharinfabrik zu überlass. Aktien von befreundeter Seite zur Verfüg. gestellt. Die Wahl der beiden Vorstandsmitgl. der Kokswerke Dr. Berckemeyer u. Dr. Bie in den A.-R. der Saccharinfabrik u. des Vorst. der Saccharinfabrik Dr. List in den A.-R. der Kokswerke wird beantragt werden. — Die Ges. ist bis 31./12. 1924 Mitglied der Verkaufsvereinigung für Teererzeugnisse G. m. b. H. in Essen, die den Vertrieb u. die Preisregelung von Teer u. Teererzeugnissen jeder Art zum Zweck hat, ferner Gesellschafterin der Stickstoff-Syndikat G. m. b. H., die die von den Gesellschaftern hergestellten Stickstoffdüngemittel für Rechnung der Gesellschafter verkauft; das Syndikat ist bis zum 30. 6. 1924 geschlossen. Die Ges. gehört weiter der Ostdeutschen Verkaufsvereinigung für Cumaronharz G. m. b. H. in Berlin an, die den Verkauf von Cumaronharz im ostelbischen Deutschland zum Gegenstand hat. Kapital (bis 31./12. 1922): M. 275 000 000 in 200 000 St.-Akt. u. 75 000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Wegen Vorz.-Akt. s. unten. Urspr. M. 4 500 000, ist das A.-K. mehrfach, zuletzt im J. 1914 auf M. 21 500 000 erhöht worden. (Näheres darüber siehe Jahrgang 1921/22 ds. Handb.) *