Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 831 Aufsichtsrat: Vors. Bankier George d'Avance, stellv. J Gsag0 Friedrich WM Berlin; Heinrich Fuhrmann, Brünn; Rechtsanw. Dr. Arth. Ball, Dir. Kurt Gadow, Rechtsanwalt Dr. Meermann, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Eugen Bab & Co. Vereinigte Deutsche Petroleum-Werke, A.-G. in Berlin. Friedena u, Südwestkorso 6. Gegründet: 14./8. 1881; eingetr. 15./8. 1881. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V. v. 25./2. 1911 von Peine nach Berlin verlegt. Zweck: Anlage u. Ausnutzung gewerblicher u. industr. Unternehm., welche mit der Gewinnung oder Verarbeitung von Petroleum oder Rohöl in Zusammenhang stehen, u. die Beteiligung bei solchen. Die Ges. ist entstanden aus den Akt.-Ges. Petroleum-Land-Ges. in Peine, Ölheimer Petroleum-Industrie-Ges. Adolf M. Mohr u. Deutsche Petroleum-Bohr-Ges. in Bremen. Die dingl. Rechte der Akt.-Ges. umfassten einen Kali-Salzvertrag, den die Ges. gegen die früheren dingl. Rechte auf Hänigsen von der Firma Max Meyerstein in Hannover eingetauscht hatte. Nach der letzten Sanierung der Ges. im J. 1903 stand das sogenannte Gerechtsame-Kto mit M. 1 200 000 zu Buche; dasselbe bestand damals aus Ölverträgen auf 1944.77 ha im Gebiete Hlänigsen. 1905 wurde beschlossen, diese Bohrverträge für Hänigsen einzutauschen in 326 ha = 1200 Morgen dingliche Rechte auf Kali u. Ö1 in Oldhorst. Die Gerechtsame, deren entsprechender Kalisalz- u. Ölbohr-Vertrag ab 1910 noch 90 Jahre läuft, steht mit noch M. 1 000 000 zu Buche, nachdem darauf 1910 M. 200 000 zur Abschreib. gelangten. Das Grundeigentum der Ges. in den Gemeinden Edemissen, Ödesse (Bohrwerk Ölheim) u. Obershagen umfasst zus, 16 ha 40.88 a. Die nicht benutzten Ölheimer Flächen sind verpachtet. Auf dem Werke in Ölheim waren 1915–1917 17 Bohrlöcher in Betrieb. Die G.-V. v. 16./5. 1905 beschloss Verkauf von 210 Anteilen der Bohrges. Hänigsen für M. 126 000, für die der Ges. verbleib. 50 Anteile erhielt dieselbe Beteilig. mit 50 Kuxen an der neuen Kaligewerkschaft Riedel u. ausserdem im Austausch Ölgerechtsamen um Hänigsen gegen die dingl. Rechte Oldhorst nebst M. 3000 Pachtvergüt. (siehe oben). 1908 Verkauf dieser 50 Riedel-Kuxe, die 1906 u. 1907 eine Zubusse von je M. 250 bezw. 50 erforderten. Sämtliche seit Jahren schwebenden Prozesse wegen der Hypoth.- u. Grundschulden kamen 1913 durch Vergleich zur Erledigung. 1922 Einstellung des Betriebes in Oelheim wegen ungenügender Produktion. 1923 Über- 9 68 der Majorität der Aktien auf die Deutsche Erdöl-A.-G., Berlin, von der lt. G.-V. v. 2./6. 1923 drei Vorstandsmitglieder in den A.-R. der Ver. Deutschen Pretroleum-Werke gé- wählt wurden. Einnahme für Rohöl 1913–1922 M. 34 761, 42 033, 50 940, 97 950, 126 429, 114 956, 142 285, 433 694, 509 716, ?. Die a. o. G.-V. v. 6./8. 1907 beschloss die Übernahme einer Bete ng d. h. den Erwerb von sogen. Bruttoanteilen im Betrage von M. 350 000 einer galizischen Erdölunternehm., nämlich der Karpathen-Akt.-Ges. in Tustanowice. Das Lieferungsabkommen mit der Raffinerie Steyj wurde 1910 gelöst, da es sich für die Ges. verlustbringend gestaltete, ein weiterer Teil 1913 für M. 106 353 verkauft. Die Einnahmen aus Tustanowice-Nafta betrugen 1913–1922: M. 43 144, 33 801, 52 029, 102 067, 125 673, 114 875, 19 033, 2, 32 292, 2. Neuerdings sind die Gruben in pol- nischen Händen. 1921: Verlust M. 100 153, 1922. Reingewinn M. 147 215, Gewinn-Vortrag für 1923: M. 47 061. Kapital: M. 1 006 000 in 1006 gleichber. abgest. Vorz.-Aktien Lit. A (Nr. 1–1006) à M. 1000. Urspr. M. 2 175 000 in St.-Aktien u. M. 2 300 600 in Prior.-Aktien. Über die Herabsetz. u. Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handbuches. Genussscheine: Die Ges. kann zur Amort. eigene Aktien erwerben oder durch Auslos. al pari zurückzahlen. Für jede al pari zurückbez. Aktie erhält der Besitzer einen Genuss- schein, welcher zum Bezuge der Super-Div. berechtigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), bis 4 % Diy., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (u. ausserdem eine jährl. Vergüt. von M. 6000), verbleib. Überschuss zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Dingliche Rechte in Oldhorst u. Tustanowice 582 372, Grundeigentum in Oelheim 5690, Gebäude 13 000, Bohrtürme u. Röhren 8200, Masch., Werk- zeuge, Bohr- u. Pumpgeräte, Tanks 3000, Röhrenleit., Bohranlage, Fuhrpark u. Mobil. 3000, Materialien 146 809, Oelheimer Rohöl 35 252, Kassa 21 791, Wertp. 14 220, Debit. 1 989 304. – Passiva: A.-K. 1 006 000, R.-F. 100 600. Kredit. 766 047, Aktien-Erlös-K. 891, Wartegelder Oldhorst 184, unerhob. Div. 850, Neubohr-Res. 300 000, Werkerhalt. 600 000, Talonsteuer- 1006, Gewinn-Vortrag für 1923 47 061. Sa. M. 2 822 640. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 100 153, Betriebs-Unk. 3 694 647, Steuern u. Abgaben 150 946, Gen.-Unk. 1 140 729, Abschr. 71 000, Rückst. 800 000, Gewinn- Vortrag 47 061. – Kredit: Ölheimer Rohöl 5 373 163, Tustanowice- Nafta 551 559, Wasser- liefer. 1505, Pacht u. Miete 919, Zs. 7236, Eff. 67 269, Kursgewinn auf Bank-K. in Wien 2885. Sa. M. 6 004 539. Kurs: Abgest. Vorz.-Aktien Ende 1913–1922: 19.25, 23.75*, –, 60, 108, 70, 130, 190, 370, 700 %. Zugel. Mai 1904; erster Kurs 25./5. 1904: 66.25 %.