Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. ―― Betriebe, deren Gesamtförder. 1921 bei einer Gesamtbelegschaft von durchschn. 11 874 Mann 549 980 t, u. 1922 674 690 t Minern betragen hat und zwar: Hermannschacht in Helfta, Clotildeschacht in Eisleben, Hohenthalschacht in Helbra, Wolfschacht in Volkstedt, Zirkel- schacht in Klostermansfeld, Vitzthumschacht in Hübitz und Paulschacht in Helmsdorf. Daneben sind noch eine Reihe von Schächten vorhanden, die lediglich der Wasserhaltung oder Wetterführung dienen. II. Hüttenbetrieb: a) Rohhütten: Krughütte mit 5 Mansfelder Hochöfen u. 3 Wassermantelöfen. Kochhütte mit 9 Mansfelder Hochöfen; hiervon sind durchschn. etwa 5 Öfen im Betriebe. Die ges. Schmelzleist. auf beiden Hütten betrug 1921 598 288 t Erz, der ges. Rohsteinfall = 29 732 t. Ausserdem wurden hergestellt 1921–1922 8 717 020, 7 884 910 Pflastersteine u. 1921 231 551 Bauformschlacken. b) Rösthütten: Kupfer- kammer-Rösthütte. Von 92 Kilns u. 5 vorhand. Bleikammersystemen sind 60–65 Kilns u. 4 Systeme im Betriebe. Aus selenhaltigen Bleikammerschlämmen wurden 1193 kg Reinselen gewonnen. Eckardt-Rösthütte. Von 52 Kilns u. 6 vorh. Bleikammersystemen sind r1d. 30 Kilns u. 3 Systeme im Betriebe. Die ges. Erzeugung 1921 betrug 30 871.12 t Rost u. 1921–1922: 20 070, 25 693 t Schwefelsäure je 500 Be — einschl. 7680 t von Silberhütte. c) Spurhütten: Kupferkammer- Spurhütte. Vorhanden u. im Betriebe sind 5 Spuröfen. Eckardt-Spurhütte. Von den 7 vorhand. Spuröfen sind 2 Öfen im Betriebe. Auf beiden Spurhütten wurden 1921 31 149 t Rost u Rohstein eingesetzt u. 15 994 t Spurstein ausgebracht. d) Silberhütte: Es sind vorhanden 16 Röstöfen, wovon 10–11 durchschn. betrieben werden. Gewonnen wurden 1921–1922: 57 332, 64 709 kg Zementsilber. e) Kupferhütte: Es sind 11 Raffinieröfen sowie 5 Spleiss- u. Krätzöfen vorhand. von denen insges. rd. 10–11 ständig im Feuer stehen. Raffiniert wurden 1921: 15 783 t entsilberte Rückst. u. hierbei erzeugt rd. 11 409 t Mans- felder Raffinad Kupfer, 1922: 15 294 t. Ausserdem sind rd. 968 t Raffinad aus Altkupfer etc. erschmolzen worden. III. Kupfer- u. Messingwerke: 1. Das Kupfer- u. Messingwerk Hett- stedt umfasst folg. Betriebseinricht.: a) eine Giesserei, b) eine grosse Anz. Bandwalzwerke, c) mehrere Walzwerke für Kupfer- u. Messingbleche, d) eine Feuerbuchswerkstätte, e) ein Drahtwalzwerk m. Grob- u. Feinzieherei, f) drei hydraul. Stangenpressen m. Stangenzieherei, g) ein Rohrwalzwerk mit Rohrzieherei, h) eine Warmpresserei, i) ein Hammerwerk. 2. Das Messingwerk Rothenburg a. d. Saale besteht aus: a) einer Rohrzieherei, b) einem Messing- blechwalzwerk, c) einer Näpfchenstanzerei. Für den Betrieb dieses Werkes werden die Gebäude u. Betriebseinricht. einer ehemal. kleinen Masch. fabrik, nämlich der Prinz-Carls- Hütte Akt-Ges. mitbenutzt, deren Aktien sämtlich der Mansfeld A.-G. gehören. 3. Der Kupferhammer Eberswalde besteht aus einem Hammerwerk u. einem im Bau Silberwalzwerk. Die Gesamtprodukt. der Kupfer- u. Messingwerke betrug 1922: Kupfer- Bronzefabrikate rd. 17 254 t, Messingfabrikate rd. 6695 t, Aluminiumfabrikate r1d. 116 t. 1929 erhielt die Ges. unter dem Namen Kupferbergwerk Renate Bergwerkseigentum in einem 2 200 000 qm grossem Felde in den Gemark. Oberrissdorf u. Unterrissdorf im Mansfelder Seekreise zur Gewinn. der dort lagernden Kupfer-, Blei-, Zink- u. Nickelerze. IV. Neben- anlagen: Zur Versorg. der Werksanl. im Mansfeldschen Revier mit Licht u. Kraft dienen 4 eigene elektr. Zentralen in Eisleben, Helbra, Burgöner u. Wansleben. Die Masch. werk- statt mit Eisengiesserei in Oberwiederstedt arbeitet für den eig. Bedarf der Mansfeldschen Werke. Die Werksbahn in Schmal- u. Normalspur von insges. 110 km Betriebslänge dient zum Transport der Betriebsmat. u. der Produkte. Die Dampfziegelei in Wansleben (Bez. Halle a. S.) erzeugte 1922 4 947 025 Stück Ziegeleifabrikate, die Chamottefabrik Eisleben 4 932 891 kg Chamottefabrikate. V. Steinkohlenbergbau in Westfalen: a) Zeche Mansfeld in Langendreer mit 3 Förderschacht- u. 2 Wasserhaltungsschachtanl. sowie Kokerei u. Neben- Prod. fabrik. Die Kohlenförder. betrug 1921–1922 436 427.62, 464 389 t. In der Kokerei waren 185 Öfen im Betriebe. Die Kokserzeug. betrug 1921–1922 176 268, 202 747 t. An Neben- prod. wurden gewonnen: 2892 t Teer, 1427 t schwefelsaures Ammoniak, 502 t verdichtetes Ammoniakwasser, 237 t Benzol, 9 t Cumaronharz, 14 t Naphtalin. b) Zeche Sachsen in Heessen bei Hamm i. Westf. steht im Eigentum einer besond. gleichnam. Gewerkschaft, deren sämtl. Kuxe sich im Besitz der Mansfeld A.-G. befinden. Die Zeche ist noch im Ausbau begriffen u. besitzt eine Doppelschachtanl., deren Förder. 1921–1922 503 649, 600 827 t Kohle betrug. Mit dem Bau einer modernen Kohlenwäsche, Kokerei u. Nebenprodukten- Gewinn. anl. ist begonnen worden. VI. Kalibergbau: Die Kaliwerke d. Ges., 5 Förderschacht- anl. u. 3 Chlorkalium- u. Bromfabriken sind 1921 von der Mutterges. abgetrennt u. in eine selbst. Tochterges., deren Aktien sich sämtl. im Besitz der Mutterges. befinden, nämlich die „Mansfeldsche Kaliwerke Akt.-Ges.' eingebracht worden. Die Gesamtförder. an Rohsalzen betrug 1921–1922: 2 292 174, 9 347 025 dz Carnallit. Im Fabrikbetriebe wurden 155 920 dz K. 0 hergestellt. Absatz 1922 219 580 dz. Gesamtbeteiligung am Kali-Syndikat 1922 24,8969 Tansendstel. VII. Silberwarenfabrik: Die Franz Bahner Akt.-Ges. Silberwarenfabrik in Düsseldorf, deren Aktien sich sämtlich im Besitz der Ges. befinden, stellte 1922 rd. 7303 kg Silberwaren her. Für 1920/21–1921/22 kam eine Div. von 10, 30 % auf M. 500 000 zur Ausschüttung. VIII. Gr und- u. Bergwerksbesitz: Der Besitz der Ges. einschl. der Ges., deren ges. Kap. sich in den Händen der Ges. befindet, beträgt an Grubenfeldern in qm 543 552 000, an Grund u. Boden in qm 87 500 000 (darunter befinden sich rd. 20 000 Preuss. Morgen Forsten bei Wippra u. Braunrode a. H., rd. 12 000 Morgen Ländereien im Mansfelder Bezirk, 800 Morgen bei Hamm u. rd. 900 Hausgrundstücke),. Auf sämtl. Werken (einschl. der waren bei Jahresbeginn 1922 1355 Beamte u. 25 937 Arb., 1923 insges. 29 725 Beamte u. Arb. beschäftigt.