= Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 911 Zahlstellen: Halle a. S.: Ges.-Kasse, H. F. Lehmann, Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Dresdner Bank; Berlin: Delbrück Schickler & Co., Gebr. Schickler, Dresdner Bank, Hugo J. Herzfeld; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Dresdner Bank; Eisleben: Mansfeld A.-G. für Bergbau u. Hüttenbetrieb. Kaliwerk Krügershall Akt-Ges. in Halle . 8. Franckestrasse 3. Gegründet: 29./3. 1905; eingetr. 19./6. 1905. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die Bankfirmen Friedmann & Weinstock, Halle a. S. u. Friedr. H. Krüger in Halberstadt haben von dem der Internationalen Bohrgesellschaft in Erkelenz (A. Schaaffhaus. Bankverein) gehörigen Kalifeldbesitz zehn in den Gemarkungen Teutschenthal und. Langenbogen bei Halle a. S. gelegene Preuss. Normalfelder erworben und in die Akt.-Ges. eingebracht. Die auf genanntem PFerrain erbohrten Kalilager sind von ausgezeichneter Güte (bis 50.5 Chlorkalium = 31.6 % reines Kali); die Mächtigkeit des Lagers beträgt bis zu 55 m. Die Lagerung ist sehr flach u. über dem Kalilager befindet sich eine Anhydritdecke von ca. 50 m Stärke. Die Carnallite sind von vorzüglicher Beschaffenheit und setzen das Werk in den Stand, Salze mit dem für die Standardmarke des Syndikats garantierten Kaligehalte von 12.4 % zum Versand zu bringen. Mit dem Abteufen des Schachtes I, belegen in der Nähe des Bahnhofes Teutschenthal der Linie Halle- Cassel, wurde anfangs Sept. 1905 begonnen. Am 26./6. 1907 wurde bei 646 m Teufe das Kalilager in einer Mächtigkeit von 50 m angefahren. Der Schacht hat eine Gesamttiefe von 660 m. Die Förderung wurde im Dez. 1907 aufgenommen. Es sind zwei von einander unabhängige Fördereinrichtungen vorhanden. Der Schacht von Krügershall wird mit dem der Gew. Salzmünde (s. unten) durchschlägig gemacht. Der Betrieb der Chlorkaliumfabrik (Verarbeitung von tägl. ca. 5000 dz Rohsalz) wurde im Dez. 1907 aufgenommen. 1908/09 Bau einer Bromfabrik. 1910 wurde die Sulfat- Kalimagnesia-Fabrikation aufgenommen. Die Ges. gehört seit Febr. 1908 dem Kalisyndikat an u. zwar ab 1./8. 1922 mit 5.3894 %. Im März 1912 hat eine neu erbaute Saline u. Anfang 1923 die Bromkaliumfabrik den Betrieb aufgenommen. Absatz 1920: 126 453 dz Kalierzeugnisse mit 57 444 dz K:0, gegen 85 056,35 dz mit 43 564,92 dz K: 0 im J. 1919. Auf die Quote der Ges. entfielen 45 078 dz K:0, während sie 12 366 dz KZ0 von anderen Werken erworben hatte bezw. auf Grund des Richtpreis- abkommens lieferte. Der Gesamtabsatz beziffert sich auf 302 447, 55 dz mit einem Umsatz- wert von M. 21 035 864, 16. Absatz 1922: 231 882 dz Kalierzeugnisse mit 102 938 dz K20 gegen 137 132 dz mit 61 833 dz K20 im Vorjahre. Auf die Quote der Ges. (Beteil. im Kali-Syndikat 5.2642 %0) entfielen 67 523 dz K20; 35 415 dz K:0 sind auf Grund des Richtpreisabkommens u. durch Zukauf für andere Werke geliefert. Zweck: Gewinnung und Verwertung von Bergbauprodukten in roher und bearbeiteter Form, Erwerb, Veräusserung, Pachtung und Ausbeutung von Bergwerken und Anlagen, welche zur Erreichung dieses Zweckes dienen, Errichtung und Betrieb von Fabriken und sonst. Anlagen hierzu, Erwerb von Grundeigentum. Letzteres beträgt jetzt etwa 170 Morgen. Belegschaft an 650 Mann. Bei Bahnhof Teutschenthal hat die Ges. ausser dem Verwalt.- Gebäude 7 Familienwohnhäuser für Beamte, 6 Arbeiter- Wohnhäuser sowie 3 Unterkunfts- u. Wohngebäude für unverheiratete Werksangehörige. In Halle ein Verw.- Geb. u. ein Beamtenwohnhaus. Beteilig. am Siedlungswesen mit 12 Heimstätten-Gruppenhäusern. Ferner eine Brunnenanlage. Beteiligungen: Gew. Salzmünde: G.-V. v. 10./2. 1906 ermächtigte den Vorst., zur Ver- wertung der Salze, die die Ges. durch die Schachtanlage Teutschenthal wegen zu grosser Ent- fernung nicht vornehmen kann, und zur Ausbeute der im nördlichen Teile der Berechtsame der Ges. anstehenden Hartsalze, die Hälfte der der Akt.-Ges. gehörigen Gerechtsame an die neue 1000 teilige Gew. Salzmünde für M. 1 500 000 zu verkaufen, woran die Ges. Krügershall mit 505 Kuxen beteiligt ist. Die Felder von Salzmünde markscheiden mit denjenigen von Krügershall. Die Gew. teufte einen Schacht ab, der Anfang 1909 bei 850 m Teufe das Salz- lager erreichte, u. hat dann im Laufe des J. 1909 ihre gesamten Anlagen vollendet. Sie ist deſinitiv am 1./11. 1909 dem Kalisyndikat beigetreten; Quote ab 1./5. 1922: 5.3894 %0 entsprechend dem Kontingent nach dem Reichskaligesetz. Verteilte Ausbeute: 1913–1922: M. 600, 300, 0, 250, 400, 500, 2500, 2000, 2?, ? pro Kux. Der Schacht von Salzmünde wird mit demjenigen von Krügershall durchschlägig gemacht werden. Die a. o. G.-V. v. 7./2. 1911 des Kaliwerks Krügershall genehmigte den Ankauf von 450 Kuxen (Besitz jetzt 502 Kuxe) der Gew. Günthershall zu Göllingen. Mit der Gew. Günthershall (Beteil.-Ziffer 5.4941 %o) sind zugleich die beiden Gew. Schwarzburg u. See- hausen unter den Einfluss von Krügershall gekommen, da Günthershall 501 Kuxe der Gew. Schwarzburg u. 1000 Kuxe der Gew. Seehausen im Portefeuille hat. Günthershall verteilte für 1913–1922 pro Kux M. 400, 100, 0, 0, 100, 400, 1000, 1200, 2, ? Ausbeute. Im Jahre 1916 M. 300 000 Zubusse eingezogen. Die Gew. Schwarzburg teufte ebenfalls einen Schacht ab u. erreichte im Okt. 1912 bei 687 m Teufe das Kalilager; Quote im Kalisyndikat ab 1./5.1922 4.5784 %0. Kuxenbesitz an d. Gew. Buttlar 531 Kuxe. Infolge des Kriegszustandes ruhte der „ Betrieb bei der Gew. Schwarzburg in den letzten Jahren. Bei Günthershall wurde im 2. Halb- jahr 1916 der Betrieb wieder aufgenommen.