914 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Fabrikenverwalt. 1, Webau, mit den Mineralöl- u. Paraffinfabriken Webau, Gerstewitz, Döllnitz u. Oberröblingen a. See an den Bahnstationen Webau, Ammendorf u. Oberröblingen a. See. —– Fabrikenverwalt. 2, Amsdorf u. die Montanwachsfabriken Wansleben, Stedten u. Ams- dorf an den Bahnstationen Wansleben, Oberröblingen u. Stedten sowie die Montan- wachsraffineration Völpke an der Bahnstation Völpke. Die gesamten Werksanlagen umfassen: 26 Grubenbetriebe mit 16 Tagebauen, 14 Brikett- fabriken mit 76 Pressen, 6 Nasspressbetriebe mit 10 Pressen, 15 Schwelereien mit 740 Oefen, 5 Ziegeleien, 4 Montanwachsfabriken, 14 elektr. Kraftwerke, 4 Mineralöl- u. Paraffinfabriken u. 2 Kerzenfabriken. Erzeugnisse: Rohbraunkohle in allen Korngrössen, Braunkohlenbriketts (Hausbrand u. Industrie), Nasspresssteine Koks, Ziegelei-Erzeugnisse, elektr. Strom, Montanwachs, Mineralöle, Paraffin, Kerzen u. Nebenerzeugnisse der Mineralölindustrie. Der Teer der Schwelereien wird mit angekauftem Teer zusammen auf Mineralöl u. Paraffin verarbeitet. Das Paraffin wird mit angekauftem Kerzenmaterial zusammen zu Kerzen verarbeitet. — Beteiligung an dem Verkaufs-Syndikat für Paraffinöle zu Halle (Saale). Im J. 1913 Übernahme der Produktion an Briketts u. Nasspresssteinen der Gew. Hohenzollernhall in Bösau bei Hohenmölsen. Im März 1913 Erwerb der Zeche Ellen G. m. b. H., in Reuden b. Zeitz, markscheidend mit den Kohlenfeldern der Grube Gottlob bei Theissen. Die Ges. Riebeck besitzt die sämtlichen Kuxe der Gew. Riesser im Zeitz.Weissen- felser Bezirk, welcher bis Ende März 1922 ein Vorschuss von M. 2 765 554 gewährt wurde. Seit 1918 beteiligt an der Kohlenhandels-Ges. Riebeck G. m. b. H. in Halle S., an der Sied- lungs-Ges. Sachsenland G. m. b. H., Halle S. Die Ges. schloss 1920 einen Interessenge- meinschaftsvertrag mit der Paraffin- u. Oelgrosshandlung Eduard Müller, ab, wodurch sich Riebeck den entscheidenden Einfluss auf diese in Paraffin führende Firma sicherte. Die Fabriken Webau, Gerstewitz, Oberröblingen a. See u. Döllnitz verarbeiteten 1915/16: 46 012,3 t Teer, 967 t Paraffin u. Stearin. Es wurden hergestellt: Kerzen, Paraffin aller Art u. Montanwachs 7370,1 t, Mineralöle aller Art 29 278 t, andere Fabrikate 4172 t. Ver- arbeit. 1919/20: 35 821 t Teer, 23 t Stearin, 232 t fremdes Rohparaffin; hergestellt: Kerzen, Paraffin aller Art u. Montanwachs 6581 t, Mineralöle aller Art 22 621 t, andere Fabrikate 1530 t. Verarbeit. 1920/21: 32494 t Teer, 10,9 t Stearin, 355 t fremdes Rohparaffin. Es wurden hergestellt: Kerzen, Paraffin aller Art u Montanwachs 8200 t, Mineralöle aller Art 23 486 t, andere Fabrikate 1766 t. Verarbeit. 1921/22: 36 319 t Teer, 50 t Stearin, 2511 t fremdes Roh- paraffin. Es wurden hergestellt Kerzen, Paraffin aller Art u. Montanwachs 9740 t, Mineralöle aller Art 26 594 t, andere Fabrikate 1833 t. Gesamtumsatz aller Werke der Riebeck'schen Ges. 1917/18–1921/22: M. 54 586 222, 58 487 505, 141 072 914, 437 517 264, 651 424 509. Die Gesamtkohlenförderung betrug 1918/19 bis 1921/22: 5 041 691, 5 195 214, 5 849 112, 6 324 689, 7 267 624 t. Teergewinnung: 1919/20 bis 1921/22: 31 981, 31 896, 31 526, 34 273 t. Im Jan. 1923 fand der Erwerb der Teerschwelerei u. Paraffinölfabrik Bunge & Corte G. m. b. H. in Halle mit deren Anlagen in Langenbogen u. Oberröblingen statt. Wegen nicht befestigter Stellung auf dem Ölmarkt erfolgte im Frühjahr 1923 die Übernahme von Erdolkonzessionen in Argentinien, wertvollen Verträgen mit dem Reich, Tankschiffen u. Tankanlagen u. drei massgebenden Ölhandl., u. a der Oleawerke, der Hugo Stinnes G. m. b. H., Berlin. Die Oleawerke besitzen drei grosse Raffinerieen, langjähr. Verträge auf Erdölliefer. aus Hannover, Patente, darunter ein solches auf ein neues Verfahren: aus Ölrückständen Schmieröl u. Benzin zu gewinnen. Der Verkauf dieser Patente darf nur mit Zustimm. der Riebeck-Ges. erfolgen, welches Recht sich die Ges. gesichert hat. Die Tankanlagen OÖster- moor halten 75 000 t, die in Kiel 17 700 t u. die in Emden 5000 cbm. Der Kesselpark um- fasst 37 neue Kesselwagen u. eine Reihe weiterer Kessel. Die Liefer.-Verträge laufen auf 20 bzw. 10 Jahre. An Ölhandl. in Stuttgart, Frankf. a. M. u. Hamburg ist die Ges. mass- gebend beteiligt. Die A.-G. für Petroleum-Industrie besitzt grosse Ölhandl., Destillationen, Tankanlagen u. ein grosses Fasslager. Für Hingabe der Ölinteressen der Fa. Hugo Stinnes u. der Tankanlagen sowie von M. 20 Mill. Olea-Aktien u. M. 45 Mill. A.-G. für Petroleum- Industrie-Aktien sind M. 27.5 Mill. Riebeck-Montan-Aktien gegeben worden, ferner M. 1 Mill. Riebeck-Aktien an die Mansfeld A.-G. zur Bezabl. eines gekauften Kohlenfeldes. Kapital: M. 100 Mill. in 100 000 Aktien zu M. 1000. Urspr. M. 10 Mill. Die G.-V. v. 25./1 1. 1898 beschloss Ausgabe von M. 2 Mill. neuer Aktien. Sodann beschloss die a. o. G.-V. v. 20./1. 1909 Erhöh. um M. 3 Mill. Lt. G.-V. v. 18./3. 1911 weitere Erhöh. um M. 7 Mill. Gemäss G.-V.-B. v. 11./3. 1912 wurde das A.-K. um M. 6.5 Mill. erhöht. Die G.-V. v. 10./10. 1917 beschloss Erhöh. um M. 10 Mill. in 5 % Vorz.-Akt. mit Div. ab 1./7. 1917. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 23./6. 1923 1. um M. 28 166 000 in 28 166 St.-Akt., 2. um M. 33 334 000 in 33 334 St.-Akt. zu M. 1000 sowie Umwandl. der oben erwähnten M. 10 Mill. Vorz.-Akt. in St.-Akt., sämtl. mit Div.-Ber. ab 1./4. 1923. Die Ausgabe der ersteren erfolgte gegen Sacheinlagen, die M. 35 334 000 sind zu pari begeben u. den bisher. Aktion. im Verh. 2:1 vom 16.–30./7. 1923 zu 200 000 % plus Bezugsrechts- u. Börsenumsatzsteuer angeb. worden. Lt. G.-V. v. 23./6. 1923 sind die 10 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. umgewandelt. Ferner wurde beschlossen, das A.-K. zu erhöhen um M. 28 166 000 in 28 166 Aktien sowie um M. 33 334 000 in 33 334 Aktien. Die Ausgabe der 28 166 Aktien erfolgt gegen Sacheinlagen, die der 33 334 zum Nennbetrage, div.-ber. ab 1./4. 1923, angeboten 2:1 zu 200 000 %.