936 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. M. 2 175 000. Dieser Betrag entspricht fast genau dem Werte der erhaltenen 661 Einigkeitskuxe. Per 31./12. 1912 betrug die Unterbilanz M. 2 932 048, erhöht bis Ende 1914 auf M. 3 352 048, welcher Betrag sich durch die Gewinne von 1915 u. 1916 um M. 80 000 bezw. 311 932 auf M. 2 960 116. 1917 um M. 815 245 auf M. 2 144 871 verminderte u. 1918ganz getilgt werden konnte. Gegründet: 2. bezw. 25./8. 1905; eingefr. 2./9. 1905. Näheres über das Besitztum der Kaliwerke Prinz Adalbert Akt.-Ges. in Liquid. s. dieses Handb. I, 1913/14, Seite 1000. Kapital: Urspr. M. 4 625 000 in 4625 Aktien à M. 1000, wovon 250 Aktien gleich vollbezahlt, auf die übrigen M. 4 375 000 waren anfänglich nur 40 % eingezahlt, weitere 30 % am 1./10. 1906, 10 % am 15./5. 1908, 5 % am 1./8. 1909 u. restl. 15 % am 1./7. 1910 eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Bergbaugerechtsame 375 000, Grundstücke 29 500, Schacht u. Grubenbau 1 880 000, Gebäude 526 151, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 300 000, Baracken 47 700, Hilfswerke 544 607, Mühlenanlagen 50 000, Ziegelei- do. 6, Fabrik- do. 60 581, Material. 529 449, Kalisalze u. Fabrikate 24 089, Effekten 4506, Beteil. 12 600, Kasse 844, Hypothek.-Forderung 5300, Debit.: Gew. Einigkeit I 624 881, do. Einigkeit III 946 410, Kaliwerk Steinförde 143 906, Gem. Bau- u. Siedlungsges. Oldau 453 716, Kalisyndikat Berlin 1 607 500, Vorausz. f. Neuanlagen etc. 615 364, sonstige Debit 284 346. – Passiva: A.-K. 4 625 000, rückständige Löhne u. Gehälter 127 473, noch vorzunehmende Versatzarbeiten 251 522, unabgerechnete Syndikatskosten u. Preisausgleiche 1919 166 300, geschuldete Bei- träge zur Berufsgenossenschaft 50 000, Kredit. 971 271, Hypotheken 10 000, Liquidations. Kto 2 850 000, Gewinn 14 895. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk., Steuern u. soz. Lasten 828 888, Zs. 103 874, Abschreib. 860 348, Übertrag auf Liquidationskonto 2 850 000, Vortrag 14 895. – Kredit: Vortrag 37 390, Betriebsgewinn 4 620 617. Sa. M. 4 658 007 Dividenden 1905–1912: 0 % (Schachtanlage im Bau). Seit 1912 in Liquidation. Liquidator: Th. Steegmans. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Rust, B.-Wilmersdorf; Stellv. Otto Rheinhold, Prof. Max Krahmann, Berlin; Gen.-Dir. Carl Dietz, Komm.-Rat Bank-Dir. Paul Klaproth, Hannover. Kaliwerk Steinförde Akt.-Ges., Sitz in Hannover. Gegründet: 21./3. 1906; eingetr. 21./4. 1906. Sitz bis 17./5. 1907 in Hannover, von da ab in Steinförde, seit 7./5. 1918 wieder in Hannover. Gründer s. Jahrg. 1912/13 ds. Buches. Für die Förderung der Kalisalze ist irgend welcher Förderzins an die Grundbesitzer des betreff. Terrains nicht zu zahlen, vielmehr ist nur eine jährliche Abgabe von rund M. 12 000 zu leisten. Steinförde verfügt nicht nur über Carnallit, sondern auch über Hartsalzaufschlüsse. Die Be- rechtsame wurde durch 4 Bohrungen weiter aufgeschlossen. Mit dem Abteufen des Schachtes wurde anfangs Mai 1907 begonnen u. erreichte derselbe im Mai 1911 die Endteufe von 715 m. Im Anschluss hieran wurde der Ausbau des Schachtes ausgeführt. Das Auffahren der Förder- u. Wettersohle in 700 bzw. 660 m Teufe wurde Ende Sept. in Angriff genommen, die gesamte Streckenlänge betrug am Schlusse des J. 1911 610 m. Zwecks Klärung der Lagerungsverhält- nisse wurde in 520 m Teufe eine Horizontalbohrung ausgeführt u. durch sie in 101 bzw. 450 m Entfernung vom Schachte zwei Kalilager von 7 resp. 20 m Mächtigkeit, bestehend aus Hartsalz u. Carnallit, nachgewiesen. Der Streckenbetrieb auf der 700- u. 660-m-Sohle ergab ferner folg. Aufschlüsse: 700-m-Sohle, 8 m westl. des Schachts, 3 m Hartsalz, 3½ m Carnallit, 700-m-Sohle, 7 m östl. des Schachts, 30 m Carnallit. 660-m-Sohle, 20 m westl. des Schachts, 5 m Hartsalz, 7 m Carnallit, 660-m-Sohle, im Schacht u. östl. von ihm, 30 m Carnallit in wahrer Mächtigkeit. Die regelmässige Förderung wurde Ende 1912 aufgenommen. Die Ges. Steinförde war auf Grund ihrer Aufschlüsse in der Lage, mit einer Chlorkaliumfabrik auch gleichzeitig eine Sulfatfabrik zu errichten. Tagesanlagen: Rohsalzmühle, Kesselhaus, Fördermasch.-Gebäude, Transformatorenstation, Rohsalzschuppen, Brunnenhaus, Kantine mit Arb.-Schlafhaus u. ein Direktorwohnhaus, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser, Verwaltungsgebäude u. Chlorkalium-, Brom- u. Sulfatfabrik. Grubenanschlussbahn ist vorhanden. Mit dem Abteufen des zweiten Schachtes. (Ges. m. b. H. Julius Wilhelm) wurde am29./12.1911 begonnen. Der Schacht ist ca. 200 m westlich von Schacht I angesetzt. Mit dem weiteren Abteufen ist eine Unternehmerfirma beauftragt, die aber die Arbeit bei Kriegsausbruch 1914 einstellte. Die Bestellung einer selbständigen Salzabbau- gerechtigkeit erfolgte 1911. Das Grubenfeld umfasst jetzt unter Hinzurechnung der noch verworbenen Wege u. Wasserläufe rd. 734 ha, gelegen in der Gemarkung Steinförde. Die Abfluss- wüässer der Chlorkaliumfabrik werden nach der Aller geführt. Die Konz. für die Chlorkalium- Fabrik u. für die Ableitung der Abwässer in die Aller ist erteilt worden, u. zwar für eine Verarbeitung von 2500 dz tägl. Nach Kriegsbeginn wurde der Gruben- u. Fabrikbetrieb 1914 eingestellt u. erst im April 1917 wieder aufgenommen. Es wurden vorwiegend vor- gerichtete Salze gefördert. Absatz 1919–1922: 26 500, 34 492, ?, 70 643 dz K:O. 1918 Bau einer neuen Bromfabrik. Nach M. 114 902 Abschreib. erhöhte sich 1914 die Unterbilanz auf M. 304 478, 1915 weiter auf M. 480 353, 1916 auf M. 716 283, 1917 auf M. 1113 580, konnte aber aus dem Gewinn für 1918 um M. 543 369 auf M. 568 210 vermindert und 1919 ganz ge- deckt werden. 1920–19.2 Reingewinn M. 2 162 223, 2 104 048, 22 664 048. * Zweck: Ausbeutung der Steinförder Kalisalzlager u. Beteiligung an industriellen Unter- nchmungen aller Art, insbesondere solchen der chemischen Industrie.