Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 967 Vluyn und Vluynbusch, Kr. Mörs; Beteiligungen an anderen Bergwerken; Ausbeutung des obengenannten Bergwerks Friedrich Heinrich und der sonstigen von der Ges. in der Folge unter irgend einem Titel zu erwerbenden Bergwerke sowie derjenigen, die sie pachtweise oder sonstwie besitzen könnte. Das Grubenfeld hatte urspr. eine Grösse von ca. 30 000 000 qm u. wurde 1909 durch Ankauf um ca. 12 000 000 qm erhöht; es enthält, ausweislich zuverlässiger Bohrungen, Gas-, Fett- u. Magerkohlen in grossen Mengen, in mässiger Tiefe (ca. 300 –400 m) u. vorzügl. Ablagerung. Das für eine grosse Bergwerksanlage nebst zugehöriger Arbeiterkolonie erworbene Terrain beträgt ca. 1600 Morgen. Schacht I er- reichte das Steinkohlengebirge im Mai 1911 u. konnte nach erfolgter Auftauung der Frost- mauer am 8./12. 1911 abgenommen werden. Im Anschluss hieran wurde die Abteufung fort- gesetzt u. bis 1914 bis 530 m niedergebracht. Schacht II ist bis 440 m abgeteuft u. ausgebaut. Hierbei wurden 5 bauwürdige Kohlenflöze aufgeschlossen. Bei 350 m Teufe wurde die Wettersohle, bei 400 m Teufe die I. u. bei 450 m die II. Bausohle ausgesetzt. Nach Herstell. der Füllörter wurde mit der Ausrichtung der Gruben auf beiden Sohlen begonnen. Hierbei wurden 11 bauwürdige Flöze der Fettkohlengruppe aufgeschlossen. Die Ges. besitzt eine eigene Ringofenanlage. Anschlussbahn nach Bahnhof Repelen ist vorhanden, ebenso 2232 Arb.- u. 95 Beamten wohnungen. Behufs Erbauung eines gemeinsamen Rhein- hafens bei Orsoy nebst Hafenbahn mit Anschluss an den Bahnhof Rheinkamp der Staats- bahn wurde mit der Akt.-Ges. Phönix in Hörde und den Rheinischen Stahlwerken in Duisburg-Meiderich ein Abkommen in Form einer G. m. b. H. getroffen. Alle drei Werke sind dabei zu gleichen Teilen interessiert. Um der Ges. einen Lager- u. Umschlageplatz in Süddeutschland zu sichern, hat die Ges. im Hafen der Rheinau bei Mannheim ein für diese Zwecke günstig gelegenes Terrain erworben. Die Ges. gehört dem Kohlensyndikat mit 1 250 000 t für Kohlen und mit 450 000 t für Koks an. Das Grubenfeld ist in vier Selbständige Felder zerlegt und aus dreien dieser Felder die tausendteiligen Gewerkschaften Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich I., II. u. III. gebildet. Kapital: M. 22 Mill. in 22 000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 14 Mill. Die G.-V. v. 13./5. 1910 beschloss Erhöhung um M. 4 Mill. Die G.-V. v. 24./5. 1913 beschloss weitere Erhöh. um M. 4 Mill. in 4000 Aktien, begeben zu 100 % plus 3 % für Stempel u. Unk. Anleihe: Die G.-V. v. 13./5. 1910 des Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich in Lintfort ermächtigte den A.-R. eine Oblig.-Anleihe bis zum Höchstbetrage von M. 16 000 000 zu be- geben, wovon bis Ende 1918 vorerst M. 12 000 000 zu 5 % verzinslich, emittiert wurden. Tilg. ab 1919 in 40 Jahren. Dingliche Sicherheiten sind für die Anlagen nicht bestellt. Noch in Umlauf Ende 1922: M. 10 679 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Gerechtsame 3 730 000, Grundstücke 2 911 182, Gebäude 5 845 103, Kokereianlage 3 580 235, Arb.-Wohnstätten 9 369 500, Masch., Werkseinricht. u. Geräte 4 031 034, Bahnanlage, Wegebau u. Anschüttungen 1 483 284, Wasserversorg.- und Entwässer. 304 409, Schacht u. Grubenausbau 10 021 604, Schachtanlage III Grundstücke 1 187 877, Ringofenziegelei 79 277, Lagerplatz Rheinau 244 500, Material. 157 635 393, Erzeugn. 141 523 010, Kassa 34 671 658, Bankguth. 638 691 365, Wertp. 302 000, Devisen u. Wechsel 145 635 973, Beteilig. 3 971 213, Debit. einschl. Anzahl. auf Neuanlagen 2 180 357 286. – Passiva: A.-K. 22 000 000, Teilschuldverschreib. 10 679 000, Hypoth. 3 892 278, Kredit. einschl. Restschuld auf Grundstücke, Dez:-Löhne, nicht eingel. Zinsscheine, Berufsgenossenschafts- beiträge 2 715 364 310, R.-F. 2 200 000, Verfüg.-Bestand 400 000, Bergschäden-Rückl. 200 000, Kriegssteuer u. Sonder- do. 220 000, Rückl. für Übergang in Friedenswirtschaft 2 337 137, Abschreib.-K. 24 374 278, Ern.-F. 437 789 852, Fürsorge-F. für Arb. u. Beamte 883 000, Gewinn 125 236 050. Sa. M. 3 345 575 907. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 2 780 000, Gewinn 125 236 050. –— Kredit: Vortrag 1 213 610, Verkaufsüberschüsse 126 802 439. Sa. M. 128 016 050. . Dividenden: 1906–1916: 0 % (Schachtanlagen bis 1912 im Bau). 1922: 7 %. Direktion: Gen.-Dir. Franz Brenner, Alb. Spaeth. Aufsichtsrat: Albert de Monplanet, Jean Bonnardel, Auguste Collignon, Jean Keller, Christian de Catheu, Henry Thélier, Pierre Hély d'Oissel, Paris; Fernand Herrenschmidt, Strassburg; Otto Krawehl, Essen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Düsseldorf: C. G. Trinkaus: Brüssel: Société belge de creédit industrial et commercial et de Dépots: Strassburg i. E.: Allgemeine Elsäss. Bankgesellschaft, Société Alsacienne de Crédit Industrial et Commercial. „ Bemerkung: Ein grosser Teil des A.-K. befand sich in französ. Besitz. Auf Grund der Verordnung des Bundesrats v. 26./11. 1914 ist deshalb infolge des Krieges die zwangsweise Verwalt. der Ges. angeordnet u. Komm.-Rat Ziegler in Düsseldorf zum Verwalter bestellt worden. Über den französischen Besitz wurde die Liquidation eingeleitet. Die G.-V. v. 8./9. 1917 der Rheinischen Stahlwerke in Duisburg beschloss die Übernahme des Vermögens der sich auflösenden „Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich Akt.-Ges.“ zu Lintfort als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation im Wege der Fusion gemäss §§ 305, 306 H.-B.-G. derart, dass gegen jede Aktie dieser Ges. im Nennwerte von M. 1000 1 Rhein- stahl-Aktie zu M. 1000, mit Div.-Ber. vom 1./7. 1917 ab gewährt wurde (Frist zum Umtausch 30./6. 1918). Auch wurden die Aktien mit 183 % bar angenommen. Es handelte sich hier um den Rest des A.-K. von M. 1 557 000, denn die Majorität des A.-K. von Friedrich ― Heinrich (M. 20 443 000) war bereits im Sept. 1917 von dem Liquidator der Zwangsliquidation