Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 1017 Altenkirchen-Sieg). Die bei der Gründ. der Akt.-Ges. Justus übernommenen Einlagen der Gew. Justus betrugen zus. M. 6 878 918, davon entfielen auf die Rechte aus den sämtl. Gewinn.-Verträgen mit den Pfarr- u. Schulgemeinden von Volpriehausen u. Schlarpe, sowie mit Grundeigentümern von Lichtenborn der Ausüb. nach M. 2 316 473. Dagegen übernahm die A.-G. die sämtl. Schulden der. Gew. Justus I mit zus. M. 2 878 918. Für den nach Abzug der Schulden verbleibenden Betrag von M. 4 Mill. gewährte die Akt.-Ges. der Gew. Justus I 4000 Aktien. Die Gerechtsame liegen in der Gemark. Volpriehausen u. 20 anderen Ortschaften des Kreises Uslar, sowie 2 Ortschaften des Kreises Northeim. Die Ges. besitzt auch die Gerechtsame der früheren Kalibohr-Ges. Hardegsen, für M. 150 000 erworben. Der bei Volpriehausen erbaute Schacht ist seit 1901 fertiggestellt, er hat eine Teufe von 550 m u. durchfährt 3 Kalilager. In der Gerechtsame sind hochprozentige Hartsalzlager in reichl. Menge vorhanden. Es stehen Salze auf über 15 Jahre an, u. zwar mit 16–20 % reinem Kaligehalt. Das Werk hat Anspruch auf die höchste Quote der dritten Klasse. 1902/1903 Bau einer Chlorkalium- u. Sulfatfabrik für eine tägl. Verarbeitnug von 3–4000 dz Rohsalz bezw. Darstellung von 100 bis 150 Ztr. höchstprozentigem Kaliumsulfat. Auch Salinenbetrieb u. Steinsalzbetrieb. Beteilig. im Kalisyndikat, Quote nach dem Reichs- kaligesetz in 1920 5,6891 00. Von dem Rechte der Quotenübertrag. gemäss § 29 des neuen Syndikatsvertrages machte die Ges. Gebrauch, indem sie Lieferungsanteile am Absatz des Kalisyndikats mit Wirkung ab 1./1. 1910 an verschiedene Kaliwerke bis Ende 1915 übertrug bezw. austauschte. Ende 1915 wurde die Kaliförderung wieder aufgenommen. Die Ges. Justus ist bei der Gew. Hildasglück, welche in ihrem Felde Ertinghausen- Hardegsen seit 1909 einen Schacht abteufte, mit 775 Kuxen beteiligt. Derselbe erreichte Mitte 1915 die Endteufe von 945 m. Die Aufschlussarbeiten im Kalilager mussten infolge des Krieges 1914 wegen Arbeitermangel eingestellt werden. Die Tagesanlagen sind fertiggestellt. Es wurde ein etwa 5 m mächtiges Hartsalzlager mit durchschnittlich 20 % Calorkalium er- schlossen. Der Schacht wurde mit dem benachbarten Schacht von Justus in einer Teufe von 786 m durchschlägig gemacht. Der Bau einer Fabrik ist nicht nötig, da die Anlagen von Justus für Hildasglück mitbenutzt werden können. Die Verständigung mit den Grund- besitzern hinsichtlich der Kaligewinnungsverträge ist erfolgt; die Gew. Hildasglück erhielt auch die selbständige Salzabbaugerechtigkeit. Auf jeden Kux von Hildasglück erfolgte die Erhebung einer Zubusse von M. 5500. 1913 Erwerb von 1300 hannoyv Morgen Kaliunter- grundes mit günstigen Anschlüssen, so dass die Grubenfelder Justus u. Hildasglück jetzt ein zus.hängendes Ganzes bilden. Die Gew. erhielt mit Gültigkeit vom 1./7. 1915 die vor- läufige Beteiligung am Kaliabsatz mit 1.869 %0. Jetzige Quote 4.9613 %%0. Im Jahre 1916–1918 beschränkte sich der Betrieb auf Wasserhaltung u. Instandhaltung des Schachtes. Kapital: M. 90 Mill. in 65 000 Aktien zu M. 1000, 3000 Aktien zu M. 5000 u. 1000 Aktien zu M. 10 000. Urspr. M. 5 Mill. Über Zuzahlung auf Aktien bzw. Zuslegung derselben siehe dieses Handb. 1922/23 I. – Lt. G.-V. v. 11./6. 1921 erhöht um M 20 Mill., wobei die neuen Aktien die Rechte der Vorz.-Aktien haben u. vom 1./1. 1921 div.-ber. sind. Die Kap.-Erhöh. erfolgt zur Angliederung der Gewerkschaften Karlshall u. Ellers, indem für einen Kux Karlshall u. einer Barzahlung von M. 1000 acht neue Justusaktien, für einen Kux Ellers u. einer Barzahlung von M. 1000 6½ neue Justusaktien gegeben werden. Die neuen Aktien werden von einer Bankengruppe unter Führung der Nationalbank für Deutschland zum Kurse von 175 % übernommen. Bei der Übernahme verbleiben 133 Kuxe der Gewerkschaft Karlshall in dessen Besitz. Die vier Werke, Justus, Hildasglück, Karlshall u. Ellers werden einen geschlossenen Konzern bilden u. später den Namen Bergbau A.-G. Wittekind führen. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 17./5. 1923 um M. 40 Mill. in 40 000 Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. M. 32.5 Mill. Aktien wurden von einem Konsort. übern. (Commerz- u. Privat-Bank, Darmstädter u. Nationalbank, Magdeburg bezw. Mülheim-Ruhr; Ernst Wilh. Engels & Co., Düsseldorf; Rose & Co., Wanne; Gebrüder Hammerstein, Essen); davon M. 10 000 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 vom 7.–23./6. 1923 zu 2500 % plus Bezugsrechtssteuer. Die restl. 7 500 000 Aktien sind mit 25 % eingez. und als Verwert.-Aktien einem Konzernwerk überlassen. Die bisher. Bezeichnung „Vorz.-Aktien' ist in „Aktien“ abgeändert. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 14./8. 1923 um M. 30 000 000 in 30 000 Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. M. 15 000 000 wurden von einem Konsort. übern. (Führ. Commerz- u. Privat-Bank) u. wurden im Interesse der Ges. verwertet Ein Bezugsrecht der Aktion. kam nicht in Frage. Die übrig. M. 15 000 000 Aktien mit 25 % Einzahl. übern. ein Konzernwerk als Schutz- bzw. Verwert.-Akt. Hypoth.-Anleihe: M. 4 500 000 in 5 % Oblig. lt. G.-V. v. 10./5. 1919, rückzahlbar zu 109 %. Für diese neue Anleihe wurde der gesamte Besitz der Akt.-Ges. verpfändet. Die älteren Anleihen wurden gekündigt. Die neuen Mittel dienen zum Ausbau der Werke Justus mit etwa M. 750 000 u. Hildasglück mit etwa M. 2 250 000. Die älteren Anleihen von 1901 u. 1905 wurden zum 2./1. 1920 gekündigt, auch konnten dieselben v. 14./10.–15./11. gegen Stücke der neuen Anleihe von 1919 umgetauscht werden. Die umzutauschenden Schuld- verschreibungen mit Zinsscheinen zum Januar 1920 u. ff. bezw. zum 1./4. 1920 u. ff. und Erneuerungsscheinen einzureichen. Einreicher erhielt den gleichen Nennwert 5 %iger Teil- schuldverschreib. der neuen Anleihe mit Zinsscheinen zum Januar 1920 u. ff.; ausserdem in bar eine Umwandlungsvergütung von 2 % des Nennwerts der eingereichten Stücke ab-