— §‚ 1086 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. H. Berthold Messinglinienfabrik u. Schriftgiesserei, A.-G. in Berlin, Belle-Alliancestrasse 87/88. Gegründet: 11./3. 1896 mit Filialen in Leipzig, Stuttgart, Wien, Petersburg u. Moskau. Zweck: Fortbetrieb der Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei von H. Berthold mit 1895 errichteter Filiale in Petersburg ab 1./1. 1896. Übernahmepreis M. 2 968 198. 1897 Erwerb der Schriftgiesserei Bauer & Co. in Stuttgart nebst Filiale in Düsseldorf. 1899 in Petersburg ein eig. Fabrikgebäude errichtet, ebenso 1902 in Stuttgart. Um den Wirkungen des für die Branche ungünstigen neuen Zolltarifs zu begegnen, wurde 1905 die Schriftgiessereifirma J. H. Rust & Co. in Wien angekauft. Dieses Unternehmen wurde 1907 in eine Ges. m. b. H. umgewandelt. Das Wiener Grundstück verblieb im Besitz der Berliner Ges. Auch beteiligt bei der Firma Ferd. Theinhardt G. m. b. H., Berlin. In Berlin wurde 1908/10 ein Neubau auf- geführt, der rund M. 336 000 erforderte. 1911 Neubau in St. Petersburg mit ca. M. 430 000 Kosten- zaufwand. Der Grundbesitz der Ges. besteht z. Z. aus folg. Grundstücken: In Berlin, Belle-Alliance- strasse 87/88, Grösse 3482 qm, deren Hinterland mit den Fabrikbauten besetzt ist; in Stuttgart, Roetestr. 17 (Grösse 1159 qm); in St. Petersburg, Meschtschanskaja 13 u. 15 (Grösse 2285 qm); in Wien, Margaretenstr. 94 (Grösse 660 qm). Im Herbst 1917 hat die Ges. die Berliner Schriftgiesserei Emil Gursch erworben. Für den Wert des Lagers u. der Aussenstände sind langfristige Abtragungen vereinbart worden. Aleichzeitig erwarb die Ges. das dazu gehörige Fabrik-Grundstück Gneisenaustr. 27. Zur weiteren Stärkung des deutschen Geschäftes erwarb die Ges. mit Wirkung vom 1./7. 1918 ab die Schriftgiessereien Gottfried Böttger, F. A. Brockhaus, C. F. Rühl in Leipzig u. A. Kahle Söhne in Weimar, welche Betriebe zu einer Zweig-Niederlassung der Ges. in Paunsdorf bei Leipzig vereinigt wurden. Soweit die Zahlungen für den Erwerb nicht aus bereiten Mitteln erfolgten, wurden langfristige Termine für die Tilgung vereinbart. Im J. 1920 Erwerb der Abteilungen Schriftgiesserei u. Messinglinienfabrik der Firma Julius Klinkhardt in Leipzig. Auf dem Fabrikgrundstück in Paunsdorf ist 1922 der Neubau fertig- gestellt u. die Überführung des Klinkhardt'schen Betriebes vollzogen. 1922 Erwerb der Schriftgiesserei u. Messinglinienfabrik C Kloberg in Leipzig, deren Betrieb mit der Zweig- niederlassung vereinigt wurde. Ferner Interessengemeinschaft mit der Schriftgiesserei u. Maschinenbau A.-G. Huck in Offenbach a. M. (Pariaustausch von M. 1 250 000 Aktien zwischen den beiden Gesellsch. Berthold u. Offenbach mit 5 jähriger Sperre beabsichtigt). Kapital: M. 36 000 000 in 32 000 St.-Aktien u. 4000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr: M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V. vom 31./12. 1897 um M. 800 000. Die G.-V. v. 28./3. 1912 beschloss Erhöh. um M. 1 000 000, dazu lt. G.-V. v. 30./3. 1920 M. 2 000 000 mit halber Div.-Ber. für 1920. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 23./4. 1921 um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. f. 1921 zur Hälfte, übern. von Jacquier & Securius zu 152.50 %, angeboten den alten Aktion. 3:1 zu 160 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./5. 1922 um M. 8 000 000 (also auf M. 16 000 000) in 4000 St.-Aktien u. 4000 Vorz.-A. à M. 1000 mit halber Div.-Ber. für 1922, übern. von einem Konsort. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 6fachem Stimmrecht aus- gestattet. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 8./5. 1923 um M. 20 000 000 (also auf M. 36 000 000) in 13 000 St.-Akt. à M. 1000, 700 à M. 10 000, div.-ber. ab 1./1. 1923, übern. von dem Konsort. Jacquier & Securius, davon anzubieten den bish. Aktion. M. 12 000 000 zu 1200 0% (1: 1), weitere M. 1 000 000 hält das Kons. zur Verfüg. der Ges., ebenso restl. M. 7 000 000. Das Stimm- recht der Vorz.-Aktien wurde vom Zfachen auf das 6fache erhöht. „ Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. T Vorz.-Akt. = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (erfüllt aus 1905), event. Dotation von Spez.-R.-F. (Gr. 20 % des A.-K.), vertragsm. Tant., Vorz.-Akt. 6 % Dividende zuzügl. zu zahlender Rückstände der 6 % aus früheren Jahren, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser- dem zus. M. 60 000 feste Vergüt.), Überrest lt. G.-V.-B. Super-Div. und Vortrag auf neue Rechnung. Aus dem Spez.-R.-F. kann die Div. event. auf 6 % ergänzt werden. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Noch nicht eingez. 75 % auf Vorz.-Akt. 3 000 000, Grundst. 857 700, Geb. 1 172 238, Masch. 32 254, Stempel u. Matrizen 4, Werkz. u. Mobil. 4, Druckproben 4, Kassa 4 020 385, Wechsel 34 427 044, Debit. 166 283 675, Bankguth. 52 095 983, Waren 10 187 343, Beteilig. 410 000. – Passiva: A.-K. 16 000 000, R.-F. 4 700 000, Kredit. 202 724 358, Akzepte 26 250 000, unerhob. Div. 29 820, Reingewinn 22 782 456. Sa. M. 272 486 635. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 25 949 444, do. auf Debit. 220 362, Handl.- Kosten 45 619 800, Haussteuern u. Instandhalt. abzügl. Mietseinnahmen 2 179 660, Reingew. 22 782 456 (davon Div. 19 630 000, A.-R.-Tant. 2 228 772, Vortrag 523 684). – Kredit: Vortrag 94 730, Zs.-Kto. 369 575, Rohbetriebsgewinn einschl. des Ertrages aus dem Wiener Geschäft 96 287 418. Sa. M. 96 751 723. Kurs Ende 1913–1922: 256, 261.50*, –, 150, 206, 140*, 233, 359, 720, 6500 %. Notiert Berlin. Dividenden 1913–1922: 15, 15, 8, 4, 4, 4, 8, 12, 18, 200 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. O. Jolles, Erwin Graumann.