1094 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Zweck: Verwert. der von Gottlieb Daimler in Cannstatt gemachten Erfindungen, Her- stell. u. Vertrieb von Motoren aller Art sowie von Fahrzeugen u. Masch. aller Art, die durch Motoren angetrieben werden, u. überhaupt von Masch., Werkzeugen, Geräten u. sonst. Artikeln, die zu dem Gebiet der Verbrennungsmotoren gehören. Der Ges. ist auch der Handel in allen Rohstoffen, Halb- u. Ganzfabrikaten gestattet, die mit dem Gegenstand ihres Geschäftsbetriebes zus. hängen. Sie ist ferner berechtigt, andere industrielle Erzeug- nisse herzustellen u. zu verkaufen. Die Niederlasss. Untertürkheim befasst sich mit der Fabri- kation v. Personen-Kraftfahrzeugen, Krankenwagen, N utzwagen, leichten Omnibussen, Spezial- wagen, Vierräderantriebwagen (Marke Mercedes) usw. Sie besitzt als vorbereitende Werk- stätten: Modellschreinerei, Aluminium- und Gelbgiesserei, Gesenkschlosserei, Schmiede, Rahmenpresserei, Werkzeugmacherei; als bearbeitende Werkstätten: Dreherei, Automaten- Abteil., Fräserei, Flaschnerei u. Kupferschmiede, Motoren- u. Wagenschlosserei, Wagen- montierung; ausserdem Reparaturwerkstätten sowie ein Dampfsägewerk. In Sindelfingen O.-A. Böblingen befindet sich eine Zweigfabrik, die vorzugsweise für Karosseriebau einge- richtet ist. Unter der Firma „Daimler-Motoren-Ges., Zweigniederlassung Berlin-Marienfelde“ betrieb die Ges. seit 1902 die damals als Ganzes übern. „Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin“ als Zweigniederlassung, die sich mit der Fabrikation von Lastwagen, Omnibussen, Spezialwagen, Feuerwehrfahrzeugen, Schiffsmotoren, Motorpflügen befasst. In Berlin- Marienfelde besitzt die Ges. ein Verwaltungsgebäude, drei Probierstationen, mehrere Hallen- u. Shedbauten, drei Montagehallen und eine eigene Reparaturwerkstätte; ferner Gesenkmacherei, Schmiede, Dreherei, Automatenabteilung, Fräserei, Flaschnerei, Kupfer- schmiede, Tischlerei u. Motoren- u. Wagenschlosserei. Insgesamt werden zurzeit auf den drei Hauptwerken der Ges. rd. 850 Beamte u. rd. 6000 Arb. beschäftigt. Ausser diesen Fabrikanlagen besitzt die Ges. Reparaturwerkstätten in Berlin. Kapital: M. 624 000 000 in 300 000 St.-Aktien à M. 1000, 60 000 St.-Aktien à M. 5000 u. 24 000 Namen-Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht 1895 um M. 300 000, also auf M. 900 000. (Über die Wandlungen des A.-K. bis 1912 siehe Jahrgang 1921/22 dieses Handbuchs). Erhöht lt. G.-V. v. 15./10. 1917 um M. 24 000 000. wWeiter erhöht lt. G.-V. vom 22./1. 1920 um M. 32 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./3. 1920 um M. 4 000 000 in 4000 Namen-Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, begeben zu 100 %. Die Vorz.-Aktien geniessen eine Vorz.-Div. von 4 %, aber ohne Nachzahlungsanspruch; sie sind ohne Genehm. der Ges. nicht übertragbar. Die Vorrechte der Vorz.-Aktien sind insofern befristet, als der Vorst. jederzeit in gerichtlicher oder notarieller Form gegenüber den Vorz.- Aktionären erklären kann, dass die Vorz.-Aktien ohne Aufzahlung in St.-Aktien umgewandelt werden. Ferner erhöht it. G.-V. v. 12./8. 1920 um M. 32 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26 /2. 1921 um M. 100 000 000 in 100 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1%1 192 übernommen von einem Konsort (Württ Vereinsbank, Stuttgart; Deutsche Bank, Berlin zu 115 %, angeboten den bisher. Aktion. M. 96 000 000 im Verh. 1: 1 v. 2./3.–22./3. 1921 zu 120 %. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 5./12. 1922 um M. 216 000 000 in 54 000 St.-Akt. à M. 1000, 30 000 St.-Aktien à M. 5000 u. 12 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. übern. (wie oben) und zwar M. 100 000 000 (Stücke à M. 5000) zu 100 %, M. 104 000 000 (54 000 Stück à M. 1000 u. 10 000 Stück à M. 5000) zu 500 %, von letzteren angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2 1 vom 15.—29./12. 1922 zu 565 % plus eventl. Bezugsrechtsteuer. Die Vorz.-Aktien sind mit gleichen Rechten wie die früher begeb. ausgestattet u. zu 100 % begeb. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 10./3. 1923 um M. 208 000 000 in 50 000 St.-Aktien à M. 1000, 30 000 St.-Aktien à M. 5000 u. 8000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Ende Juni. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 16 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div. an Vorz.-Aktien. dann 4 % an St.-Aktien, event. besondere Abschreib. oder Rückl., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 30 000), Rest zur Verfügung der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst., Geb., Masch., Einricht. u. Patente 17 510 581, Waren 1 713 481 801, Fabrikate u. Halbfabrikate 1 130 952 015, Kasse, Wechsel, Schecks 40 582 846, Eff. 5 00 1 905, Beteil. 72 960 174, (Avale, Bürgschaften u. Sicherheiten 709 549 801). Debit. 1 879 337 912. – Passiva: A.-K.: St.-Akt. (400 000 000, nicht einbez. 75 % von 100 000 000 ab 75 000 000) 325 000 000, Vorz.-Akt. (16 000 000, nicht einbez. 75 % von 12 000 000 ab 9 000 000) 7 000 000; zus. 332 000 000, R.-F. 490 725 277, Vermögens-Erhalt.-K. 400 000 000, Vortragsposten 50 799 252, Kredit. 3 185 227 618, (Avale, Bürgschaften u. Sicher- heiten 709 549 801), Reingewinn 401 075 087. Sa. M. 4 859 827 236. * Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 645 286 121, Reingowinn 401 075 087 (davon: Div. 392 160 000, Vortrag 8 915 087). – Kredit: Vortrag 682 269, Fabrikationsgewinn 1 045 678 939. Sa. M. 1 046 361 208. Kurs Ende 1913–1922: In Berlin: 315, 330*, –, 630, 472.75, 173*, 262.50, 294.75, 549 . 5240 %. In Frankf. a. M.: 317, 306*, –, 630, 474, 173*, 262.50, 289.50, 530, 4975 %. In Stuttgart: 317, –, –, 630, –, 173* 264, –, 550, 4500 %. Dividenden 1913–1922: 14, 16, 28, 35, 30, 6, 5, 5, 10, 200 %. Vorz.-Akt. 1920–1922: Je 4 %. C.-V.: 4. J. (K.)