1130 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien ete. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Werk u. Gewerbehof 1 500 000, Modelle 1, Hyp. u. Amort.-Guth. 104 264, Bank, Kasse, Postscheck 17 951 918, Eff., Wechsel 225 007, Aussenstände 41 901 158, Waren 16 112 007. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Hyp. 965 700, R.-F. 4 292 500, Kredit. 61 867 330, Gewinn 4 668 825. Sa. M. 77 794 356. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 17 408 450, Steuern u. soz. Abg. 3 218 896, Reingewinn 4 665 121 (davon Div. 3 000 000, A.-R.-Tant. 336 155, Sond.-Verg. A.-R. 1 000 000, R.-F. 207 500, Vortrag 125 169). Sa. M. 25 292 469. – Kredit: Buttogewinn M. 25 292 469. Dividenden 1916–1922: 5, 7, 6, 15, 2, 15, 50 %. Direktion: Alfred Frommherz, Hans Georg Kärger. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Otto Carsch, Stellv. Dir. Carl Buschmeyer, Dir. Walter Licht, Patentanwalt Hugo Licht, Justizrat Ad. Senff, Berlin; Dir. Franz Walloch, B.-Lichter- felde; Fabrikbes. Oskar Breitenfeld, Bunzlau; Hjalmar Carlsson, Fittja b. Stockholm. Zahlstellen: Berlin: Carsch & Co., Bett, Simon & Co., Disconto-Ges. Kammerich-Werke Akt-Ges. in Berlin W. 35, Karkbad 16. Gegründet: 10./6. 1896; eingetr. 20./7. 1896. Zweigniederlass. in Bielefeld u. Brack- wede-Süd. (Firma bis 10./1. 1911: Verein. Kammerich'sche Werke, A.-G., dann bis 21./6. 1919 Vereinigte Kammerich' und Belter & Schneevogl'sche Werke Akt.-Ges). Zweck: Betrieb von Feinblechwalzwerken für Stahl- u. Eisenbleche, Herstell. von Stahl- u. Eisenwellblechen u. von Eisen- u. Wellblechkonstruktionen aller Art, Ver- zinkerei u. Feilenfabrikation, Herstell. von Röhren aller Art, insbes. kaltgezogenen Stahl- rohren mit u. ohne Naht u. deren Weiterverarbeit., ferner Herstell. von blanken Profileisen, gedrehten komprimierten Wellen, Betrieb von Press-, Stanz- u. Ziehwerken für Bedarfs- artikel des Waggon-, Automobil- u. Maschinenbaues u. ähnl. Industrien, endlich die Durch- führung von Ein- u. Ausfuhrgeschäften in eig. u. fremden Erzeugnissen. Innerhalb dieser Grenzen ist die Ges. zu allen Geschäften u. Massnahmen berechtigt, die zur Erreich. des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen, insbes. zum Erwerb u. zur Veräusser. von Grundst., zur Beteil. an fremden Unternehm. gleicher oder verwandter Art, zur Erricht. von Zweigniederlass. an allen Orten des In- u. Auslandes sowie zum Abschluss von Inter- essengemeinschaftsverträgen mit and. Ges. Während des Krieges 1914–1918 starke Beschäftig. in ihren Artikeln. 1919 litt die Ges. unter Mangel an Kohlen u. Koks, sowie Stromunter- brechungen. 1920 starke Beschäftig. der Werke. Das Diedenhofener Werk ist Zz wangsweise liquidiert worden; die Höhe des endgült. Liquid.-Erlöses steht noch nicht fest. Auf Grund der vorläufigen Angabe des Liquidators über die Zuschlagssumme für die Immobilien ist der Ges. seitens des Reichs im Jahre 1920 unter der Bedingung eine Abschlagszahlung des Friedenswertes geleistet worden, dass dieselbe lediglich zu Wiederaufbauzwecken, also zur Erweiterung der Leistungsfähigkeit der Werke benutzt werden darf. Nach dem mit der Regierung geschlossenen Vertrage, welcher im Mai 1921 in Kraft trat, zahlt diese das 1½ fache des Friedenspreises u. lässt diese Abfindung frei von der Besteuerung für Ein- kommen, Kap.-Ertrag, Vermögen u. Reichsnotopfer. Sie zahlt die Abfindung zu 70 % in Schatzwechseln, von denen ein Teil kurzfristig ist, der andere bis zum Jahre 1927 läuft u. den Rest in 4 % Reichsschuldverschreib., wie solche im Entschädigungsverfahren ausgegeben werden sollen. 3¼ Mill. M. sind bereits darauf angezahlt, wovon bis zum 31. Dezember 1920 3 Mill. M. bereits verwendet waren. Die aus der Entschädigung des Reiches für das Diedenhofener Werk errichtete Anlage zur Herstellung warmgezogener Rohre wurde 1922 in Betrieb gesetzt, 1922 Wiederaufnahme u. Erweiterung der Exportbeziehungen in einigen Ländern. Das alte Kammerich'sche Fabrikgrundstück in Berlin, Fennstr. 27, ist nach Verlegung der verschiedenen Fabrikationszweige ab 1./1. 1918 bis 31./12. 1924 im ganzen vermietet. Das während der letzten Jahre an die Flexiliswerke vermietete Fabrikanwesen in Wittenau wurde 1919 verkauft. Ende 1916 ist für dieses Werk in Brackwede-Süd ein 10 ha grosses Grund- stück erworben worden, auf welchem im Laufe des J. 1917 ein vollkommen moderner Neu- bau mit direktem Bahnanschluss errichtet worden ist. Die Überführung des Wittenauer Presswerkes in dieses neue Werk ist im März 1918 erfolgt. Die bebaute Fläche beträgt rd. 25 000 qm. Das seit dem J. 1899 im Besitz der Firma befindliche, mitten in Bielefeld ge- legene Rohrwerk ist während des Krieges in besonders starkem Masse für Heereslieferung in Anspruch genommen worden. Grösse des Grundstückes 13 500 qm, davon 8150 qm be- baut. Auf dem umfangreichen Grundstück in Brackwede-Süd hat auch die Erweiterung des Rohrwerkes Platz gefunden, die auf dem alten Bielefelder Fabrikgrundstück nicht mehr moäglich ist. Die Ges. gehört dem Berliner Eisenkontor, dem Verbande Deutscher Fahr- radteile-Fabrikanten u. dem Verbande für nahtlose Stahlrohre an. Kapital: M. 12 000 000 in 8000 St.-Aktien u. 4000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, wurde es, nachdem es zweimal bis auf M. 1 900 000 erhöht worden war, in den Jahren 1902 u. 1903 auf M. 1 066 000 – unter Aufhebung der einem Teil der Aktien im Jahre 1902 ein- geräumten Vorzugsrechte – zusammengelegt u. im Jahre 1911 um M. 1 434 000 auf 2 500 000 erhöht. Weitere Erhöhungen des Grundkapitals erfolgten auf Grund der Be- schlüsse der G.-V. v. 21./6. u. 22./12. 1919 um M. 250 000 bzw. um M. 1 250 000. Die in der G.-V. v. 22./12. 1919 ferner beschloss. Ausgabe von M. 1 500 000 Vorz.-Aktien ist nicht zur Durchführung gelangt. Die M. 250 000 ab 1./1. 1919 div.-ber. jungen Aktien sowie die