Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 35337 Hugo Schneider, Aktiengesellschaft in Paunsdorf bei Leipzig, Zweigniederlass. in Hamburg, Oberweissbach (Thür.) u. Leipsig- Sellerhausen. Gegründet: 17./2. 1899 mit Wirk. ab 1./1. 1899; eingetr. 2./5. 1899. Zweck: Fortführung des Fabriketablissements der Firma Hugo Schneider in Leipzig- Reudnitz u. des Messingwerks in Leipzig-Paunsdorf, sowie im allgem. der Betrieb von Unternehmungen u. Geschäften, die in das Fach der Metallindustrie u. der dieser ver- wandten Industrien einschlagen, oder mit dem Betriebe von Messingwerken zusammen- hängen. Die Ges. betreibt eine Spezialfabrik für Brenner aller Art, besonders für Petroleum, Gasglühlicht u. Spiritusglühlicht. Seit 1902 Fabrikation u. Vertrieb des Keros- Lichts (Petroleum-Glühlicht). Die Fabrikanlagen der Ges. in Paunsdorf bei Leipzig befinden sich auf einem neben dem Bahnhof Schönefeld gelegenen Grundstücke, welches einen zu- sammenhängenden Flächeninhalt von 143 760 qm hat, wovon ca. 65 000 qm teils mit Hoch-, teils mit Schettbau belegt sind. Die erforderliche Betriebskraft wird in der Hauptsache durch eine eigene elektr. Kraftzentrale erzeugt, ausserdem ist Anschluss an die Landkraft- werke Kulkwitz vorhanden. In Oberweissbach in Thüringen wird in einem eigenen Fabrik- gebäude die Herstellung von elektr. Glühbirnen für Taschenlampen betrieben. Ferner ist im J. 1910 unter Errichtung eines besonderen Lagergebäudes in Hamburg eine Zweigniederlass. geschaffen worden zu dem Zwecke, das Exportgeschäft zu pflegen. Das frühere Reudnitzer Fabrikgrundst. ist zum Buchwert ca. M. 375 000 per 1./10. 1905 verkauft. Angest. u. Arb. ca. 3000. 1899 hat die Ges. in Gemeinschaft mit 2 anderen Firmen die A.-G. vereinigter Lampen-, Brenner- und Metallwaren-Fabriken Gebrüder Brünner, Hugo Schneider & R. Ditmar in Warschau mit Rbl. 1 000 000 A.-K. gegründet u. sich mit Rbl. 187 500 daran beteiligt. Eine Div. hat diese Beteiligung bis 1907 nicht erbracht, erste Div. für 1908: 4 %, 1909–1919: 5, 6, 6, 6, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Diese Warschauer Fabrik ist im Krieg 1915 zum Teil in das Innere Russlands verschleppt u. damit ganz erheblich entwertet. Diese Beteil. steht nur noch mit M. 1 zu Buch. 1908 erfolgte die Beteilig. an der Metallwarenfabrik Otto Müller Akt.-Ges. in B.-Cöpenick, von deren A.-K. von M. 3 000 000 die Schneider-Ges. die Majorität in Händ. hat. Anfang März 1918 ist durch Kauf die Kupferwerk G. m. b. H. in Halle a. S.-Trotha, ein Werk zur Verhüttung von Kupfer u. anderen Metallen, in den Besitz der Ges. über- gegangen u. im Febr. 1921 in eine Akt.-Ges. unter der Firma Hüttenwerke Trotha A.-G. mit M. 5 000 000 A.-K. (erhöht 1922 auf M. 20 000 000, wobei die Ges. zur Hälfte beteil.) umge- wandelt worden In 1917 Erwerb der Armaturenfabrik u. Metallgiesserei Richard Weidner, Leipzig-Sellerhausen. Die Ges. gehört der Wirtschaftlichen Vereinigung Deutscher Messingwerke E. V. Köln u. der Vereinigung der Hängebrenner-Fabrikanten, Berlin u. dem Verb. der Spez.-Fabriken elektr. Schwachstromlampen Berlin an. Kapital: M. 127 000 000 in 125 000 St.-Akt. u. 2000 Nam.-Vorz.-Akt. à M. 1000. Die Vorz.- Aktien sind auf 7 % Vorz.-Div. beschränkt, haben Nachzahl.-Anspruch u. 25faches Stimm- recht u. können ab 1./7. 1928 zu 115 % ganz oder teilw. zurückgez. werden. Urspr. M. 1 750 000, erh. lt. G.-V. v. 5./5. 1900 um M. 750 000, beg. an die Aktion. zu 110 %, lt. G.-V. v. 5./5. 1904 um M. 625 000, den Aktion. zu 120 %, lt. G.-V. v. 15./11. 1905 um M. 1 000 000, den Aktion. zu 160 , lt. a. o. G.-V. v. 14./12. 1910 um M. 875 000, angeb. M. 825 000 den Aktion. zu 160 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 26./1. 1918 um M. 2 000 000, angeb. den Aktion. M. 1 667 000 3:1 zu 175 %; der Rest der neuen Aktien von M. 333 000 wurde dem Bankenkonsort. u. einer Anzahl von Werkbeamten gleichfalls zum Kurse von 175 % zur Verf. gestellt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./1. 1920 um M. 5 500 000, angeb. 7:5 zu 120 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./5. 1920 um M. 6 500 000 angeb. 2:1 zu 150 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./5. 1921 um M. 6 000 000 in 5000 St.-Aktien u. 1000 7 % Namen-Vorz.-Aktien à M. 1000, davon M. 3 800 000 St.-Aktien, angeb. 5 1 zu 150 %. Lt. G.-V. v. 22./9. 1922 erhöht um M. 26 000 000 in 24 000 St.-Akt. u. 2000 Nam.-Vorz.-Akt., davon die St.-Akt. angeb. 1:1 zu 200 % £ Stempel. Gleichzeitig wurden die M. 1 000 000 besteh. Vorz.-Akt. in St-Akt. um- gewandelt. Nochmals erhöht lt. a. o. G.-V. v. 27./6. 1923 um M. 76 000 000 (auf M. 127 000 000) in 76 000 St.-Akt., davon M. 10 200 000 den St.- u. Vorz.-Akt. 5:1 zu 12 000 % plus Steuer angeb. Weitere M. 15 800 000 sollen im Interesse der Ges. verwendet werden, restl. M. 50 000 000, vorläuf. mit 25 % eingez., bleiben zur Verfüg. der Ges. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., lt. Beschl. des A.-R. v. 5./9. 1919, rückzahlb. zu 102 %. Gekünd. z. 30./9. 1923 (eingelöst zum 100fach. Nominalbetrag). Zahlst.: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin: Darmst. u. Nationalbk. Kurs Ende 1920–1922: 98.40, –, – %. Eingef. an der Berliner u. Leipziger Börse im Nov. bzw. Dez 1920. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 25 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1904), etwaige weitere Rücklagen, bis 15 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Aktien, sodann 4 % Div. an St.-Aktien, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 100 Goldmk. pro Mitgl., Vors. 200, Stellv. 150 Goldmk.), Überrest Super-Div. an-St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Nicht eingez. 75 % Vorz.-Akt. 1 500 000, Gebäude 1, Grund u. Boden 1, Masch. 1, elektr. Kraft-Zentrale 1, Giesserei 1, Mobil. 1, Werkzeug 1, Be- leucht. 1, Fuhrwerk 1, Speisekantine 1, Feuerlöscheinricht. 1, Bahngleis 1, Patente 1, Modelle 1. Handbuch der, Deutschen Aktien-Gesellschaften 1923/1924. I. 97